36. Int. Frühjahrsmeeting in Pohlheim steht im Zeichen des Karnevals
Schwimmer vom Marburger SV präsentieren sich erfolgreich als „Grufties“
Pohlheim. Nach 35 Jahren im Hallenbad an der Gießener Ringallee wurde mit der Verlegung des Austragungsortes für das Frühjahrsmeeting ins Hallenbad Pohlheim auf die 50-Meter-Bahn, vom ausrichtenden Gießener SV ein neues Kapitel in der Vereinsgeschichte aufgeschlagen. An beiden Wettkampftagen meldeten 25 Vereine immerhin 1200 Starts mit 300 Aktiven. In der noch jungen Saison zeigten sich die 13 Schwimmer von Trainerin Nathalie Richter auf der 50-Meter-Bahn selbstbewusst, wobei sie mit einer Gold, sechs Silber- und fünf Bronzemedaillen sowie 38 persönlichen Bestzeiten Glanzpunkte setzten.
Ob sich der Veranstalter mit dem Schwimmbadwechsel in Bezug auf die für das Frühjahrsmeeting legendären kostümierten Lagen- und Freistil-Staffeln einen Gefallen getan hat, sei dahin gestellt. Mit dem „Auseinanderreißen“ der 8x50 m Lagenstaffel, indem jeweils vier Schwimmer am Start bzw. Ziel der langen Bahn zum Wechsel stehen, blieb die Stimmung gänzlich auf der Strecke. Neben zwei weiteren Mannschaften stachen die Schwimmer des Marburger SV in ihren schwarzen Outfits, und damit reichlich „Übergepäck an Bord“, deutlich als Grufties aus der Masse heraus. Der 2. Platz in der Mannschaftswertung (Bischofsberger, Pfeiffer, Rieß, Becker, Försterling, Schremb, Will, Schwarz) war am Ende im wahrsten Sinne des Wortes hart erarbeitet.
Zum ersten Mal starteten Emma Nagel (Jg. 2000), Vanessa Kapski (Jg. 99) und Philipp de Mooy (Jg. 96) auf der 50-Meter-Bahn. Auch wenn die Drei vorne nicht mitschwimmen konnten, zeigte die zwölfjährige Emma eine souveräne Leistung auf den Bruststrecken über 50 m (52,72/5.) und 100 m (1:51,43/12.). Die anfängliche Aufgeregtheit legte sich bei Vanessa schnell, so dass sie ihre Rennen über 50/100 m Rücken sowie 50/100 m Freistil konzentriert zu Ende brachte. Nicht zuletzt aufgrund seines Trainingsfleißes profitiert Wiedereinsteiger Philipp de Mooy. Sowohl beim Sprint über 50 m Brust (41,22/7.), als auch auf der 50-Meter-Freistilstrecke (31,82/12.) überzeugte er in technisch einwandfreien Rennen. Viel dazu gelernt hat Nils Becker (Jg. 2000), dem kurz vor seinem Start über 50 m Freistil das Gummi der Schwimmbrille riss. Der Ratlosigkeit wich Coolness, so dass er sich „blind“ durch sein Rennen kämpfte und in persönlicher Bestzeit mit 0:36,02 Minuten unglücklich knapp hinter dem Drittplatzierten im Ziel anschlug. Eine Silbermedaille sicherte er sich mit einer Verbesserung von 3 Sekunden über 100 m Freistil (1:23,79). Ebenfalls über Silber freute sich Fynn Pfeiffer (Jg. 99) mit persönlicher Bestzeit über 50 m Rücken (40,89).
Gekonnt setzte sich Lea Bischofsberger (Jg. 95) in ihren stilistisch ausgereiften Rennen über 50 m und 100 m Rücken in Szene, in denen sie sich jeweils um mehrere Sekunden verbesserte und mit einer Gold- sowie einer Silbermedaille belohnt wurde. Eine Silber- und zwei Bronzemedaillen über 50/100m Rücken sowie 50 m Freistil (30,07) können bei Sabrina Försterling (Jg. 97) nicht über den Umstand hinwegtäuschen, dass es für sie ein rabenschwarzes Wettkampfwochenende war und sie ihren Möglichkeiten hinterher schwamm. Im Gegensatz hierzu lief es bei Vereinskameradin Christina Rieß (Jg. 97) über ihre Paradestrecken 100 m (1:28,26/2.) und 50 m Brust (40,25/3.) wie am Schnürchen, so dass sie sich erheblich verbesserte und eine Silber- sowie eine Bronzemedaille mit nach Hause nahm.
Langsam kam Frederike Will (Jg. 96) in ihren Rhythmus. Nach ersten Anlaufschwierigkeiten im ersten Rennen über 200 m Freistil, klappte es im 50-Meter-Freistil-Sprint (31,55) wesentlich besser. Hier freute sie sich über eine Bronzemedaille. Dass ihr Potential lange noch nicht abgerufen ist, zeigte sie im Wettkampf über 400 m Freistil (5:33,22/5.), in dem sie ihre Bestzeit um satte 30 Sekunden verbesserte. Sarah Oßwald (Jg. 98) ließ es über 100 m Brust zunächst eher verhalten angehen, bevor sie auf den zweiten 50 Metern aufwachte und sich mit einem beherzten Endspurt immerhin noch Platz 3 auf dem Siegertreppchen sicherte.
Wahre Lobeshymen schüttete Trainerin Nathalie Richter über ihren Schützling Frédéric Schwarz (Jg. 96) aus, der die Vorgaben der Trainerin in seinen Freistilrennen über 100m (1:06,34/10.) und 200 m Freistil (2:26,44/11.) eins zu eins umsetzte. Mit Zielanschlag verbesserte er seine Bestmarken um mehrere Sekunden und toppte damit auch die Bestzeit für die Kurzbahn. Ähnlich gut lief es über 400 m Freistil (5:27,80/4.), wo er auf den letzten 100 Metern letzte Kraftreserven mobilisierte, so dass er auch hier knapp an die Kurzbahnzeiten heran kam. Der Ruf seines eigenwilligen, aber effektiven Schwimmstils eilt Chris Schleich (Jg. 96) voraus, der wieder einmal bei seinen vier Starts mit vier deutlichen Bestzeiten zu punkten wusste. Ein gutes Gefühl für die lange Bahnhat Lucas Schremb (Jg. 94), auf der er bei seinem Rennen über 50 m Rücken eine neue Bestmarke mit Silber krönte.
siehe auch www.MarburgerSchwimmVerein.de