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Mehr Demokratie e.V.: "Demokratie - Die Unvollendete"

Auch auf myheimat gibt es Beiträge und Kommentare über Politik, in denen einem Zynismus, Resignation, Angst oder einfach Desinteresse entgegenschlagen. Oft wünsche ich mir, etwas in der Hand zu haben, um dem entgegenhalten zu können.

Denn Demokratie kann so schön sein – konstruktiv, überraschend, ehrlich und enthüllend, aber auch versöhnlich. Mit den passenden Instrumenten zum richtigen Zeitpunkt entsteht die schönste Demokratie-Melodie – ein friedliches und zukunftsorientiertes Zusammenleben wird möglich, trotz aller unterschiedlichen Interessen und Konflikte.

Der Verein „Mehr Demokratie e.V.“ hat einen Essay von Ute Scheub mit einem Loblied auf die Demokratie veröffentlicht - 100 Seiten voller Hoffnung. „Demokratie – Die Unvollendete“ ist das kleine türkis-grüne, leicht lesbare und motivierende Buch betitelt, das Demokratie-Skeptiker aufmuntert und Demokratie-Optimisten neue Argumente an die Hand gibt.

Das Buch als PDF-Datei hier herunterladen
In gedruckter Form hier kostenfrei bestellen

Helfen Sie mit beim Hoffnung-Verbreiten! Empfehlen Sie diesen Artikel. Und lesen Sie das Buch.

Hier die „Auftakt“ genannte Einleitung des Buches:

Die bedrohte Demokratie

Lesen Sie diesen Text, weil Ihnen Demokratie am Herzen liegt? Weil auch Sie glauben, dass sie in Gefahr ist? Dann sind Sie hier richtig. Zwar hat die Anzahl demokratischer Staaten Ende des 20. Jahrhunderts scheinbar unaufhaltbar zugenommen, doch nun geht sie zurück. Stattdessen wachsen vielerorts rechtspopulistische Bewegungen, und die Zahl der Fassadendemokratien, autoritären Entwicklungsstaaten und Diktaturen nimmt zu.

Die Gründe für die Gefährdung der Demokratie sind vielfältig. Im Laufe dieses Essays analysieren wir sie genauer, um sodann verschiedene Rettungsvorschläge vorzustellen. Der aus dem Griechischen übernommene Begriff bedeutet wörtlich »Volks-Regieren«, doch davon sind wir heute weit entfernt – auch in Ländern mit Wahldemokratien wie Deutschland.

In unserer Schulzeit haben wir über Demokratie gelernt, dass »die Macht vom Volk ausgeht«. Aber wohin? Heute scheint der Bevölkerung die Macht auszugehen: Viele fühlen sich machtlos. Sie trauen Politikern und Parteien nicht mehr. Sie schmollen und grollen. Wir erleben eine tief greifende Resonanzstörung zwischen Regierten und Regierenden. Sie grassiert weltweit, in den USA, Europa und Deutschland, und droht demokratische Errungenschaften zu zerstören.

Demokratie ist auch aus anderen Gründen bedroht: Sie setzt Gleichheit voraus und strebt Gleichheit an, aber noch nie gab es so schreiende Ungleichheit und Ungerechtigkeit auf der Erde wie heute. Laut einer Oxfam-Studie besitzen acht superreiche Männer so viel wie die ärmere Hälfte der Menschheit zusammengenommen. Knapp 150 transnationale Konzerne kontrollieren fast die Hälfte der Weltwirtschaft. Das ist Plutokratie, die nackte Herrschaft von Geld.

Auch in Ländern mit korrekt verlaufenden Wahlen regieren Platinplutokraten bis in unseren Alltag hinein, Bank- und Konzernlobbyisten beeinflussen Gesetze und plündern Gemeinwesen. Transnationale Finanzhäuser und Unternehmen scheinen das Sagen zu haben, nicht mehr die Regierungen. Wie wir in der Finanzkrise von 2008 erlebt haben, werden im Zweifelsfall Banken gerettet, aber nicht die Lebensgrundlagen von Menschen. Und die Geheimverhandlungen um die Freihandelsabkommen TTIP und CETA zeigen, dass die Verhandler auf demokratische Rechte der Bevölkerung pfeifen.

Wie wäre die bedrohte Demokratie zu retten? Wir glauben: nur in Vorwärtsverteidigung, nämlich durch Erweiterung, Verbreiterung, Vertiefung. Durch die Inklusion aller Gesellschaftsmitglieder. Durch das Hörbarmachen und die Hörbarkeit aller Stimmen. Durch direkte Demokratie wie bei Volksabstimmungen, durch Partizipation und Gestaltungsmacht für Bürgerschaften, vom kleinsten Dorf aufwärts bis in die EU.

