Happy nach Heimsieg gegen Freiburg
Planet-Cards-DBBL: BC Pharmaserv Marburg – Eisvögel USC Freiburg 73:44.
Der vierte Saisonsieg geriet für das Marburger Erstliga-Team nach dem Seitenwechsel nicht mehr in Gefahr. Die Gäste aus Freiburg hielten aber über weite Strecken besser mit, als es das Ergebnis vermuten lässt.
Zufrieden sei er, sagte BC-Trainer Patrick Unger nach dem Erfolg am fünften Spieltag. „Es macht viel Spaß, gerade. Viele Sachen, die wir trainiert haben, haben gut geklappt. Wenn wir den Biss haben, kontrollieren wir das Spiel und kriegen viele leichte Möglichkeiten.“
Diesen von ihm im Vorfeld von seinen Schützlingen geforderten „Biss“ zeigten zunächst jedoch fast nur die Eisvögel. Die Marburgerinnen ließen immer wieder gute Chancen liegen. Auch im Reboundverhalten waren die Freiburgerinnen konsequenter. „Wir haben gut ausgeboxt, uns aber nicht aggressiv auf den Ball geworfen, so wie der Gegner. Da fehlte uns die Spannung. Daran müssen wir arbeiten“, beklagte Marburgs Übungsleiter.
Mit 13:10 führten die Gäste anderthalb Minuten vor Ende des ersten Viertels. „Wacht auf!“, rief Unger verärgert. Das war allerdings nicht etwa an seine Fünf auf dem Feld gerichtet. Er vermisste vielmehr die sonst so lautstarke Unterstützung von der Bank. Die wurde nun besser. Gelungene Aktionen der Mitspielerinnen wurden nun wieder bejubelt, miteinander abgeklatscht.
Der „Turning Point“, wie Unger es nannte, waren die letzten vier Minuten vor dem Seitenwechsel. Stephanie Lee verwandelte zwei Dreipunktspiele, garniert mit sechs weiteren Punkten. Marburg drehte ein 19:20 in 33:22. Als das Pharmaserv-Team die Eisvögel zu einer Rückspiel-Übertretung zwang, jubelte Trainer Unger, als hätte er gerade die Meisterschaft gewonnen. „Wir haben es in dieser Phase endlich geschafft, uns auf dem Loch rauszuholen. Unser Spiel lebt von Emotionen“, sagte der BC-Coach.
Näher als auf zehn Zähler kam das Team aus dem Breisgau nicht mehr heran. Denn der BC war nicht gewillt, die Zügel noch einmal locker zu lassen. „Wir hatten dann in der Defense immer eine Hand am Ball“, freute sich Unger. Wie Katlyn Yohn, als sie bei einem Dreierversuch von Ex-Marburgerin Elisabeth Dzirma von hinten angeflogen kam, den Wurf blockte und wenig später selbst einen Distanzwurf versenkte.
Das deutliche Ergebnis gegen die aufopferungsvoll kämpfenden Eisvögel kam erst durch einen 12:0-Lauf des BC in der Schlussphase zustande. So waren alle Marburger am Ende „happy“. Und zum gleichnamigen Lied von Pharrell Williams gabs die Premiere des neuen Siegertänzchens.
Trotz der Niederlage war auch Freiburgs Trainer Sascha Bozic war „nicht todunglücklich“. Mit vielen angeschlagenen Leistungsträgerinnen sei es schwierig, über 40 Minuten gegen „ein Top-Team wie Marburg immer auf der Höhe zu sein“. Unter der Woche habe er nur acht Spielerinnen im Training gehabt, darunter einen Profi. „Wir haben eine junge Mannschaft. Das sieht man manchmal. Aber sie hat phasenweise sehr gut verteidigt, Ballgewinne erkämpft und tollen Einsatz gezeigt. Wir lernen noch und hoffen, dass bald alle wieder gesund sind.“
Fun Fact: BC-Eigengewächs Kim Winterhoff (kam in der Jugend von der SG Wallau/Laasphe) erzielt in ihren 23. Erstliga-Einsatz ihren ersten Dreier. Sieben Spielerinnen in der Team-Historie mit mehr Spielen haben nie einen Dreier getroffen.
Fail Fact: Beide Mannschaften zusammen verursachen 50 Ballverluste.
Statistik:
Viertel: 14:13, 19:9, 16:11, 24:11.
Marburg: Baker 9 Punkte, Benet, Gaudermann 6, Greunke 8 / 2 Dreier (7 Rebounds), Köppl 5 (6 Reb.), Lee 20/1, Rodefeld 2, Schaake 9, Thimm 4, Winterhoff 3/1, Yohn 7 (5 Assists, 3 Steals).
Feldwürfe 40 Prozent (29/72), Freiw. 69 Prozent (9/13), Reb. 37 (def. 25), Turnovers 23, Ass. 9, St. 13, Blocks 5, Fouls.
Freiburg: Dzirma 8, Hodapp, Hoffmann 4, Ilmberger 3, Ouedraogo, Pullins 6, Wieczorek, A.Williams 11/2, K.Williams 12, Zehnder.
Feldw. 25 Prozent (15/59), Freiw. 60 Prozent (12/20), Reb. 37 (d. 21), TO 27, Ass. 2, St. 18, Bl. 2, Fo. 15.
Schiedsrichter: Gutting, Harth. Zuschauer: 550.