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Heimsieg gegen den Pokalsieger

  • Tonisha Baker war im Heimspiel gegen den TSV Wasserburg Topscorerin und erzielte acht der letzten elf Marburger Punkte.
  • hochgeladen von Marcus Richter

Spitzenreiter hält den Ball flach

Damen-Basketball-Bundesliga: BC Pharmaserv Marburg – TSV 1880 Wasserburg 63:58.

Acht Tage nach dem Auswärtssieg in Herne, gewann das Pharmaserv-Team gegen den zweiten Halbfinalisten des Vorjahres. Gegen den zuvor ungeschlagenen amtierenden Pokalsieger TSV Wasserburg holten die Marburgerinnen ihren vierten Sieg im vierten Spiel und bleiben Tabellenführer.

Das war ein richtig schöner Sonntag aus Sicht der Marburger! Tolles Wetter, Ehrung einer vereinstreuen Spielerin, ein spannendes Spiel und ein Happyend. Nach Blitzstart des einzigen hessischen Erstligisten im Damen-Basketball (11:1), gleicht der Pokalsieger zu Beginn des zweiten Viertels aus (17:17). Allerdings zum letzten Mal! Über 30:19 und 36:28 zur Halbzeit erspielen sich die Gastgeberinnen mit aufmerksamer Verteidigung und sehenswertem Tempobasketball eine 46:31-Führung.

Die schmilzt bis 72 Sekunden vor Schluss auf 58:55. Dann versucht Tonisha Baker ihr Glück von der Dreierlinie. Das Brett erledigt den Rest: 61:55. Noch 58 Sekunden. Dreier durch Wasserburgs Svenja Brunckhorst (58:61). Noch 43 Sekunden. Dann nimmt Baker den nächsten Dreier. Der schaut rein und wieder raus. Ärgerlich. Aber Einwurf Marburg. Foul Wasserburg. Team-Fouls. Baker zum ersten. Baker zum zweiten: 63:58. „Das ist geil!“, sagt Alex Wilke.

Patrick Unger (Trainer Marburg):
„Wir sind zwar Tabellenführer, aber müssen den Ball ein bisschen flachhalten. Wir haben viel Potenzial, sind aber noch nicht am Limit. Im vierten Viertel war die Defense eine Katastrophe. Wir waren ein bisschen faul auf den Füßen und haben so viele Fouls bekommen. Und in der Offense haben wir viele Korbleger liegengelassen. Aber das Team hat das aufgefangen, weil wir hart arbeiten. Ich verlange viel von den Mädels, und heute bin ich stolz auf sie.“

Alex Wilke (Spielerin Marburg):
„In der Defense könnten wir noch etwas besser sein. Vielleicht haben wir zwischendurch ein bisschen viel nachgedacht und sind ein bisschen nervös geworden. Mit Wasserburg muss man immer rechnen. Aber mit unserem Kampfgeist haben wir es geschafft. Das ist geil. Wir sind sehr glücklich, dass wir gewonnen haben und genießen das heute.“

Finja Schaake (Jubilarin Marburg):
„Das war ein schöner Sonntagnachmittagskrimi. Wir haben mit viel Herz gespielt. Beide Team haben viele Emotionen gezeigt. Es war vielleicht nicht immer besonders schön anzusehen, aber für die Zuschauer schön spannend. Das Publikum hat uns richtig gepusht, das macht es für Wasserburg natürlich schwerer. Jetzt haben wir Rückenwind, und den wollen wir mit ins nächste Spiel nach Keltern nehmen.“

Svenja Brunckhorst (Spielerin Wasserburg):
„Das erste Viertel haben wir total verschlafen. Marburg hat den Ball gepusht und wir haben in der Transition-Defense nicht aufgepasst. Dem 1:11 sind wir die ganze Zeit hinterhergelaufen. Im letzten Viertel haben wir besser verteidigt, keine einfachen Korbleger mehr zugelassen und physischer gespielt. So haben wir uns Stop für Stop zurückgekämpft. Aber Marburg hat immer wieder gekontert.“

Statistik
Viertel: 17:15, 19:13, 12:9, 15:21.
Marburg: Baker 16 Punkte / 2 Dreier, Bertholdt 2 (6 Rebounds), Bradley 4 (6 Reb.), Kiss-Rusk 8/2, Klug 6, Schaake 8, Sola (n.e.), Wagner 4, Wilke 6, Winterhoff (n.e.), Yohn 9/1 (6 Reb.).
Wasserburg: Brunckhorst 13/2 (8 Reb.), Fiebich 2 (8 Reb.), Hebecker 8, Jakovina 8, Perner, Petrenaite, Schlott 1 (8 Assists), Scholzgart (n.e.), Tunstull 12, Williams 14/1.
SR: A.Kotylar, D.Damm. Z: 375.

Fun Facts: Erster Sieg gegen Wasserburg nach 18 Niederlagen, seit 28.04.2012 (79:64 auswärts, Hinspiel um Platz 3), und erster Heimsieg gegen Wasserburg nach 10 Niederlagen, seit 11.03.2011 (58:52, Hauptrunde). – Eine Woche nach ihrem neuen Mannschaftsrekord für Bundesligaspiele (inkl. Playoffs), stellt Finja Schaake mit 189 Einsätzen in der Hauptrunde einen weiteren Mannschaftsrekord auf (vorher: Alexandra Keil: 188). – Zum ersten Mal hat Patrick Unger elf Bundesligaspiele mehr gewonnen als verloren (79:68). – An zwei aufeinanderfolgenden 14. Oktobern ein Heimspiel gegen ein Team aus dem Landkreis Rosenheim gewonnen (2017 gegen Bad Aibling), an einem 14. Oktober zu Hause noch unbesiegt (4:0).

Fail Facts: Bislang schwächste Trefferquote aus dem Feld der Saison (38,2 Prozent; 26/68). – 17:27 Punkte in den letzten 12 Minuten.

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