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Marburger Osterspaziergang 2017

Die Waffen nieder - gegen Kriegsverherrlichung und Militarismus!

Aufruf des Bündnisses „Nein zum Krieg“ für den Marburger Osterspaziergang 2017

Die Waffen nieder!

Erneut machen wir uns für Frieden und eine solidarische Gesellschaft zu Ostern auf den Weg. Wir de-monstrieren gegen Kriegseinsätze und Aufrüstung. Mehr Waffen und mehr Militär verschärfen die welt-weiten politischen und humanitären Probleme. Die mit deutschen Waffen befeuerten Kriege treiben Menschen in die Flucht, verursachen zunehmend Armut, Arbeitslosigkeit und Umweltzerstörung.

Unser türkischer NATO- und „Flüchtlings-Deal-“ Partner unterdrückt zunehmend jede oppositionelle Regung und führt Krieg im eigenen Land und in Syrien. Der sog. „Kampf gegen den Terror“ heizt den Terror weiter an. Das neuerliche Säbelrasseln zwischen Russland und der NATO löst keines der Sicherheitsprobleme der Staaten vom Baltikum bis zum Schwarzen Meer. Zu Verhandlungen und Ausgleich der Interessen gibt es keine vernünftige Alternative.

Doch die Bundeswehr wird grundgesetzwidrig in immer mehr Staaten geschickt. Bis 2030 sollen 130 Milliarden Euro zusätzlich für Rüstung ausgegeben werden. Gleichzeitig fehlen überall Gelder für Bildung, Soziales und ökologischen Umbau. Die in Büchel stationierten US-Atomwaffen werden modernisiert, anstatt dass die Bundesregierung auf eine „atomare Teilhabe“ verzichtet und deren Abzug durchsetzt.

Die innere Militarisierung schreitet voran durch Schüren von Terrorangst, Gerede über einen Bundeswehreinsatz im Inneren und die Werbeoffensive der Bundeswehr zur Rekrutierung junger Menschen.

Wir wollen:

  • das Ende der Kriege und der deutschen Kriegsbeteiligung
  • Rückzug deutscher Soldaten aus dem Ausland
  • den Stopp aller Rüstungsexporte aus Deutschland und Konversion der Rüstungsindustrie
  • eine aktive Friedenspolitik unter Einbeziehung Russlands
  • Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Rechtspopulismus bekämpfen
  • eine EU-Politik für den Schutz und die Entwicklung lokaler Wirtschaft in Entwicklungsländern
  • Solidarität mit Migrant_innen und eine humane Flüchtlingspolitik, keine Abschiebung von Asylsuchenden in Kampfgebiete
  • Solidarität mit dem türkischen Widerstand gegen eine neue Diktatur
  • internationale Kooperation, z.B. im Rahmen der OSZE, statt militärischer und wirtschaftlicher Drohungen
  • Kampf gegen die Ursachen von Terror und Gewalt und Einsatz für soziale Gerechtigkeit weltweit
  • Unterstützung ziviler Konfliktlösungen, Verhandlungen, Stärkung von internationalen Verhandlungsprozessen, statt auf militärische Lösungen zu setzen
  • Geld in die Bildung statt für Militär und Rüstung
  • keine Propaganda für das Militär, weder an den Schulen, noch auf Jobmessen
  • Gegen Kriegsverherrlichung und Militarismus

    Militarismus und sogar Kriegsverherrlichung begegnen uns auch vor Ort. Noch immer steht in Marburg-Bortshausen ein Kriegsdenkmal, dort platziert von der rückwärtsgewandten ‚Kameradschaft Marburger Jäger', die sich bewusst in die Tradition jener Militäreinheit stellt, welche an den Gräueltaten des deutschen Imperialismus beteiligt war. Mit einem hanebüchenen Urteil verhinderte das Gericht den von der Stadt geforderten Rückbau des Steins, trotz anhaltender Proteste seitens einer Bürgerinitiative, verschiedener friedensbewegter Gruppen und eines eindeutigen Beschlusses der Stadtverordnetenversammlung. Selbst das Hessische Wirtschaftsministerium hatte die Aufstellung als nicht rechtens charakterisiert und die „Beseitigung“ des Steins gefordert. Wir bleiben dabei: Das Kriegsdenkmal muss zurückgebaut werden!

