Wer Stoppt Putin? So fragen heute viele Zeitungen.
Irgendwann wird dieser Mann von seinem eigenen Landsleuten gestoppt, wenn auch sie merken, dass sie von ihrem so geliebten Anführer nur verarscht und belogen werden. Oder von seinem einzigen Freund, unserem Altkanzler Gerhard Schröder. Räubern, Terroristen, Lügnern und Falschspielern ist mit diplomatischen Mitteln und halbherzigen Sanktionen wahrscheinlich nicht beizukommen.
Und militärische Optionen? Dass die Nato ein reines Verteidigungsbündnis ist, hat man bei uns schon fast vergessen. Denn nach dem Zusammenbruch des Warschauer Paktes sind die Feindbilder quasi abhanden gekommen. In den meisten Mitgliedsstaaten wurden die Militärausgaben drastisch vermindert, dass manche Armeen heute kaum noch einsatzbereit sind. Warum auch, wenn man nur von Freunden umgeben ist?
Inzwischen hat sich die Lage geändert. Russland zeigt seine brutale, faschistoide Fratze, ist aufgerüstet bis an die Zähne und der Westen lässt sich für dumm verkaufen und macht sich zum “Vollhorst“. Der Traum von einer Partnerschaft mit Moskau scheint für eine lange Zeit ausgeträumt. Nein, mit diesem Land kann niemand ernsthaft etwas zu tun haben wollen, geschweige denn einen Krieg führen, vor dessen Folgen nun sogar Michail Gorbatschow eindringlich warnt.
Was also tun? Das Verteidigungsbündnis neu beleben, allerdings ohne die Ukraine, und die bestehenden militärischen Defizite ausgleichen, auch die Abschaffung der Wehrpflicht – was ich nie verstanden habe – wieder rückgängig machen. Auch weiterhin auf die Diplomatie setzen. Die Grenzen dicht machen, kontrollieren und mit militärischer Präsenz im Osten der Nato deutliche Zeichen Setzen, auch an Wladimir Putin. Und keine Russenpartys mehr von Marbella bis St.Moritz. Niemand im Westen will zurück zur alten Feindschaft, Aber es wäre fatal, wenn sich im Kreml der Eindruck verfestigt, wir seien wehr- oder sogar willenlos.
Nur eines dürfen wir auf keinen Fall: Den geplanten Importstopp für Kaviar und Wodka Realität werden lassen. Dies verhindert die artgerechte Ernährung vieler hier lebender Russen. Denn das könnte Putin provozieren und für ukrainische Verhältnisse in Deutschland sorgen.
Das mediale Getöse über die angebliche Drohung des Präsidenten der russischen Föderation war groß. Der Präsident der Europäischen Kommission Barroso hatte die Öffentlichkeit über ein Telefongespräch mit Wladimir Putin informiert, in dem dieser gedroht habe, Kiew innerhalb von zwei Wochen einzunehmen. Inzwischen räumte die EU ein, das Zitat sei aus dem Zusammenhang gerissen worden.
Putin habe versucht klarzustellen, dass die russische Föderation weder aktive Kriegspartei in der Ukraine sei, noch sich die Ostukraine einverleiben wolle. Zur Illustration habe er dann gesagt, wenn die russische Föderation es darauf anlege, könne sie Kiew in zwei Wochen einnehmen. Deshalb seien die Vorwürfe gegenüber Russland haltlos.
Von dieser neuen Darstellung des Gesprächs in der medialen Öffentlichkeit von ARD, ZDF, SPON, BILD usw. usw.: Keine Spur!
Hier die Originalquelle: Wall Street Journal Europe