Raps, soweit das Auge schaut
Derzeit ist es wieder soweit, weite Flächen in der Landschaft sind gelb gefärbt. Selten ist es dicht blühender Löwenzahn, meist sind es ausgedehnte Rapsfelder wie hier bei Marburg-Wehrda. Mehr als im letzten Jahr. Offenbar bringt der Raps derzeit dem Landwirt mehr ein als der übliche Getreideanbau.
So schön diese Flächen bei der Blüte auch aussehen, macht man sich doch Sorgen, ob es nicht bald an Getreide zur Ernährung fehlt. Zumindest wird dies aus Entwicklungsländern gemeldet, wo der vermehrte Anbau zur Bioenergie-Gewinnung zu einem weiteren Mangel an Nahrungsmitteln führt. Eine ungute Entwicklung, die man auch bei großflächigen tw. pestizid-verseuchten Maismonokulturen für Biogasanlagen findet.
Die Getreidepreise steigen hauptsächlich, weil hemmungslose Spekulanten mit Lebensmittel herumzocken. Ich kenne das Problem aus Kenia, wo die Getreidehändler schon Monate vor der letzten Hungersnot ihre Lager übervoll hatten, sogar neue Lager gebaut haben und mit Verknappung die Preise in die Höhe trieben, lange bevor das Dürre-Thema in den Nachrichten war.
Unser Getreideanbau hilft dem kenianischen Bauern nicht, wird ihm höchstens schaden, wenn wir exportieren und den afrikanischen Markt kaputt machen (Beispiel Export von Hähnchenteilen). Dem hilft höchstens dass wir etwas weniger Ressourcen verschwenden, sparsamer, umweltfreundlicher und nachhaltiger leben. Der hat in den letzten 13 Jahren 3 JAHRHUNDERT-Dürren erlebt, daran sind wir auch zum Teil schuld, die erste Welt lebt auf Kosten der dritten Welt. Jeder Liter Mineralöl, der nicht gefördert und verbraucht wird, dient der Umwelt und dem Klima. Man könnte auch sehr gut einfach einsparen, weniger verbrauchen, die Heizung runterdrehen, das Gaspedal nicht so stark durchtreten, ab und zu mal das Auto stehen lassen und gehen oder radfahren.