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Causa Corona: Diskursverweigerung

Das Grundübel in Deutschland: Die Unfähigkeit – und der Unwillen - wichtiger Akteure des öffentlichen Lebens, einen rationalen Diskurs in der Gesellschaft zu organisieren. Beispiele gibt es zuhauf.

Heiner Flassbeck versucht seit Jahr und Tag vergeblich, triviale saldenmechanische Zusammenhänge in der Makroökonomie, die von den Mainstreamökonomen einfach ausgeblendet werden, in die ökonomische Diskussion einzubringen. Er wird mit Missachtung gestraft. Richtig heftig bläst der Gegenwind allerdings nur bei dem Unterthema „Schulden“. Da geht das Abenland unter. Sahra Wagenknecht versuchte beim Thema Migration ein wenig differenzierter hinzuschauen. Das Ergebnis kennen wir.

Und jetzt die Causa Corona. Wie rational ist eigentlich eine inhaltliche Kehrtwende um 180 Grad (fast) aller Beteiligten in wenigen Tagen? Regierung, Verwaltung und Medien verbreiteten im März 2020 Sätze wie:

„Wir teilen die Einschätzung des Robert-Koch-Instituts, dass die Gefährdung für die Bevölkerung derzeit als mäßig einzuschätzen ist“

oder

„Wichtig ist es, einen kühlen Kopf zu bewahren, die Lage aufmerksam zu beobachten und angemessen zu reagieren“,

 
ergänzt durch

„Die Verläufe einer Infektion mit dem Coronavirus sind meist mild, gleichwohl können aber auch, insbesondere bei älteren Menschen oder bei Menschen mit Vorerkrankungen schwerere Verläufe vorkommen.“

Die AfD forderte zu dieser Zeit Grenzschließungen und Einreisesperren. Und wurde zusammen mit Esoterikern, Aluhüten und anderen „üblichen Verdächtigen“ deswegen der Panikmache beschuldigt. Aus dem Nichts und über Nacht wurde aus einer „mäßigen Gefährdungslage“ die „größte Krise seit dem 2. Weltkrieg“, ohne dass für diese Kehre auch nur ansatzweise eine Begründung vorgelegt wurde.

Die obigen Zitate stammen aus einem Interview der Landrätin und der Leiterin des Gesundheitsamtes im Landkreis Marburg-Biedenkopf mit der Lokalpresse. Veröffentlicht am 10. März 2020. Am 14. März (!) unterzeichnete die Landrätin die erste Allgemeinverfügung in der Causa Corona.

Eine Begründung wurde weder geliefert noch eingefordert. Im Gegenteil: Wer dies tat, wurde mit infamen Etiketten belegt. Als der Verfasser dieser Zeilen versuchte, die Gründe für den fundamentalen Kurswechsel des Landkreises in einem offiziellen kommunalpolitischen Verfahren herauszufinden, wurde er abgebügelt. Aus den eigenen Reihen. Und zwar sowas von.

Denn die AfD, gar nicht blöd, vollzog dieselbe Kehre wie die Regierung. Nur in die andere Richtung. Die Befürworter von Grenzschließungen, Einreisesperren und ähnlichen Maßnahmen blieben aus durchsichtigen Gründen weiterhin Gegner von Regierungsmaßnahmen und mutierten zu kompromisslosen Verteidigern von Grund- und Freiheitsrechten.

Als fachkundige Kritiker des Regierungskurses, die in den lokalen und überregionalen Leitmedien kein Gehör fanden, auch noch mit verfemten und ausgegrenzten Medien außerhalb des offiziellen Meinungsspektrums sprachen, waren der Drops gelutscht, die Etiketten verteilt, die Schubladen voll. Und die Aluhüte trugen nicht mehr diejenigen, die harte Maßnahmen forderten, sondern an der ursprünglichen Einschätzung von RKI und Bundesregierung festhielten..

Und jeglicher rationale Diskurs in der Causa Corona ist bis heute erstickt. Weil kritische Menschen sich weigern zu sagen, die Sonne scheint, wenn AfD & Co das Wetter mit "es regnet" korrekt beschreiben. Verrückt. Das mag verstehen wer will.

Ich nicht.

Ein kleines Schmankerl zur "Diskussion", wie sinnvoll Lockdowns sind, liefert diese Grafik aus dem Artikel "Das Lockdown-Paradigma bricht zusammen" von Jeffrey A. Tucker übersetzt von: Bastian Barucker. Die Grafik zeigt die Anzahl der Menschen, die in den USA pro MIllion Einwohner in den einzelnen Bundesstatten gestorben sind. Die roten Balken stehen für Staaten ohne Lockdown, die blauen für Staaten mit Lockdown.

Was wäre eine logische Schlussfolgerung?

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2 Kommentare

Herr Zeller, ich teile Ihr Beklagen eines mangels breit angelegten Gedankenaustausch unzureichenden Diskurses. Wer für den Zustand unserer Debattenkultur verantwortlich gemacht werden kann, ist äußerst schwierig. Die Medien spielen da sicherlich eine gewichtige Rolle.
Im Übrigen habe ich kürzlich anlässlich der Schauspieleraktion #allesdichtmachen mit einem Beitrag auf das damit einhergehende Kommunikationsproblem hingewiesen.

Danke für den gut recherchierten Beitrag. Es ist wie oft in der Politik mit Wendehälsen: was interessiert mich mein Geschwätz von gestern, heute gilt das Gegenteil. Und mein Job bleibt einträglich. So schlimm wie in der Plandemie war es jedoch nach meinem Empfinden noch nie.
Ich hoffe die Aussagen eines Professors bewahrheiten sich: schon im Mai/Juni endet das Merkel-Regime.

Hier ein kurzer Beitrag eines Arztes:
"Wir haben keine Coronakrise, sondern eine Maßnahmenkrise!"
https://www.youtube.com/watch?v=Nc9-WMwJcdE

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