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Vermögende fordern: Besteuert uns stärker...

...ihr Wunsch sei uns Befehl

Die nach wie vor schwelende Wirtschaftskrise und die weltweiten Rettungs- und Konjunkturpakete trieben die Verschuldung der öffentlichen Haushalte in der Welt und in Europa auf neue Rekordhöhen. Die zunehmende Polarisierung der Vermögensverteilung, riesige, Anlage suchende Finanzvermögen einerseits, wachsende Verschuldung vieler privater Haushalte und der Staaten andererseits, sind wichtige Ursachen von Spekulationsblasen und Finanzkrisen.

Es ist mehr als angemessen, die Reichen, deren Vermögen durch die Rettungspakete vor viel größeren Verlusten bewahrt wurde, in besonderer Weise zur Finanzierung der Krisenfolgen heranzuziehen. Auch der Investitionsstau in den Kommunen, eine verfallende öffentliche Infrastruktur und die notwendigen Investitionen in eine ökologisch nachhaltige Zukunft erfordern Finanzmittel, die vor allem von den größten Nutznießern unserer Gesellschaftsordnung erbracht werden sollten.

In Deutschland wird eine größere Beteiligung an der Finanzierung des Gemeinwesens von sehr einkommensstarken und sehr vermögenden Menschen, wie sie z.B. DIE LINKE in ihrem Steuerkonzept zur Bundestagswahl 2017 forderte, abgelehnt. „Normalos“ fürchten grundlos (siehe hier die Beispielrechnungen und (hier einzelne Elemente) noch stärker belastet zu werden.

Stockkonservative, sowie Anwälte der Reichen und Superreichen in der SPD, CDU/CSU, FDP, bei den Grünen und die gesamte AfD schüren diese Ängste. Sie erzählen das Märchen von Omas kleinem Häuschen, das die gierigen LINKEN sich unter den Nagel reißen wollen. Und warnen vor Schaden für die Wirtschaft, indem sie elegant formulieren, das Vorhaben „würde die Bereitschaft zu Leistung und Investitionen sowie die finanzielle Fähigkeit zu Investitionen in Deutschland weitgehend zum Erliegen bringen“. Diese Behauptung timmt zwar nicht - wie ein Blick auf die ökonomischen Rahmendaten in den 50er und 60er Jahren und die derzeitige Investitionstätigkeit eindeutig zeigen - wirkt aber durch penetrante Wiederholung.

Schützenhilfe von Reichen und Superreichen

Nun erhält DIE LINKE Schützenhilfe aus einer völlig unerwarteten Richtung. Die „Initiative Vermögender für eine Vermögensabgabe“ mit Sitz in Berlin appelliert an die Politik, Reiche durch eine Vermögensabgabe stärker an der Finanzierung des Gemeinwesens zu beteiligen.  

Auch in den USA fordern Milliardäre höhere Steuern für Superreiche. Mit der Botschaft "besteuert uns stärker" haben etwa 20 Superreiche die Wettbewerber um die Präsidentschaftskandidatur in einem offenen Brief aufgefordert, sich für höhere Steuern für Superreiche einzusetzen. "Amerika hat eine moralische, ethische und wirtschaftliche Verantwortung, unser Vermögen stärker zu besteuern", heißt es in dem Schreiben der Gruppe, das die "New York Times"  veröffentlichte.

Zu den Unterzeichnern zählen unter anderem der US-Milliardär George Soros, Facebook-Mitbegründer Chris Hughes, Erben von Walt Disney oder die Besitzer der Hotelkette Hyatt. Sie loben ausdrücklich auch die Steuerpläne von Senatorin Warren. Danach sollen Steuern für diejenigen angehoben werden, die mehr als 50 Millionen Dollar an Abgaben zahlen. Diese würde die 75.000 reichsten Familien des Landes treffen.

