Verhinderung von Vandalismus
Marburg-Ortenberg, Serie: Offene Bücherschränke 19. Teil
Man könnte sich für die Präsentation einer städtischen Sehenswürdigkeit in Marburg keinen langweiligeren Ort vorstellen als die Schützenstraße in Marburg-Ortenberg, die parallel zur Alten-Kasseler-Straße verläuft und unweit zur Ecke Pasternakstraße zu finden ist. Dort kann man einen offenen Bücherschrank finden, der das ist, was jeder andere von inzwischen ca. 10.000 offenen Bücherschränken in Mitteleuropa auch ist: eine Sensation!
Eine Sensation? Inwischen findet man diese offenen Bücherschränke überall, ihre Anzahl kann man besonders in Großstädten wie Berlin, Hamburg und München kaum mehr beziffern. Es gibt sie zwar noch nicht wie Sand am Meer, aber bald! Um welche Sensation geht es also genau? Diese offenen Bücherschränke sind, wie alle anderen öffentlichen Einrichtungen auch, nur selten durch Vandalismus gefährdet. Öffentliche Einrichtungen gibt es tatsächlich wie Sand am Meer, Vandalismus, also die mutwillige und angeblich motivlose Zerstörung dieser Einrichtungen findet man dagegen vergleichsweise selten. Dass man das Gegenteil annehmen möchte, hängt damit zusammenn, dass man den Ausnahmefall eher empörend findet als den Regelfall - ein Vorurteil, das sich nach Prüfung aller Argumente als wenig plausibel erweist.
Wer soziologisch informiert ist, kann mit diesem Gedanken etwas anfangen: der Normalfall ist der spezielle Fall des Interesses. Wie ist es möglich, dass die öffentliche Ordnung größtenteils gelingt?
Nun weiß ich nicht, wer in der Schützenstraße diesen offenen Bücherschrank aufgestellt hat. Aber das zu wissen tut auch nichts zur Sache. Er steht dort gut behütet und sicher: an einem der langweiligsten Orte der Stadt.
Adresse: Schützenstraße 4b, 35039 Marburg
Geoposition: 50.822313, 8.775855
Den nächsten Bücherschrank in Ihrer Nähe finden Sie unter diesem Link