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Basketball-Bundesliga
Blue Dolphins Marburg begeistern im letzten Heimspiel

  • Das Pharmaserv-Team um Trainer Patrick Unger bedankte sich nach dem letzten Heimspiel beim Publikum.
  • Foto: Stefan Tschersich
  • hochgeladen von Marcus Richter

Megageil

Toyota 1. Damen Basketball Bundesliga,
BC Pharmaserv Marburg – Giro-Live-Panthers Osnabrück 73:61 (31:31).

Der BC Pharmaserv Marburg (Bilanz 3:14, Platz 10) hat sich von seinem Heimpublikum mit einem Sieg in die lange „Sommer“-Pause verabschiedet. In seinem vorletzten Saisonspiel rang der Tabellenletzte die favorisierten Giro-Live-Panthers Osnabrück (9:8, Platz 5) nieder. Zur „validAID Spielerin in Tages“ wurde BC-Kapitänin Marie Bertholdt gewählt. Mit 31 Punkten, ihrem neuen persönlichen Rekord, war sie mit großem Abstand die Topscorerin der Partie.

Einer Partie, in der es nach der Meinung vieler für das Pharmaserv-Team um nichts mehr ging. Und doch war die Georg-Gaßmann-Halle so voll wie seit vier Jahren und zwei Wochen nicht mehr: 750 Menschen wollten sich vom Marburger 2022/23er-Team verabschieden. Und sehen, was es bedeutet, was BC-Trainer Patrick Unger angekündigt hatte: „Wir wollen gerne nochmal zu Hause zeigen, was uns ausmacht.“

BILDERGALERIE (STEFAN TSCHERSICH)

Und dem Publikum gefiel, was ihm Rachel Clet vor dem Spiel übers Hallenmikrofon mitteilte – auf Deutsch: „Ich werde nächste Saison wieder in Marburg spielen.“ Auch, was in der Halbzeitpause die Kinder-Hula-Hoop-Gruppe „Diamond Hoopies“ aus Stadtallendorf zeigte. Auch die Gewinner von Original-Trikots und -Warmup-Shirts bei der Benefizaktion zugunsten der Erdbebenhilfe des Türkischen Halbmondes dürften ihr Kommen nicht bereut haben.

Und auch das Hauptprogramm sollte die BC-Fans über weite Strecken für manch bittere Momente entschädigt haben. Die Einstellung stimmte – wie in fast allen Auftritten – von der ersten Sekunde an. Was diesmal zum Glück fehlte: ein spielentscheidender Durchhänger.

Kapitänin steuert Schiff in sicheren Hafen

Die einzige wirkliche Schwächephase von Hessens einzigem Erstligisten in Damen-Basketball dauerte von der 18. und 22. Minute. Der BC traf 5,5 Minuten lang nicht. Aus einer 31:25-Führung wurde ein 31:34-Rückstand. Doch die Gastgeberinnen blieben ruhig, holten auf, glichen aus (40:40, 25.) und erspielten sich dank Treffern von sechs verschiedenen Spielerinnen zur letzten Pause eine 53:46-Führung.

Im letzten Viertel weckte Aldona Morawiec mit drei Dreiern Osnabrücks Hoffnungen auf eine Wende (57:60, 35.). Doch Marburgs Kapitänin Marie Bertholdt hämmerte vier Dreier in Folge durch die Reuse, den Letzten gar mit Foul und erfolgreichem Freiwurf: 73:59, 2:03 Minuten vor dem Ende.

Damit hat es der BC in der eigenen Hand, mit einem Sieg in Freiburg am nächsten Wochenende die Saison nicht auf dem letzten Platz abzuschließen. Ein Abstieg ist wegen des Rückzugs der insolventen Rheinland Lions nicht möglich.

Patrick Unger (Trainer Marburg):

„Das war ein sehr guter Abschluss. Es war megageil, dass die Halle so voll war. Ich habe den Mädels vor dem Spiel gesagt, dass wir nicht nur für uns spielen, sondern auch für diejenigen, die uns das ganze Jahr über unterstützt haben. Und ich habe ihnen auch gesagt: Dass ist heute unser letztes Heimspiel. Einige werden vielleicht nie wieder hier spielen. Es zählt nur der Moment, und dass wir den genießen und vor allem auch arbeiten und alles füreinander machen müssen. Heute kam einfach alles zusammen: sowohl die Einstellung als auch das, was wir uns die letzten drei Wochen über erarbeitet haben, als auch die Fans. Mich freut's für meine Mannschaft, denn die hat es am Ende gemacht. Mich freut's für die Fans und vor allem die Leute, die das ganze Jahr über dabei sind und nach jedem Spiel zu uns kommen und uns Mut zusprechen, obwohl wir ein Spiel nach dem anderen verlieren. Und für uns war es super wichtig, zu sehen, dass wir Basketball spielen können. – Rachel freut sich echt, nächstes Jahr wieder hierher zu kommen. Sie ist jetzt eine ganz andere Spielerin als am Anfang der Saison. Sie lernt unglaublich viel, und da können wir uns echt freuen auf nächste Saison.“

Statistik:

Viertel: 18:18, 13:13, 22:15, 20:15.

Marburg: T.Baker 2, M.Bertholdt 31/4 (5 Rebounds), P.Bradley 13/1 (9 Assist), R.Clet 2, E.Fokke 7/1, I.Pagán 4 (5 Reb.), T.Simon 11/1 (6 Reb., 3 Ass., 4 Steals), M.Vargas, V.Varis 3/1, J.Weyell.

Osnabrück: M.Brenneke 9/1 (5 Reb.), F.Bühner 11 (5 Reb., 4 Ass.), N.Driessen 7 (6 Reb., 3 Ass.), E.Eichmeyer 8 (5 Reb.), P.Johnson 4, A.Morawiec 11/3, M.Reichert 2, J.Strozyk 2, S.Tarkovicova 7/1 (3 Ass.).

SR: D.Damm, S.Schmid. Z: 750.

Fun Facts: Tonisha Baker erreicht als zweite Marburgerin nach dem Wiederaufstieg 1992 die Marke von 200 Bundesliga-Hauptrundenspielen (nach Finja Schaake, 227). / Marie Bertholdt stellt mit 31 Punkten eine persönliche Bestleistung in Pflichtspielen für Marburg auf (vorher 24), sie ist die 14. der 153 seit dem Wiederaufstieg eingesetzten Spielerinnen, die die 30-Punkte-Marke erreicht. Maries vier Dreier stellen ihre persönliche Bestleistung ein. / Marburgs dritter Heimsieg hintereinander gegen Osnabrück – das gab's noch nie. / Nach 9 Niederlagen in eigener Halle gewinnt Marburg die beiden letzten Heimspiele der Saison.

Fail Fact: Marburger 0:9-Lauf von der 18. und 22. Minute von 31:25 auf 31:34 binnen 5:30 Minuten.

Nächste Spiele:

Samstag, 04.03.2023, 18.30 Uhr, 2. Liga: auswärts bei Avides Hurricanes Rotenburg/S.

Sonntag, 05.03.2023, 16.00 Uhr, 1. Liga: auswärts bei Eisvögel USC Freiburg.

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