Ein Viertel zum vergessen – oder zum lernen
1. Damen Basketball Bundesliga:
TH Wohnbau Angels Donau-Ries – BC Pharmaserv Marburg 74:53.
Beim Tabellenvierten gab es für Marburgs Erstliga-Basketballerinnen nichts zu holen. Bis auf die zweiten zehn Minuten war die Leistung des Pharmaserv-Teams jedoch sehr ansehnlich.
Dieses zweite Viertel war jedoch zum Vergessen. Besser aber noch wäre, wenn die Schützlinge von Patrick Unger sich die Leistung der TH Wohnbau Angels zum Beispiel und zum Ansporn nähmen. Mit aggressiver Verteidigung setzten sie die Marburgerinnen früh unter Druck. Unter dem Korb erfreuten sich die BC-Centerinnen einer Doppeldeckung. Und der Nördlinger Fastbreak war bestechend präzise.
So baute der Tabellenvierte seinen Ein-Punkt-Vorsprung nach dem ersten Viertel auf ein komfortables 18-Punkte-Polster zur Halbzeit aus. „Nördlingen war extrem gut eingestellt auf uns. Und wir haben in dieser Phase viele dumme Fehler gemacht“, gestand BC-Trainer Patrick Unger. Pässe in die Hände des Gegners, leichte Würfe nicht genutzt, unnötige Fouls produziert. Das 21:4 der Gastgeberinnen im zweiten Durchgang stellte die Weichen frühzeitig auf Heimsieg.
Es hatte aber ganz anders begonnen. Die BC-Frauen waren zu Beginn hellwach. In der Reboundarbeit zeigten sie sich stark verbessert: Von den ersten zehn Abprallern des Spiel landeten neun in den Händen der Gäste. Allein Lisa Koop angelte sich im ersten Viertel sieben. Mit nur 16:17 endete der erste Durchgang. Allerdings verbrachte die längste Marburgerin, mit drei Fouls belastet, dann weite Teile des zweiten Abschnitts auf der Bank.
Nach dem Katastrophen-Viertel und dem 20:38 zur Halbzeit lagen die Gäste in der 27. Minute gar mit 24:49 zurück. Ein Debakel drohte. „Doch dann haben wir Charakter gezeigt und uns wieder rangekämpft“, lobte BC-Coach Unger. „Diese Einstellung müssen wir in die verbleibenden Spiele mitnehmen. Dann braucht uns nicht bange sein.“
Lisa Koop blühte wieder auf, holte im dritten Durchgang zehn Zähler und nach fünf Punkten von Finja Schaake waren die Hessinen auf 46:55 dran (35.). Dann gab Nayo Raincock-Ekunwe den Spaßverderber und lenkte die Nördlingerinnen wieder ins sichere Fahrwasser.
Konnten die Lahnstädterinnen im Reboundduell noch mithalten (40:42), so lag diesmal der Schwachpunkt in der Offensive: 15 Ballverluste, allein 5 im zweiten Viertel. Mit der Verteidigung war Coach Unger weitgehend zufrieden. Mit der Offense weniger. Die brachte nur 53 Zähler zustande. Die drei Top-Importe im Nördlinger Trikot schlugen Marburg quasi im Alleingang: Melissa Jeltema, Alysha Womack und Raincock-Ekunwe verbuchten zusammen 55 Punkte. „Das sind schon drei extrem gute Spielerinnen“, bekannte Unger.
„Aber wir dürfen jetzt nicht alle schwarzsehen. Das war nicht das Spiel, das wir gewinnen müssen.“ Die kommen erst noch. Vor allem zu Hause. „Da müssen wir dann wieder mit viel Intensität rangehen.“ Die nächste Gelegenheit dazu bietet sich am Samstag, 31. Januar, 18 Uhr, im Heimspiel gegen Freiburg. Das Pharmaserv-Team liegt nach dem 15. von 22 Spieltagen auf Rang acht, zwei Siege vor den Abstiegsplätzen.
Fun Fact: Das zweite Viertel im Hinspiel ging ebenfalls 21:4 für die Heimmannschaft aus. Damals Marburg.
Fail Fact: Minus 17 ist die größte Differenz in einem Viertel diese Saison.
Statistik:
Viertel: 17:16, 21:4, 15:19, 21:14.
Donau-Ries: Geiselsöder 2 Punkte, Georgieva 8, Högg 2, Jeltema 19/2 Dreier (10 Rebounds, 3 Steals), Klug 3, Parsons 2, Raincock-Ekunwe 20 (15 Reb., 6 Assists, 4 St., 2 Blocks), Szittya 2, Tauschek (n.e.), Womack 16/1 (3 Ass., 3 St.). Feldwürfe 39 Prozent (27/69), Freiw. 73 Prozent (17/23), Reb. 42 (def. 28), Turnovers 8, Ass. 17, St. 14, Bl. 3, Fouls 13.
Marburg: Baker 2 (7 Reb.), Crowder 2, Köppl, Koop 17 (11 Reb.), Masek, Pierce 5/1, Schaake 16/1, Thimm 2, Wilson 9/1. Feldw. 32 Prozent (23/71), Freiw. 50 Prozent (4/8), Reb. 40 (d. 23), TO 15, Ass. 4, St. 5, Bl. 1, Fo. 22.
SR: Aydogdu, Wipfler.