Hartz IV - Empfänger weniger Wert als ein Student ? ? ?
03.09.2008
HartzIV-Empfänger weniger Wert als ein Student ? ? ?
Bezieher von Leistungen nach Hartz IV, Grundsicherung im Alter etc. werden von Tageszeitungen anscheinend voll beabsichtigt diskriminiert.
Aus aktuellem Anlass durchgeführte Tests ergaben:
Alle Tageszeitungen bieten verschiedene Arten von einem ABO
- Leser werben Leser (sogar mit wertvollen Prämiengeschenken!!!)
- Klassisches ABO
- Probe-ABO (meist kostenlos)
- 2 Monats-ABO (nicht überall erhältlich)
- Studenten-ABO
sowie den Einzelerwerb an.
Stichprobenartige telefonische und / oder schriftliche Nachfragen bei Tageszeitungen in Nah und Fern nach einem vergünstigten Bezug (ähnlich dem preiswerten Studenten-ABO) der Tageszeitung blieben ohne Erfolg.
Einige Tageszeitungen antworteten "nicht", andere bedauerten, dass es ein ABO für Bezieher von Leistungen nach Hartz IV und / oder Grundsicherung im Alter nicht gäbe und es auch nicht beabsichtigt sei ein solches einzuführen. - Besonders Dreiste verwiesen auch noch auf die Möglichkeit, ein normales ABO abzuschließen ! ! !
Ein erneuter Versuch, auf schriftlichem Wege, bei einer der Marburger Tageszeitungen mit der Bitte, ihre Entscheidung noch einmal zu überdenken, da diese Personengruppen über genau so wenig, oder sogar noch weniger, Geldmittel verfügen wie Studenten, blieb unbeantwortet. - KEINE ANTWORT ! ! !
Will diese Leute denn niemand als Kunde haben? Ist den Tageszeitungen nicht bewußt, daß nach Ende des HartzIV-Bezuges der reguläre Beitrag gezahlt wird? - Oder denken diese einfach, Bezieher von Leistungen nach Hartz IV können sowieso nicht lesen? .....
Liebe Leser, bevor Sie jetzt zu übereilten Kommentaren schreiten, bedenken Sie bitte, dass Bezieher von Leistungen nach Hartz IV und / oder Grundsicherung im Alter nur ca. 345,00 EUR pro Monat (Alleinstehende/-r) zum Leben haben. - Wie sollen diese von diesem Betrag noch mindestens 20,00 - 30,00 EUR pro Monat für ein ABO einer Tageszeitung abzweigen können?
Kommunen ( = verbilligte Fahrten mit dem Nahverkehr und Eintrittspreise) und die GEZ ( = Keine Rundfunkgebühr) haben bereits die schwierige Lebenssituation dieser Personengruppen erkannt und auch entsprechend gehandelt.
AUFRUF
Sollten Sie selbst Bezieher von Leistungen nach Hartz IV und / oder Grundsicherung im Alter sein, Bekannte oder Freunde haben die es sind, so weisen Sie bitte auf das Thema "Tageszeitung - für Studenten billiger, aber nicht für HatzIV-Empfänger" bei Freunden, Bekannten und Lokalpolitikern hin.
Fragen Sie bitte schriftlich (per eMail) bei ihrer Tageszeitung nach einem ABO für HartzIV-Empfänger an.
Ich kann mir vorstellen, dass durch eine vermehrte und gezielte Anfragenhäufigkeit bei den Vertriebsprofis der Tageszeitungen eventuell ein Denkprozeß in Gang gesetzt werden könnte .....
Da dieser Beitrag in myHeimat veröffentlicht wird, ist es natürlich besonders interessant zu erfahren, wie sich die Tageszeitungen im myHeimat-Gebiet verhalten .....
Bitte teilen Sie Ihre Meinung und Ihre Anfragenergebnisse als Kommentar mit.
PS:
In meiner Eigenschaft als Bevollmächtigter von absoluten Mini-Rentenempfängern bin ich auf die im Beitrag angegriffene scheinbare soziale Ungleichbehandlung aufmerksam geworden.
Konnte hier die ein oder andere Zeitung begeistert und überzeugt werden?
Es gäbe so viele Möglichkeiten, Hartz4-Empfänger an Kultur teilnehmen zu lassen, so z.B.:
- vergünstigtes Wochenend-Ausgabe-Abo, Erwerbslosen, die nicht über Internet verfügen, Stellenangebote zugänglich machen
- den aktuell angegebenen Betrag für Zeitungen / Zeitschriften verrechnen, das Abo um diese 7,59 € kürzen......
Gibt es eine Auswertung zum am 03.09.2008 gestarteten Aufruf?