Der Natur auf der Spur am Kirchhainer Erlensee
Die Rundwanderung am Erlensee bietet stets Naherholung im Einklang mit der Natur. Schon seit vielen Jahren wird der Naturgedanke durch informative Schautafeln - auch in Blindenschrift - unterstützt. Mit Leit- und Informatiossystemen, in einer Akustikstation und auf einer Beobachtungsplattform können die Naturliebhaber und insbesondere Sehbehinderte und Blinde die Natur mit allen Sinnen erfahren. Zudem können Blinde mit einem Blindenstock oder den Füßen die Abgrenzung zum Ufer anhand eines verzinkten Stahlrohrs ertasten.
Trotz des Lärmes des am südlichen Teil des Sees vorbeirauschenden Autoverkehrs auf der B62, scheinen viele Tiere den See als Lebensraum zu akzeptieren. Sicher reagieren gerade in der Brutzeit im Frühjahr die Wasservögel äußerst sensibel auf den Lärm
Der Erholungsraum erhält seit einigen Tagen eine wesentliche Aufwertung. Der nunmehr neu angelegte Lehrpfad dokumentiert mit reich bebilderten und ausführlich beschriebenen Texten die "Bäume des Jahres". Bei der Vielzahl von Baumarten, die rund um den See anzutreffen sind, ragt eine uralte Steineiche mit ihren knorrigen Ästen heraus.
Dabei erfahren wir, dass die Rotbuche einen Anteil von 15 Prozent am Waldbestand hat. Die Gemeine Esche begleitet die Ufer des Erlensees ebenso wie der Spitzahorn, der sich gerne in Auenlandschaften mit seinen weit verzweigten Wurzelsystemen verbreitet. Am Seerand entdecken wir auch die Schwarzerle, die mit ihren Wurzeln die Ufer sichert. Die Waldkiefer mag dagegen mehr trockene und kahle Standorte. Mit ihren Pfahlwurzeln ist sie im Gegensatz zur Fichte gegen Windwurf gut gesichert. Die Kiefer hat einen Anteil von 23 Prozent am deutschen Forstbestand.
Einige noch leere Pultständer zeigen uns an, dass noch weitere Tafeln angebracht werden sollen.
Auf einem so angelegten Lehrpfad können wir der "Natur auf der Spur" sehr orts- und naturnah folgen. Auch Schulen könnten ihren naturwissenschaftlichen Unterricht nach draußen an den Erlensee verlegen. In Absprache mit dem Fischereiverein könnte das Gelände der Angler als natürlicher "Klassenraum" genutzt werden. Die vorhandenen Sitzgruppen mit Tischen wären ideal für den sich ausgelagerten Unterricht. DIe am nordwestlichen Teil des Sees stehende Akustikstation bietet zudem noch die Möglichkeit, Vogel- und Tierstimmen kennenzulernen oder zu erraten.
Den Hinweisschildern des vom Kulturkreis Kirchhain errichteten Skulpturenweges folgend, gelangen wir zu einem außergewöhnlichen Basaltdenkmal und den kunstvollen, bunten Stahlstühlen an der Akustikstation.
Interessanter Bericht. Ich kenne den Erlensee, von meiner Freundin (spätere Ehefrau) damals liebevoll "Kiesi" genannt, noch vom freizügigem Baden her. Ist gefühlte 1000 Jahre her.