Wenn Sie dabei mitmachen wollen, wenn auch Sie Ihre Stimme in diesem Sinne erheben wollen, dann freuen wir uns sehr. Dann hat dieses Büchlein seinen Zweck erfüllt.

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73 Kommentare

»Herr Juncker ist auf jeden Fall demokratisch legitimiert, und das ist entscheidend.«

Herr Juncker hat als Finanzminister (1989 bis 1994) und als Premierminister (1995 bis 2013) von Luxemburg vor allem daran mitgewirkt, internationalen Konzernen europaweit dabei zu helfen, sich vor der Finanzierung der Gemeinwesen zu drücken, in denen sie sehr hohe Gewinne erzielten. So viel zu Herrn Juncker.

Und verehrter Peter Perrey, Du achtest doch sonst penibel auf die Einhaltung strenger formaler Kriterien in den Aussagen der Kommentatoren. Wieso gehst Du in diesem Fall so nonchalant mit Deinen eigenen Kriterien um? Herr Juncker stand in Deutschland auf keinem Wahlzettel. Und kann somit auch nicht aus europäischern Wahlen als Sieger hervorgehen. Aber das weißt Du ja auch. Kannst es nur nicht zugeben. Finde ich ein wenig kleinkariert.

Herr Juncker brauchte weder auf deutschen Wahlzetteln stehen, noch aus europäischen Wahlen als Sieger hervorgehen. Er ist trotzdem demokratisch legitimiert.
" Der jeweilige Amtsinhaber des Vorsitzenden der Europäischen Kommission wird vom Europäischen Rat nominiert und durch das Europäische Parlament für fünf Jahre gewählt." ( Hans-Joachim Zeller)

Das reicht aus, mehr Legitimation ist nicht erforderlich.
Nach meinem Wissen braucht der Amtsinhaber nicht einmal gewähltes Mitglied des EU-Parlamentes sein. Da lasse ich mich aber gern belehren.
Wie Herr Juncker seine Ämter in Luxemburg geführt hat, ist für seine Amtsführung als Vorsitzender der Europäischen Kommission irrelevant.
Er hat in seinem letzten Amt vorzügliche Arbeit geleistet.

Verehrter Hans-Joachim Zeller, ich nehme mal an, dass Du kein so kurzes Gedächtnis hast, dass Dir mittlerweile entfallen ist: Die an der Europawahl 2014 teilnehmenden Parteien hatten zur Wahl auch Kandidaten für die Position des Vorsitzenden der Europäischen Kommission aufgestellt. Die beiden Kandidaten mit den alleinigen Chancen waren der jetzige Vorsitzende der SPD und Jean-Claude Juncker. Mit ihnen wurden als den "Zugpferden" der großen Parteizusammenschlüsse auf europäischer Ebene Wahlkampf gemacht. Und auf dieser Basis wurde europaweit gewählt und durch die Bürger entschieden. Da braucht niemand auf allen Wahlzetteln namentlich aufzutauchen!

Auch bei der Wahl zum Bundeskanzler steht der Bewerber/die Bewerberin nicht auf allen deutschen Wahlzetteln. Trotzdem sind die Kandidaten allen Bürgern bekannt und sie geben ihre Stimme auch aufgrund des Kandidatenangebots ab. Damit ist der Kandidat, dessen Partei (schließlich egal ob alleine oder in einer Koalition) die Stimmenmehrheit im Bundestag erreicht, auch der neue Kanzler/die neue Kanzlerin. Es käme niemand auf die Idee dem jeweiligen deutschen Kanzler/der jeweiligen deutschen Bundeskanzlerin das Etikett aufzukleben: Nicht demokratisch legitimiert.

Der Vorsitzende der Kommission wird auf entsprechende Weise bestimmt - in seinem Fall also durch europaweite Wahl. Warum sollte er dann nicht demokratisch legitimiert sein? Kannst Du das mal erläutern?

Wie der Herr Juncker seine Amtsgeschäfte in Luxemburg geführt hat, interessiert in diesem Zusammenhang nicht die Bohne. Man muss das übrigens aus der Perspektive des Landes Luxemburg betrachten. Dann wird bald klar, dass es das dortige Bestreben war, möglichst viele Steuer zahlende Firmen ins Land zu locken und das eigene Gemeinwesen auf diese Weise finanziell zu stärken. Ohne Steuern zu zahlen, kam jedenfalls keine Firma davon, anders also als es bei Dir anklingen soll.

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