Ein kleiner und ein großer Schritt
1. Damen Basketball Bundesliga:
BC Pharmaserv Marburg – evo New Basket Oberhausen 69:53.
Start-Ziel-Sieg für die Marburger Erstliga-Basketballerinnen. Klarer als erhofft setzte sich das Pharmaserv-Team nach fünf Niederlagen gegen Angstgegner NB Oberhausen in eigener Halle durch und festigt den achten Tabellenplatz.
Ein kleiner Schritt Richtung Playoffs, ein riesiger Satz zum Klassenerhalt. Mit einer über weite Strecken souveränen Vorstellung legen die Marburgerinnen vier Spieltage vor Schluss drei Siege zwischen sich und den ersten Abstiegsplatz. Den belegt weiterhin NBO.
„Wir sind noch nicht durch. Aber es sieht gut aus.“ Patrick Unger war sichtlich erleichtert. Den ganzen Tage vor der Partie war der BC-Trainer „sehr, sehr nervös gewesen. Der Sieg war sehr wichtig. Jetzt wollen wir mit aller Macht in die Playoffs kommen“.
Die sind, wie der Klassenerhalt, noch nicht sicher. Mit zwei Heimspielen gegen die direkte Konkurrenz – Rhein-Main und Chemnitz – haben die Lahnstädterinnen ihr Schicksal aber selbst in der Hand. „Ich bin sehr stolz auf mein Team“, sagte der 32-Jähriger nach dem vierten Heimsieg in Folge.
Lisa Koop sorgte für die Marburger Lufthoheit. Tonisha Baker wirbelte übers Feld und überzeugte auch als starke Rebounderin. Birte Thimm packte gegen ihr ehemaliges Team ihre Offensiv-Qualitäten aus. Top-Scorerin im BC-Dress war erneut Finja Schaake.
Spannend war es gegen Oberhausen nicht wirklich. Die Gäste fanden nie wirklich ihren Rhythmus. Nationalspielerin Lea Mersch trieb ihre Kolleginnen zwar immer wieder an. Zur Halbzeit war die 27-Jährige für die Hälfte der 20 Oberhausener Punkte verantwortlich. Die Hessinnen hatten da allerdings schon 34 Zähler auf die Anzeigetafel gebracht.
„Endlich mal wieder Freiwürfe getroffen“
„Anfangs waren wir nervös. Aber dann haben wir Gas gegeben. Zu Hause steht unsere Defense steht seit dem Saarlouis-Spiel“, sagte Unger. Auch das Selbstbewusstsein seiner Mannschaft sei größer gewesen als beim Gegner. „Bei Oberhausen hingen schnell die Köpfe.“
„Endlich haben wir mal wieder weniger Ballverluste als der Gegner und auch die Freiwürfe getroffen“, machte Unger – neben der klaren Überlegenheit im Rebound – wichtige Zutaten für den Erfolg aus.
Allerdings waren ihm auch einige Nachlässigkeiten nicht entgangen. Nach dem höchsten Vorsprung (49:28, 28. Minute), den Finja Schaake mit ihrem 100. Dreier in der Bundesliga-Hauptrunde besorgte, ließ die Intensität im Marburger Spiel ein bisschen nach. „Aber solange wir hinten gut stehen, können wir uns vorne auch mal Fehler erlauben“, grämte Unger sich nicht.
Kurios das Dreierfestival im dritten Durchgang: Insgesamt neun Distanzwürfe fanden den Weg ins Netz. Fünf in das der Hessinnen. Erfolgreichste Oberhausenerin: Amber Stokes mit 16 Punkten und 4 Dreiern. Gut drei Minuten vor Schluss waren die Gäste auf 50:61 dran. Ernsthafte Gefahr, dass die Partie noch kippen könnte, bestand allerdings nicht.
Fun Fact: Marburg holt 31 von 38 möglichen Rebounds unter dem eigenen Brett.
Fail Fact: Der direkte Vergleich geht nach dem 56:91 im Hinspiel an Oberhausen.
Statistik:
Viertel: 15:11, 19:9, 20:17, 15:16.
Marburg: Baker 11 Punkte/1 Dreier (9 Rebounds, 3 Steals), Crowder 3/1, Köppl, Koop 12 (14 Reb., 3 Blocks), Mašek 3, Pierce 4, Schaake 17/1 (3 Assists), Thimm 14/2, Wilson 5/1, Winterhoff. Feldwürfe 42 Prozent (27/64), Feldw. 90 Prozent (9/10), Reb. 44 (def. 31), Turnovers 15, Ass. 11, St. 12, Bl. 4, Fouls 6.
Oberhausen: Hill 12/2 (6 Reb.), Krick 3/1, Meinhart 3/1, J.Menz, Mersch 10 (6 Reb., 5 Ass.), Reid 6 (9 Reb.), Stiller 3/1, Stokes 16/4 (5 St.), Tews; Gries (n.e.). Feldw. 35 (21/60), Freiw. 67 Prozent (2/3), Reb. 32 (d. 25), TO 20, Ass. 11, St. 10, Bl. 1, Fo. 10.
SR: Klaverveld, Wipfler. Z: 600.