Große Verluste durch Missernte befürchtet
Wer in diesenTagen über die Felder geht, bemerkt neben den jahreszeitgemäß abgeernteten Feldern große Flächen, auf denen die Frucht noch steht. Von Erntemaschinen keine Spur. Auch die einst goldgelbe Farbe des reifen Getreides ist einem stumpfen Grau gewichen.
Klagte man im Frühjahr noch wegen der Dürre, haben nun die Regenperioden der vergangenen Wochen zu einem Fehlstart der Ernte 2011 und einer Zwangspause in der Landwirtschaft geführt. Es gilt als sicher, dass der Vorjahresertrag von 44 Mio. Tonnen je nach Standort um 15 bis 40 Prozent unterschritten wird. Hinzukommt, dass Felder, die jetzt für das kommende Jahr bestellt werden müssen, auf Grund der aufgeweichten Böden nicht vorbereitet werden können.
Und noch etwas macht den Bauern zu schaffen: Die feuchte Witterung hat dazu geführt, dass Schimmelpilze den stehen gebliebenen Weizen schwarzgrau hat werden lassen. Dieser Weizen hat keine Backqualität mehr und eignet sich, sofern er überhaupt noch geerntet werden kann, bestenfalls noch als Viehfutter. Teilweise keimen die Körner bereits an den Halmen, was deren Qualität zusätzlich mindert. Auch bei Zuckerrüben und Kartoffeln nehme der Krankheitsbefall zu, so die Pflanzenschutz-Experten.
Alle Hoffnungen konzentrieren sich nun auf einen sonnigen, vor allem trockenen Herbst. Doch trotz all den schlechten Prognosen gibt es auch ein Trostpflaster: Wenigstens für den Wein wird 2011 ein guter Jahrgang erwartet.
Wird ein Landwirtsohn geboren, legt man ihm erstmal einen Backstein auf die Brust, damit er das Stöhnen lernt.