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Naturerlebnis Erlensee: Hotels für Insekten selbst gemacht

  • Anleitung zum Bau der Insektenhotels gaben Astrid Wetzel (mitte) und Ines Vielhaben (rechts daneben)
  • hochgeladen von Thomas Batinic

Wozu brauchen Insekten Hotels? Die Frage wird sich so mancher große und kleine Besucher des Kinderfestes am 23. Mai beim 11. Kirchhainer Kinderfest gefragt haben. Am Stand des Naturerlebnis Erlensee herrschte jedenfalls neugieriges Gedränge. Als Insektenhotel werden künstlich geschaffene Brutstätten für Wildbienen und bestimmte Wespenarten bezeichnet. Und wie bei Hotels für Menschen gibt es auch für die Insekten alles von der einfachen Pension bis zum Fünf-Sterne-Haus. Organisiert wurde das Kinderfest in der Fußgängerzone vom Werbering Kirchhain, die Insektenhotels entstanden mit finanzieller Unterstützung der Volksbank Mittelhessen.

Unter Anleitung von Dr. Astrid Wetzel als Vertreterin der Projektgruppe Naturerlebnis Erlensee der Region Burgwald-Ederbergland e.V.sowie Ines Vielhaben von der KunstWerkStatt Marburg e.V. wurde eifrig gesägt, gebohrt, gebündelt und geschraubt. Die älteren Kinder durften mit der Standbohrmaschine, die von der Firma Wepler zur Verfügung gestellt wurde, Buchenscheiben (Forstamt Kirchhain) mit vielen kleinen und großen Löchern versehen, und anschließend ein kleines Dach aus Sperrholzplatten (von der Firma Holz-Jung) zimmern und aufschrauben.

Andere Kinder bündelten die markhaltigen Stängel von Bärenklau, Goldrute, Königskerze und anderen Stauden zusammen oder schnürten Pakete von Holunder- und Haselnusszweigen. Auch die Bündel bekamen ein kleines Satteldach, das vor Regen schützen soll. Diese Art der Unterbringung bevorzugen Insekten, die die Brutstätte für den Nachwuchs gerne selber bezugsfertig machen. Mit ihren Mundwerkzeugen werden sie im nächsten Frühjahr die Stängel aushöhlen, dann nach und nach ein Ei hineinlegen und jede Brutkammer auch wieder verschließen. Wenn die Hotels an einem attraktiven Platz hängen, sonnig und windgeschützt, dann wird man ab Frühsommer die nächste Generation schlüpfen sehen. Wildbienen erkennt man an ihrer bienentypischen Gestalt mit der pelzartigen Behaarung. Wer ein Insektenhotel aufhängt, sollte auch daran denken, dass ein Insektenrestaurant in der Nähe ist, also Obstbäume, Gemüsekulturen und viele Wildblumen, die gerne von Wildbienen besucht werden. Damit unterstützen sie die Honigbienen bei der Bestäubung unserer Kulturpflanzen.

Wer bei der Aktion Lust bekommen hat, die weiteren Aktivitäten der Projektgruppe Erlensee kennen zu lernen, ist herzlich eingeladen, das Naturerlebnis Erlensee und seine Akustikstation zu besuchen:
Das Naturerlebnis Erlensee bei Kirchhain bietet ganzjährig Informationen über die Natur an sechs Stationen mit jahreszeitlich wechselnden Inhalten. Die komplett handgemalten Tafeln, die von der Marburger Agentur biopresent als Unikate erstellt wurden, liefern Einblicke in interessante Details der Flora und Fauna am Seeufer, der Insekten und Spinnen und der Vogelwelt. Auch die Bereiche Tourismus und Verkehr sowie der Konflikt zwischen Kultur und Natur wird thematisiert. Für Blinde und Sehbehinderte existiert ein Leitsystem rund um den See. Die Inhalte der Stationen sind auf separaten Tafeln auch in Punktschrift ertastbar. Die Akustikstation bietet einzigartige Hörerlebnisse rund um die Natur und ist mit Material für große und kleine Naturforscher ausgestattet. Sie ist von April bis Oktober jeden Sonntag von 13 bis 16 Uhr geöffnet. Gruppen können unter Telefon 06422-8080 Sonderöffnungszeiten und Führungen vereinbaren. Blinde und Sehbehinderte melden sich unter der Telefonnummer 06421-6060.

  • Anleitung zum Bau der Insektenhotels gaben Astrid Wetzel (mitte) und Ines Vielhaben (rechts daneben)
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  • Gemeinschaftsarbeit bei der Dachmontage
  • Foto: Ines Vielhaben
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  • Viele Besucher am Stand interessierten sich für die Insektenhotels
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