Erdogan kommt nach Deutschland
Die Wahlkampfreise des türkischen Ministerpräsidenten nach Deutschland war ja schon vor längerer Zeit angekündigt. Doch langsam wird es ernst, denn in einer Woche, am 24. Mai wird er in Köln die erste Arena betreten, weitere werden folgen, um sich von seinen Landsleuten feiern zu lassen. Seine Beliebtheit ist grenzenlos und alles, was er tut und sagt ist richtig.
Langsam bilden sich bei unseren Politikern schon Schweißperlen auf der Stirn, wenn sie nur an seine Auftritte im Jahr 2008 denken. Erste Stimmen melden sich aus den Parteien und fordern Mäßigung bei seinen Auftritten. Sie hoffen und harren, doch jeder weiß, dass genau das Gegenteil eintreten wird. Und am Ende werden sie im eigenen Land als hilflose Zuschauer dastehen, wie in der aktuellen Außenpolitik.
Wen wundert’s, nachdem unser Bundespräsident Gauck kürzlich in Ankara Tacheles geredet und Missstände in der Türkei angeprangert hat, ob es sich geziemte oder nicht, kommt nun die Retourkutsche. Und das Spottgeschrei seiner Anhänger über uns Scheißdeutsche wird nicht zu knapp ausfallen. Da Kommt man schon ins Grübeln.
Die Partys kurzerhand abzusagen widerspricht wahrscheinlich unserer narrenfreiheitlich demokratischen Grundordnung. Wie dem auch sei, mir ist ein deutscher Bundespräsident als “Pastor“ in der Türkei immer noch lieber als ein türkischer Ministerpräsident als “Hassprediger“ in Deutschland.
Da kommt ein ausländischer Politiker und macht hier Wahlkampf und Shows für seine politischen Zwecke... hatten wir doch mit Obama auch... oder mit dem Dalai Lama... oder dem Papst... und da hat sich auch keiner aufgeregt ;)