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Abschied vom Mai

Maigedicht

Im Galarock des heiteren Verschwenders,
ein Blumenzepter in der schalen Hand,
fährt nun der Mai, der Mozart des Kalenders,
in seiner Kutsche grüßend über Land!
Er überblüht sich, er braucht nur zu winken,
er winkt und rollt durch einen Farbenhain.
Blaumeisen flattern ihm voraus und Finken
und Pfauenaugen flügeln hinterdrein.
Die Apfelbäume hinterm Zaun erröten,
die Birken machen einen tiefen Knicks,
die Drosseln spielen auf ganz kleinen Flöten
das Scherzo aus der Symphonie des Glücks.
Die Kutsche rollt durch atmende Pastelle,
wir ziehn den Hut, die Kutsche rollt vorbei.
Die Zeit versinkt in einer Fliederwelle,
o gäb es doch ein Jahr aus lauter Mai!-

Melancholie und Freude sind wohl Schwestern,
aus den Zweigen fällt verblühter Schnee,
mit jedem Pulsschlag wird das Heute gestern,
auch Glück kann weh tun, auch der Mai tut weh.
Er winkt uns zu und ruft: "Ich komme wieder!"
Aus Himmelsblau wird langsam Abendgold.
Er grüßt die Hügel und er winkt dem Flieder,
er lächelt, lächelt und die Kutsche rollt.

Ich weiß leider nicht, wer das geschrieben hat,
aber es ist wunderschön!

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RoseMaiFrühling

4 Kommentare

Schöne Bilder und ein wunderschönes Gedicht, welches ich auch nicht kannte. Von Erich Kästner hätte ich so etwas Romantisches eigentlich nicht erwartet.

Vielen Dank, lieber Amadeus. Jetzt kann ich endlich in mein privates Gedichtbuch einen Namen unter das Gedicht setzen. Ehrlich gesagt, dass es von Kästner ist, hat mich aber auch überrascht!

Liebe Grüße, Annette

Der Abschied vom Mai fällt immer schwer und das Gedicht ist sehr passend.

" ... o gäb es doch ein Jahr aus lauter Mai " !

Gruß Harry

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