myheimat.de setzt auf dieser Seite ggf. Cookies, um Ihren Besuch noch angenehmer zu gestalten. Mit der Nutzung der AMP-Seite stimmen Sie der Verwendung von notwendigen und funktionalen Cookies gemäß unserer Richtlinie zu. Sie befinden sich auf einer sogenannten AMP-Seite von myheimat.de, die für Mobilgeräte optimiert ist und möglicherweise nicht von unseren Servern, sondern direkt aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern, wie z.B. Google ausgeliefert wird. Bei Aufrufen aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern haben wir keinen Einfluss auf die Datenverarbeitung durch diese.

Weitere Informationen

Der kurze Traum von Freiheit !

  • Am 06. November 1958 saß ein Affe auf dem Dach dieses Hauses am Rotenberg in Marburg.
  • hochgeladen von Hans-Christoph Nahrgang

In den vergangenen Tagen habe ich wieder einmal in meinem kleinen Zeitungsarchiv geblättert. Dabei stieß ich auf einen Artikel der Oberhessischen Presse vom Samstag, d. 14. April 2001. Der Redakteur Manfred Hitzeroth berichtet unter der Rubrik "Die historische Reportage" über die Ereignisse vom 06. November 1958 am Rotenberg in Marburg.

Die Ereignisse dieses Tages fasse ich in meinem Bericht anhand des Zeitungsartikels wie folgt zusammen:

"Der OP-Lokalredakteur Rudi Beszon erhielt am Vormittag des 06. November 1958 folgende Meldung: >Affe auf einem Dach am Rotenberg< und glaubte zunächst noch an eine Falschmeldung. Die Ereignisse dieses Tages sollten ihn aber noch von dem Gegenteil überzeugen." Was war am Vormittag in der Straße am Rotenberg in Marburg passiert ? Lesen wir den Zeitungsartikel weiter, so erfahren wir: "...am Vormittag waren zwei Frauen in der Küche mit der Zubereitung des Mittagessens beschäftigt, als sie am offenen Küchenfenster einen leibhaftigen Affen vorbei bis hoch auf den First des Daches klettern sahen. Eine Frau ergriff das Telefon und informierte ihren Mann mit den Worten: "...komm schnell nach Hause. Hier sitzt ein Affe auf dem Dach." Das war ja unglaublich, oder ? In dem Zeitungsbericht steht weiter: "...so schnell wie möglich war der Ehemann mit Kollegen zu seinem Wohnhaus am Rotenberg gefahren. Oben angekommen zeigte sich den Männern ein bizarres Bild: Ein ausgewachsener Affe mit einer Größe von 80 Zentimetern läuft auf dem Dachfirst hin und her und fletscht die Zähne. ... Die Männer bewerfen das unternehmungslustige Tier mit Äpfeln, doch der geschickte Affe weicht den Wurfgeschossen mit Leichtigkeit aus. ..." Schnell waren zahlreiche Schaulustige am Ort des Geschehens eingetroffen, die zwar den Affen auf den Namen "Fips" tauften, sich aber auch die eine Frage stellten: Wer soll ihn fangen ? Die Lösung waren die Mitarbeiter der Behringwerke, da die Werksangehörigen sich mit Affen als Versuchstieren auskennen. Über den Beginn der Aktion berichtet die Zeitung weiter: "...So macht sich ein aus zwei Männern in weißen Kitteln bestehendes Fangkommando der Behringwerke in einem Lieferwagen auf den Weg zum Rotenberg. ...Sie haben Erfahrung im Umgang mit wilden Tieren und schnell folgenden Plan: "Wir steigen durch die Dachluke, und dann fangen wir ihn ein". ...Doch auch für den Fall, dass "Fips" entwischt, will man gewappnet sein. Die Zuschauer bilden auf der Erde eine Kette: Im Abstand von fünf Metern steht jeweils ein Mann. Als der erste Behring - Mann den Kopf aus der Dachluke streckt, hopst der Affe einfach über den angrenzenden Hühnerstall hinunter. Er schlüpft durch die "Menschenkette" hindurch und saust weg, geradewegs Richtung Sellhof." Ja, der Plan ist wohl nicht so ganz aufgegangen. Der Affe wollte seine Freiheit noch ein bisschen länger genießen. Über den letztendlich doch noch glücklichen Ausgang der Geschichte berichtet die Zeitung wie folgt: "...An der nahen Gaststätte Sellhof stürzt sich der kleine, aber zähe Mischlingshund Arno auf den fast doppelt so großen Affen. Arno verbellt "Fips" und treibt ihn in eine Sackgasse. Da nützt alles Zähnefletschen nichts, die Falle schnappt zu. Schon ist das Behring-Fangkommando da. Mit vereinten Kräften stürzen sich die Männer auf Fips und überwältigen das verängstigte Tier." Der OP-Lokalredakteur Rudi Beszon und OP-Fotograf Heinz Eifert halten das "Affentheater" am Rotenberg mit zwei Fotos und einem kurzen Bericht für die OP fest. So erfährt auch am nächsten Morgen der Besitzer von "Fips", wo sich sein Schützling befindet und holt ihn wieder zurück in den kleinen Tierpark im Köhlersgrund. Für die freundliche Genehmigung den Artikel über dieses "Affentheater mit Happy End am Rotenberg" hier veröffentlichen zu dürfen danke ich Herrn Manfred Hitzeroth.

  • Am 06. November 1958 saß ein Affe auf dem Dach dieses Hauses am Rotenberg in Marburg.
  • hochgeladen von Hans-Christoph Nahrgang
  • Bild 1 / 3
  • Auf dem Hof der Gaststätte Sellhof endete der Traum von der Freiheit für den Affen.
  • hochgeladen von Hans-Christoph Nahrgang
  • Bild 2 / 3
  • Diesen Zeitungsartikel vom 14.04.2001 habe ich in meinem kleinen Zeitungsarchiv gefunden.
  • hochgeladen von Hans-Christoph Nahrgang
  • Bild 3 / 3

Weitere Beiträge zu den Themen

AffeUser der WocheGeschichteFreiheitJagdMarburgAnno dazumalHeimatbilderFeuilleton

6 Kommentare

Und was haben wir daraus gelernt? Ein cleverer Marburger Affe lässt sich sooo leicht nicht fangen!

Ich glaube, sein Name war Judy. Er hat dann einen Job beim Film bekommen.Habe ihn ein paar Mal im Fernsehen gesehen. Er ist bestimmt schon gestorben:-)

Was für eine urige Geschichte!

Beteiligen Sie sich!

Hier können Sie nur eine begrenzte Anzahl an Kommentaren sehen. Auf unserer Webseite sehen Sie alle Kommentare und Ihnen stehen alle Funktionen zur Verfügung.

Zur Webseite

Themen der Woche

VorweihnachtsfreudeWeihnachtsmarktWeihnachtsmarkt MarburgWeihnachtszeitAdventszeit

Meistgelesene Beiträge