Der Countdown läuft!
Der Aufbau der Weihnachtsmärkte und das festliche Herrichten der Konsumtempel der Innenstädte läuft auf vollen Touren. Weihnachten und somit die letzte Schlacht des Jahres muss unmittelbar bevorstehen. Da wird hin und her dekoriert, geschleppt und genagelt auf Teufel, oder besser auf Christkind komm‘ raus.
Süßigkeiten stehen säckeweise bereit, um uns sogenannte Endverbraucher wohlriechend in Weihnachtsstimmung zu versetzen und die Herzen und Geldbeutel zu öffnen. Zugegeben, die Düfte der vorweihnachtlichen Leckereien können einen schon dahin schmelzen lassen, jedoch gefolgt vom Grauen beim oh du fröhlichen Betreten der Einkaufsparadiese: Amerikanisches Weihnachtsgedudel mit Klingelglöckchen dröhnt bis in die hintersten Winkel unserer Ohren.
So soll mir weihnachtlich ums Herz werden? So soll ich in den vom Einzelhandelsverband sehnlichst erwarteten Kaufrausch verfallen? Ich jedenfalls nicht, meine Herrschaften. Je mehr Ihr mich beduftet und beschallt, desto größer wird die Gewissheit, dass Ihr meine Wünsche, trotz aller Plastikpracht nicht erfüllen könnt.
Das einzige, was ich mit nach Hause nehme, sind ein paar Worte aus einer der amerikanischen Schnulzen: “…coming home for chritmas…“ Und ich habe das Gefühl, das Auto wird plötzlich schneller.
Lothar, die Aufnahmen entstanden in Leverkusen.
Ich stimme mit Wilhelm 100% überein. Als Einzelhändler, angewiesen auf das Geld, das die Kunden in meinen Laden schleppen, würde ich auch den Rummel mitmachen, auch wenn ich mich selbst privat anders verhalten würde. Wer Kaviar essen will, muss halt Heringe verkaufen, auch wenn er die selbst nicht mag.