Blümchen statt Bronze
Deutscher Damen Basketball Pokal, Top-4, Spiel um Platz drei: BC Pharmaserv Marburg – Friendsfactory Baskets Nördlingen 65:77.
Bei der fünften Teilnahme blieben die Marburgerinnen beim Top-4 erstmals ohne Medaille. Aus der verlorenen Partie will das Pharmaserv-Team dennoch Positives ziehen. Die Hessinnen können gut Basketball spielen. Das zeigten sie am Sonntag in der Offensive leider zu selten.
Die Verteidigung stand meist gut. Nur die Nördlingerinnen trafen einfach aus allen Lagen. Im Rebound arbeiteten die BC-Frauen deutlich wirkungsvoller als noch im Halbfinale. Doch nutzte das alles nichts, die Treffsicherheit ließ zu wünschen übrig.
„Wir haben lange ohne Selbstvertrauen gespielt, waren von unseren Würfen selbst nicht überzeugt“, sagte BC-Trainer Patrick Unger. Bis zur Pause trafen die Hessinnen ganze 31 Prozent aus dem Feld, Nördlingen fast doppelt so viel. Und aus der Distanz ging auf Seiten des Tabellenzweiten ging nichts (0/7), während die Baskets bis zum Seitenwechsel vier Dreier versenkten. Einen davon mit der Halbzeitsirene plus Bonusfreiwurf: 39:22 für die bayerischen Schwaben.
Mitte des dritten Viertels war der Vorsprung auf 22 Punkte angewachsen, vor dem Schlussviertel immer noch mehr als komfortabel (57:39). Dann stellten die Marburgerinnen um. Und die Pressverteidigung machte sich bezahlt: viele Ballgewinne, viele leichte Körbe, viel Selbstvertrauen. Dreier Schaake – das Signal. Wie im Rausch überrannte der BC die Gegner aus dem Donau-Ries. 18:3 innerhalb von sechs Minuten. Nur noch 57:63. Und mit etwas mehr Wurfglück und Konzentration an der Freiwurflinie wäre noch mehr drin gewesen. Doch Nördlingens Flaute konnte ja nicht ewig anhalten. Und so schließen die Baskets nach dem enttäuschenden zehnten Platz in der Bundesliga ihre Saison mit der Bronzemedaille im Pokal ab. Für Marburg bleibt nur Rang vier.
Schöne Geste vom Nördlinger Trainer Tomas Holesovsky: Nach dem Spiel trat er vor den Marburger Fanblock und applaudierte für die unermüdlichen Anstrengungen der Trommlergruppe. Beim Pressegespräch sagte er: „Es tut mir leid für Marburg. Ich bin mir sicher, dass ihre Zeit in den Playoffs kommt.“ Während er und seine Schützlinge ihre Medaille abholen durften, war für das Pharmaserv-Team die Siegerehrung nur eine Flower-Ceremony. Pokalsieger wurde wenig überraschend der TSV Wasserburg. Im Finale sicherte sich die Mannschaft von Bastian Wernthaler mit 82:71 über Ausrichter TV Saarlouis Royals seinen fünften Pokaltriumph. Als wertvollste Spielerin des Turniers wurde Svenja Brunckhorst (Wasserburg) ausgezeichnet.
„Manchmal hat man einen schlechten Tag, wir hatten ein schlechtes Wochenende“, resümierte Patrick Unger. „Wichtig war aber, dass wir uns zurückgekämpft haben. So können wir die ersten drei Viertel abgehaken und doch noch mit einem guten Gefühl aus dem Wochenende gehen. Vor allem im Hinblick auf die Playoffs.“ Die beginnen am kommenden Samstag, 18 Uhr, in der Kleinen Gaßmann-Halle. Zum ersten von maximal drei Viertelfinal-Partien kommt evo New Basket Oberhausen.
Statistik zum Spiel um Platz 3:
Viertel: 8:20, 14:19, 17:18, 26:20.
