Busters zwischen Himmel und Hölle
Die Gießen Busters haben es am Wochenende verpasst, einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt in der Verbandsliga Hessen zu machen. Stattdessen bewegen sich die Baseballer weiter in Tippelschritten auf das angestrebte Saisonziel zu.
Gießen. Zwei Siege hätten am Wochenende beim Gastspiel der Busters bei den Main Taunus Redwings eigentlich wie in der Vorrunde herausspringen sollen, doch einmal mehr standen sich die Spieler selbst im Weg. Nach einer hervorragenden Leistung im ersten Spiel präsentierten sie sich in der zweiten Begegnung unkonzentriert und ließen vor allem am Schlagmal Cleverness vermissen.
In der ersten Partie dominierte Pitcher Rafael Paris die Redwings nach Belieben. Lediglich im ersten Inning hatte er wie gewohnt leichte Probleme, seinen Rhythmus zu finden. Dafür sprangen ihm seine Mitspieler zur Seite, die geschickt verteidigten und am dritten Base den Lead-Off-Batter der Gastgeber erwischten. Dieser hatte das Base eigentlich schon sicher erreicht und suchte bereits den Austausch mit seinem Coach – keinem der beiden fiel dabei auf, dass Florian Lerchbacher den Ball noch im Handschuh hatte, abwartete, bis der Spieler das Kissen verließ, und ihn dann austagte. Danach hatte sich Paris gefangen und übernahm mehr und mehr die Kontrolle. Offensiv kam die Busters-Maschine schließlich auch ins Rollen. Drei Punkten im ersten Inning ließen die Gäste bis zum fünften Inning lediglich weitere drei Zähler folgen. Im sechsten Durchgang brachen dann aber die Dämme, und Gießen zog auf 20:3 davon, was letztendlich auch den Endstand bedeutete. Besonders taten sich dabei Chrissy Leinberger, Lenny Dietrich und Florian Lerchbacher mit Homeruns hervor – Letzterer musste den Ball dafür nicht einmal aus dem Park sondern nur bis an den Rand des Spielfeldes schlagen, um dann die Beine in die Hand zu nehmen und die Bases zu umrunden, allerdings kam ihm dabei auch der Tiefschlaf der Defensive zugute. Außerdem lieferte Bennet Augustat mit zwei Hits bei Versuchen seine beste Saisonleistung ab.
Der Erfolg gegen den Tabellenletzten schien die Busters aber nicht zu beflügeln sondern eher zu lähmen. Zwar erzielten sie im ersten Durchgang der zweiten Begegnung gleich drei Punkte, doch die Redwings nahmen im Gegenzug Pitcher Lenny Dietrich in seiner zweiten Partie auf dieser Position auseinander. Beim Stande von 3:6 tauschten Mark Leinberger und Dietrich die Plätze in der Verteidigung, und der neue Werfer spielte auf dem Mound seine Erfahrung aus. Zwar ließ auch er im Verlauf der Begegnung noch drei weitere Punkte ins Ziel kommen, diese kann er aber getrost seiner Hintermannschaft zuschreiben, die einige haarsträubende Fehler beging. Viel schwerer wog allerdings die indiskutable Leistung am Schlag gegen den keineswegs dominanten Pitcher Andre Berger, der zwar gut die tiefe Strike-Zone des Umpires für sich nutzte, aber nicht unschlagbar war. Die Busters machten ihm das Leben derweil leicht, da sie ungeduldig nach den Bällen schwangen und in den entscheidenden Situationen schlicht versagten. Am Ende stand eine überflüssige 3:9-Niederlage.
Am Sonntag reisen die Busters zu den Dreieich Vultures, die ebenfalls noch mitten im Abstiegskampf stecken. Die letzten Partien bestreiten sie dann am 5. September zu Hause gegen Kassel Herkules.
Es spielten: Florian Lerchbacher (4 Hits/5 Versuche, 4 Walks, Homerun), Hännes Itzerott (1/7, 2 Walks), Chrissy Leinberger (4/6, 3 Walks, HR), Rafael Paris (1/7, Walk), Mark Leinberger (1/7, 2 Walks), Lenny Dietrich (2/6, 2 Walks, HR), Hubert Marschek (1/4, 3 Walks), Bennet Augustat (2/4, Walk), Hemmingway Elkins (1/3), Costin Camasoiu (0/3), Denis Baloditis (0/3, Walk).
"keinem der beiden fiel dabei auf, dass Florian Lerchbacher den Ball noch im Handschuh hatte, abwartete, und ihn dann austagte" ... und sich garantiert noch in zwei Jahren über diese Aktion wie ein kleines Kind freuen kann :o)
Wie ging denn das zweite Spiel aus? Überlese ich den Endstand?