    Die Geschichtswerkstatt hat eine kritische Aufarbeitung der Jägergeschichte vorgelegt, die in den Stadtschriften erschienen ist. Aus dieser Studie wissen wir, an welchen Gräueltaten die Marburger Jäger beteiligt waren. Es waren Marburger Jäger, die 1914 an dem Kriegsverbrechen gegen die belgische Zivilbevölkerung in Dinant beteiligt waren. Dafür hat sich die Universitätsstadt Marburg bei den Bürger/innen in Dinant entschuldigt. Andere Freiwillige der Jäger haben sich später 1918/19 für Grenzschutzaufgaben in Oberschlesien gemeldet. Dort sind bei einer Arbeiterdemonstration am 3. Januar 1919 mindestens 16, wenn nicht 20 Menschen im Gewehrfeuer Marburger Reservejäger umgekommen. Es gilt, sich auch dieser Opfer zu erinnern und ihrer ehrend zu gedenken.

    Daher begrüßen und unterstützen wir den Beschluss der Stadtverordnetenversammlung, im Schülerpark eine Gedenkinstallation zu Ehren der Opfer der Marburger Jäger zu errichten und fordern vom Magistrat die zeitnahe Umsetzung dieses Vorhabens.

    Wir fordern:

  • das Ende der Kriege, der deutschen Kriegsbeteiligung und den Stopp der weiteren Aufrüstung der Bundeswehr
  • Ehrendes Gedenken an die Opfer der Marburger Jäger - Errichtung einer Gedenkinstallation im Schülerpark
  • Rückbau des Kriegsdenkmals in Marburg-Bortshausen
  • Wir nehmen die Politik in die eigenen Hände und machen Druck auf die Verantwortlichen. Wir verlangen von der Bundesregierung den Einsatz für Frieden und Abrüstung.
    Wir fordern eine Gedenkinstallation im Schülerpark für die Opfer der Marburger Jäger. Wir bleiben dabei, das Kriegsdenkmal in Bortshausen muss endlich zurückgebaut werden. Wir wollen zu Ostern ein Zeichen setzen für die friedliche Lösung internationaler Konflikte.

    Für Frieden, Abrüstung und internationale Solidarität!

    Ostermontag
    17. April, 11.00 Uhr

    Auftakt: Deserteursdenkmal, Frankfurter Straße
    Kundgebng: 12.30 Uhr, am „Kriegsdenkmal“ im Schülerpark

    Mit Redebeiträgen von Destiny Faye Ibarra (Micha-Initiative), Wolfgang Gehrcke
    (MdB DIE LINKE), Lino Haupt (SDAJ), Karsten Engewald (Bürgeriintiative gegen
    das Kriegsdenkmal in Bortshausen), Moderation: Ralf Schrader
    Ab 13 Uhr geselliges Beisammensein im Haus der Ortenberggemeinde.

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    10 Kommentare

    Und das, obwohl schon im Vorwort dieses Pamphlets falsche Behauptungen verbreitet werden! Siehe: Schluß der 8. Fußnote.

    Haben wir nix wichtigeres im Land als den Streit um ein olles Denkmal?

    Die Linken vergöttern doch auch ihre Massenmörder... Stalinbüsten... Leninposter... Che-Shirts... dagegen klingen die obigen "Jäger" wie Waisenknaben...

    "...
    Auftakt: Deserteursdenkmal, Frankfurter Straße
    Kundgebng: 12.30 Uhr, am „Kriegsdenkmal“ im Schülerpark
    .....
    Ab 13 Uhr geselliges Beisammensein im Haus der Ortenberggemeinde.
    ..."

    Seltsam. Warum findet in den letzten Jahren die Kundgebung immer im Schülerpark vor dem Denkmal neben dem Toilettenhaus und nicht an wechselnden Erinnerungsstätten (z.B. Friedhof Eingang Hohe Leuchte, Ortenbergplatz etc.) statt?

    Liegt es etwa daran, dass die Teilnehmer der Kundgebung anschließend nur ca. 300 Meter bis zum geselligen Beisammensein laufen müssen?

    Übrigens, nur ca. 50 Meter Fussweg zum geselliges Beisammensein hätten die Teilnehmer bei einer Kundgebung am Denkmal schräg gegenüber (andere Straßenseite) des Hauses der Ortenberggemeinde.

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