Die zusätzlichen Mittel sollen für den Kampf gegen den Klimawandel oder zur Stärkung der Wirtschaft verausgabt werden. Umfragen, die rund um diese Vorschläge durchgeführt wurden, zeigen, dass etwa sieben von zehn Amerikanern höhere Steuern für die wohlhabendsten Amerikaner unterstützen. Der Wirbel um die Veröffentlichung des Briefes bringt in den USA die Diskussion über Ungleichheit, soziale Verantwortung und Steuern voran. Die Botschaft des Briefes ist klar: „Eine Vermögenssteuer stärkt die amerikanische Freiheit und Demokratie und ist patriotisch", sagt zumindest Chris Hughes.

Fazit:
Aus den USA kommt nicht nur Unsinn. Manches ist sogar richtig gut. Und die Reichen und Superreichen stärker an der Finanzierung des Gemeinwesens zu beteiligen, ist eine richtig gute Idee.

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5 Kommentare

Danke !!! Hans-Joachim, für DEINEN geistigen Höhenflug.

Ein sehr !!! lesenswerter Beitrag. To say the least !

. . . und um den Nachweis auch HIER nicht schuldig zu bleiben, dass aus den USA tatsächlich NICHT NUR UNSINN kommt . . . noch schnell eine kleine CORRECTURA.

DU SCHREIBST : Diese Behauptung t i m m t zwar nicht . . . bin da 99% deiner Meinung . . . doch erst wenn du aus deinem timmt noch schnell ein s t i m m t !!! machst, werde ich 100% UNISONO mit dir sein !!!

Respektvolle LG vom in den USA lebenden Rainer.

. . . und was den von Peter hier erwähnten "Milliardär im Oval Office" anbetrifft . . . wenn die sich um die Präsidentschaft 2020 mitbewerbenden ELIZABETH WARREN, BERNIE SANDERS oder JOE BIDEN diesen Milliardär in den UMFRAGEN noch um einige Längen mehr hinter sich lassen wie es der Trend der Gegenwart ohnehin schon ankündigt . . .

. . . spätestens dann wird dieser schon seit 2 Jahren am seidenen Faden baumelnde MILLIARDÄR, den Rückwärtsgang betreffs einer fragwürdigen Besteuerung einlegen müssen.

Obwohl man bei diesem AUSNAHME-EXEMPLAR ja eigentlich nie so richtig weiss, was er will und wie er will.

Meines Wissens gibt es in Hamburg eine löbliche Ausnahme:
"...Am 6. Oktober 2006 wurde Peter Krämer für sein umfangreiches soziales und politisches Engagement und sein Lebenswerk das Bundesverdienstkreuz verliehen...
... In der Diskussion um die Lastenverteilung zur Finanzierung der Politik in Deutschland vertrat Peter Krämer die Auffassung, die Reichen müssten durch höhere Steuern stärker belastet werden. Er schrieb an die Kanzlerin und den Vizekanzler, es könne nicht sein, dass die Umsatzsteuer einfach zur Sanierung des Staatshaushaltes erhöht werde, Vermögen aber im internationalen Vergleich in Deutschland am niedrigsten besteuert werde. Zu den Mitunterzeichnern der politischen Initiative gehören politisch engagierte Vermögende wie Frank Hansen, Oliver Rohde, Susann Haltermann sowie Prominente wie Günter Grass, Erich Loest, Peter Rühmkorf, Johano Strasser, Klaus Staeck, Oskar Negt, Thilo Bode und Rudolf Hickel. Die Unterzeichner geben zu bedenken, dass Großbritannien mit einem Anteil von 4,3 % steuerlicher Belastungen auf Vermögen – gemessen am Bruttoinlandsprodukt – Spitzenreiter sei. Deutschland sei im internationalen Vergleich hier das Schlusslicht..."
https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Kr%C3%A4mer_%2...

Es war schon immer das selbst verstandene Vorrecht wirklich Vermögender - besonders auch im englisch-amerikanischen Raum - sich philanthropisch zu betätigen und aus dem Vermögen für gute Zwecke bedeutend zu spenden (siehe auch die Milliarden-Spende von Bill Gates). Da braucht man nicht erst auf eine Erhöhung des Steuersatzes zu warten, wenn man denen helfen will, die hilfsbedürftig sind. Wohlhabende geben sehr viel mehr von ihrem Geldbesitz an die Gemeinschaft ab, als es so mancher System-Änderer darstellt - und sie hängen es nicht an die große Glocke.

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