Marburg: Baker 5, Degbeon 9, Masek, Schaake 13/1, Skuballa 9/1 (9 Rebounds), Smith 11 (3 Steals), Winterhoff, Zackery 18 (7 Reb., 5 Assists).
Feldwürfe 42 Prozent (25/59), Freiw. 65 Prozent (13/20), Reb. 31 (def. 21), Turnover 10, Ass. 10, St. 8, Blocks 1, Fouls 20.
Nördlingen: Bondarenko 2, Georgieva 6, Gut 9/2, Henderson 3/1 (6 Reb.), Högg 1, Höhne 11, Lehtoranta 19/2, Szittya 9/1, Tarasava 17/2; Geiselsöder, Klug, Tauschek (alle n.e.)
Feldw. 50 Prozent (27/54), Freiw. 79 Prozent (15/19), Reb. 27 (d. 25), TO 13, Ass. 8, Fo. 20.
SR: Bänsch, Fronda, Klaverveld. Z: 500.
Vier Minuten kosten das Finale
Deutscher Damen Basketball Pokal, Top-4, Halbfinale: TV Saarlouis Royals – BC Pharmaserv Marburg 69:64.
Groß war die Enttäuschung bei Mannschaft und Fans. Der Einzug ins Pokal-Finale war gegen die Gastgeberinnen durchaus möglich. Eine Marburger Schwächeperiode im dritten Durchgang ebnete den Royals den Weg zum Sieg. „Gratulation an Saarlouis. Sie haben uns defensiv sehr viel weggenommen und in den wichtigen Situationen die Offensivrebounds geholt“, sagte BC-Trainer Patrick Unger.
Nach fast schon traditionell verschlafenem Beginn (8:20 nach 11 Minuten), steigerte sich das Team von der Lahn. Die Verteidigung stand und Tonisha Baker führte mit acht Punkten in Serie ihre Farben wieder heran. Der Lohn: 30:28 zur Halbzeit, 39:35 nach 24 Minuten.
Dann legte Saarlouis einen Zahn zu, während auf Seiten der Gäste gar nichts mehr gelang. Vier Minuten dauerte die Trefferflaute. Die Royals holten zwölf Zähler in Serie (47:39), zogen gar auf 56:46 davon (32.). Der BC konnte nochmal auf 60:63 (36.) und 64:67 (38.) verkürzen. Für mehr reichte es aber nicht.
Die schwache Ausbeute bei den Rebounds (23:41) und von der Dreierlinie (3:9) waren neben dem Fehlen von Routinier Natta Gohrke (Ellbogenverletzung) die Hauptgründe für die Niederlage des Pharmaserv-Teams. Und der Heimvorteil der Royals, auch wenn die rund 60 Marburger Anhänger auf der Tribüne alles gaben. Dafür gab es über das Hallenmikro ein Sonderlob von BC-Trainer Patrick Unger: „Ich möchte mich bei den ganzen Fans aus Marburg bedanken. Ich habe mich noch nie in einer fremden Halle so heimisch gefühlt.“
Statistik zum Halbfinale:
Viertel: 18:8, 10:22, 23:16, 18:18.
Saarlouis: Adams 4 (4 Ass.), Brodersen 11/3, Hampton 23/4, Kennedy 4 (4 Ass.), Meyer 2 (3 St.), Pohlmann 8, Rahn 5, Tetschlag 12 (10 Reb.); Therre, Wimmer (n.e.).
Feldwürfe 35 Prozent (26/74), Freiw. 62 Prozent (8/13), Reb. 41 (def. 27), Turnover 17, Ass. 11, St. 8, Bl. 3, Fo. 13.
Marburg: Baker 20/1 (3 St.), Degbeon 8 (3 Blocks), Masek, Schaake 16/2, Skuballa 2, Smith (4 Ass.), Zackery 18 (8 Reb.); Winterhoff (n.e.).
Feldw. 45 Prozent (29/64), Freiw. 60 Prozent (3/5), Reb. 23 (d. 21), TO 13, Ass. 9, St. 7, Bl. 5, Fo. 16.
SR: Panther, Freiwald, Bänsch. Z: 850.
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