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Tatsächliche Arbeitslosigkeit im Februar 2012

  • Auf Grafik doppelklicken. Dann werden die Zahlen besser lesbar.
  • hochgeladen von Hajo Zeller

Jeden Monat dasselbe Spiel: Schlechte Meldungen kann die Bundesregierung nicht gebrauchen. Deshalb bleibt sie dabei, die Arbeitslosenzahlen schön zu rechnen. Arbeitslose, die krank sind, einen Ein-Euro-Job haben oder an Weiterbildungen teilnehmen, werden bereits seit längerem nicht als arbeitslos gezählt. Viele der Arbeitslosen, die älter als 58 sind, erscheinen nicht in der offiziellen Statistik. Im Mai 2009 kam eine weitere Ausnahme hinzu: Wenn private Arbeitsvermittler tätig werden, zählt der von ihnen betreute Arbeitslose nicht mehr als arbeitslos, obwohl er keine Arbeit hat.

Wer die tatsächliche Arbeitslosigkeit erfassen will, muss ehrlich rechnen. Dazu sagte der damalige Arbeitsminister Olaf Scholz (SPD) am 4. Juni 2009 in der Fernsehsendung Panorama: „Alles, was an Effekten durch arbeitsmarktpolitische Maßnahmen entsteht, wird jedes Mal zusammen mit der Arbeitsmarktstatistik veröffentlicht. ... Ich glaube, dass man sich auf die Seriosität dieses Prozesses verlassen kann.“ Wer anders rechnen wolle, könne ja „seine Zahl veröffentlichen - und dazu ein Flugblatt drucken.“ Das tut DIE LINKE gern. Hier ist die tatsächliche Zahl, die allein auf amtlichen Daten der Statistik der Bundesagentur für Arbeit beruht. Im Januar 2012 sind mehr als vier Millionen Menschen arbeitslos. Zeit zu handeln statt zu tricksen.

Quellen für die Grafik:
Bundesagentur für Arbeit: Der Arbeits- und Ausbildungsmarkt in Deutschland. Monatsbericht Januar 2012, Seite 64. Die dort aufgeführte Altersteilzeit sowie Gründungszuschüsse und sonstige geförderte Selbstständigkeit wurden in der Tabelle nicht berücksichtigt. Die dort ebenfalls aufgeführten älteren Arbeitslosen, die aufgrund verschiedener rechtlicher Regelungen (§§ 428 SGB III, 65 Abs. 4 SGB II, 53a Abs. 2 SGB II u.a.) nicht als arbeitslos zählen, sind enthalten in der Gruppe Älter als 58, beziehen Arbeitslosengeld I oder ALG II. Diese große Gruppe der älteren ALG -Bezieher, die nicht als arbeitslos gelten, ist nicht vollständig im Monatsbericht ausgewiesen, sondern mit Stand September 2011 in einer Sonderauswertung der Bundesagentur für Arbeit abgefragt worden.

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4 Kommentare

interressant und Aufschlußreich zugleich, es zeigt doch ganz deutlich wie wir hier in dieser Republick verarscht werden, fehlt nur noch das in einigen Wochen gemeldet wird, "Deutschland hat Vollbeschäftigung" !
Aus meiner eigenen und der meiner Hausbewohner weis ich, das viele Arbeit suchen, aber keine bekommen, weil sie zu alt sind, oder zu gut ausgebildet und nicht bereit sind für Hungerlöhne zu arbeiten.

@klaus-dieter
Sicherlich ist bekannt, dass DIE LINKE weder im Landkreis noch in der Stadt Marburg in einer Situation ist, in der sie die Richtlinien der Politik bestimmen könnte.

Dies hat jedoch weder die Fraktion Marburger Linke in der StVV noch die Fraktion DIE LINKE im Kreistag Marburg-Biedenkopf davon abgehalten, in den Haushaltsberatungen eigene Vorschläge einzubringen, die - bei Verwirklichung - neue Arbeitsplätze schaffen und bestehende Arbeitsplätze sicherer machen.

Die Vorschläge für den Stadthaushalt finden sich hier und die für den Kreishaushalt finden sich hier.

Ich bin gerne bereit, die Einzelheiten zu diskutieren.

Ob die Übersicht auch auf Ebene der Agentur für Arbeit Marburg (bzw, Wetzlar für das Hinterland) und das KJ darstellbar ist, muss ich recherchieren.

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