Offener Brief des Auschwitz-Komitees zum Neonazismus und den verübten Morden
Es ist unglaublich. Etwa 65 Jahre nach Ende des verbrecherischen Hitler-Regimes mit Millionen Toten ist es wieder möglich, daß Neonazis über 10 Jahre hinweg griechische und türkische Mitbürger in Deutschland hinterhältig ermorden. Ohne daß Verfassungsschutz (der tw. laut Presseberichten offenbar bei den Morden zugegen war) und Polizei der rechtsextremen Mörder umgehend habhaft werden.
Das Auschwitz-Komitee hat dazu einen lesenswerten offenen Brief geschrieben, folgend der Link:
http://19feb.dresden-nazifrei.com/images/stories/G...
"Wir, die letzten Zeugen des faschistischen Terrors, rufen auf: [...]
Aus der Erfahrung unseres Lebens sagen wir: Nie mehr schweigen, wegsehen, wie und wo auch immer Antisemitismus, Antiziganismus, Rassismus und
Ausländerfeindlichkeit hervortreten! Erinnern heißt handeln!"
(Esther Bejarano, Vorsitzende des Auschwitz-Komitees)
Es scheint höchste Zeit, daß unser Rechtsstaat handelt, die NPD verbietet und dem Verfassungsschutz keine Steuergelder zur Verfügung stellt, besser noch, diese offenbar sehr rechtslastige Organisation umgehend auflöst.
Wie ist Eure Meinung?
Danke für die Rückmeldungen aus Laucha und Marburg.
Was ich mit meinem Beitrag sagen wollte:
ich finde es nach den unsäglichen faschistischen Verbrechen von 1933 bis 1945 unerträglich, daß es heute in Deutschland wieder möglich ist, daß (meist) kahlköpfige Menschen mit Hitleremblemen und Hakenkreuz fast ungehindert durch Deutschland marschieren oder ihre menschenverachtenden Konzerte stattfinden können. Daher ist mir jeder Gegendemonstrant willkommen, der verhindert, daß Faschismus wieder salonfähig wird.
Es ist unerträglich, daß über 10 Jahre lang eine ausländerfeindliche offenbar rechtsextrem motivierte Mordserie in Deutschland möglich war. Wie sagte jemand so treffend: entweder war der Verfassungsschutz unfähig zur Aufklärung, dann gehört er aufgelöst. Oder er war in die Morde verwickelt, dann gehört er erst recht aufgelöst. Über 100 V-Leute seien in der rechten Szene eingeschleust und würden von unseren Steuergeldern bezahlt, dieses Geld ginge auch in die rechte Szene. Es ist unerträglich, daß Neonazis von Steuergeldern finanziert werden!
Stattdessen sollten die Steuergelder in Bildung, Bildung und nochmals Bildung investiert werden. Es hat sicher kaum einer etwas gegen "Nationalismus", wenn dieser darin besteht, zum Land seiner Geburt zu stehen, schließlich hat jedes Land seine eigenen Traditionen, seine Flagge, seine Hymne usw. Die falsche Entwicklung beginnt jedoch dort, wo man sich auf einen der größten Verbrecher der Menschheitsgeschichte beruft.
Ich glaube kein Mensch, der einmal eine KZ-Gedenkstätte mit all den Bildern und Filmen von Zeitzeugen gesehen hat und noch etwas Anstand im Leibe hat, wird anschließend bei klarem Verstande den verbrecherischen Faschismus rechtfertigen können.
Herr S. aus Laucha, die Menschen in Ostdeutschland brauchen sich nicht "als Menschen 2. Wahl fühlen". Sie haben die gleichen Rechte und Pflichten wie jeder andere Deutsche. Schließlich war es großartig, wie sie die Wiedervereinigung durchgesetzt haben. Daß daraus einige arrogante Westler ein Geschäft gemacht haben, ist bedauerlich. Aber auch eine Demokratie hat manche Schwächen, besonders in der derzeitigen Phase, wo Profit vor dem Menschenrecht steht. Das wurde zu Recht auch in dem offenen Brief kritisiert.
Da haben Sie Recht, für Gerechtigkeit muss man sich immer wieder einsetzen, davon lebt die Demokratie. Nicht durch die Verherrlichung von verbrecherischen Systemen, sondern durch die permanente Einforderung seiner demokratischen Rechte.
Dazu habe ich mal ein paar schöne Zeilen, betitelt mit "Ohne Liebe" gelesen, einige seien zitiert:
Gerechtigkeit ohne Liebe macht hart,
Macht ohne Liebe macht gewalttätig,
Besitz ohne Liebe macht geizig,
Glaube ohne Liebe macht fanatisch.