Der Rotmilan bei der frühmorgendlichen Beutesuche
Beim morgendlichen Frühstück entdecke ich in etwa 50 Meter Entfernung von unserem Haus auf einer hohen Eiche in "Scheckes Garten" in Stausebach einen größeren Greifvogel, den ich zunächst als Mäusebussard ausmache. Als er sich nach einer Weile erhebt, merke ich, dass er seine Beute im Sinkflug jagt und erkenne seinen auffällig rötlich gegabelten Schwanz, einen Rotmilan oder auch Gabelweihe genannt. Hell leuchten sein bräunlicher Rücken, das rosarote Gefieder und seine hellen Flügel in der Morgensonne.
Er ist ein geschickter Flieger; denn er ist ständig damit beschäftigt, einige ihm zu nahe gekommenen Krähen zu vertreiben. Während er seine Kreise dreht, vernehme ich durch das geöffnete Fenster seinen laut jammernden Ruf. Im langsamen Tiefflug nähert er sich der Taubenanlage eines Nachbarn. Nun versuche ich selbst auf Jagd zu gehen, auf Fotojagd. Die Tauben in ihren geschützten Verschlägen vernehmen die klagenden Schreie des Milans nicht. Sie sind unerreichbar für den nach Nahrung suchenden Jäger.
Mir gelingt es nach einer Weile, den Rotmilan vor hellblauem Himmel vor die Linse zu bekommen. Nach erfolgloser Jagd legt der Greifvogel auf seinem alten Ausgangspunkt eine Ruhepause ein, um nach neuen Opfern auszuspähen.
Ich hätte dem Hübschen ein Täubchen zum Frühstück gegönnt!