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Fluchtursachen: Zum Beispiel Syrien

Um den missliebigen Diktator Baschar al-Assad in Syrien zur Aufgabe zu zwingen, verhängten die Europäische Union (EU), die USA und einige Golfstaaten als „Freunde“ Syriens ein Embargo gegen das Land. So schränkte die EU per Verordnung den Handel mit Rohöl und Erdölerzeugnissen, der Ausrüstung für Öl- und Gasindustrie, den Anlagenbau, Ausrüstungsgütern, Gold und Edelmetalle, und, und, und, drastisch ein.

Aber anstatt den Diktator in die Knie zu zwingen, traf der weitgehende Zusammenbruch der Wirtschaft die Mehrheit der Bevölkerung. Zusätzlich zu den Leiden durch den Bürgerkrieg wird die Zivilbevölkerung des gebeutelten Landes durch das Embargo ausgehungert.

Frage: Ist es verwunderlich, wenn sich Millionen Menschen auf den Weg machen, um unter allen Umständen diesem doppelten Fiasko zu entkommen?

Der Verein „Freundschaft mit Valjevo e.V. Für Frieden, Freundschaft und Völkerverständigung“, der während des völkerrechtswidrigen Krieges der NATO gegen Jugoslawien entstanden ist, appelliert an Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Abgeordneten und Fraktionen im Deutschen Bundestag und im Europäischen Parlament:

Beenden Sie das Aushungern des syrischen Volkes! Schluss mit dem Embargo, damit Syrien Frieden bekommt!

Der Verein sagt: Ein Volk gezielt aushungern, ist ein Verbrechen.

Das Embargo gegen das Entwicklungsland Syrien ist eine unmenschliche Form der Kriegsführung. Sie richtet sich gegen die Zivilbevölkerung. Mehr als eine Millionen Menschen, darunter über 500.000 Kinder mussten in den 90er Jahren infolge des Embargos im Irak sterben. Soll das jetzt übertroffen werden? Das Embargo gegen Syrien wirkt wie ein Brandbeschleuniger. Es heizt die blutigen Kämpfe in diesem Land an. 220.000 Tote, fast eine Million Verletzte und Verstümmelte, über zehn Millionen Menschen auf der Flucht – reicht das immer noch nicht?

Den gesamten Appell hier lesen und mitzeichnen!

Auf den NachDenkSeiten ein Text von Bernd Duschner zum Thema unter dem Titel: Über die eigenartige Sonderbehandlung der syrischen Flüchtlinge und die infame Absicht der Sanktionen: Aushungern.

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19 Kommentare

Wahrscheinlich wirkt zusätzlich zum Embargo bereits der Klimawandel:
"Der Potsdamer Klimaforscher Stefan Rahmstorf sieht im Klimawandel sogar einen entscheidenden Faktor für den Konflikt in Syrien. Studien zeigten, dass Abweichungen von normalen Niederschlägen und erhöhte Temperaturen systematisch die Gefahr von Konflikten erhöhten, sagte Rahmstorf der „Frankfurter Rundschau“. Syrien sei in den Jahren 2007 bis 2010 von der schlimmsten Dürre in der mehr als 100-jährigen Geschichte der dortigen Wetteraufzeichnungen heimgesucht worden, so der Forscher. Ernten seien ausgeblieben und Vieh verendet.
„Rund anderthalb Millionen Menschen flohen aus Not aus den ländlichen Gebieten Syriens und suchten Zuflucht in der Peripherie großer Städte wie Homs und Aleppo. Auch in den nächsten Jahren werde die Zahl der Flüchtlinge aufgrund globaler Erwärmung weiter zunehmen, so Rahmstorf."
http://www.pnn.de/campus/1005644/

»Syrien sei in den Jahren 2007 bis 2010 von der schlimmsten Dürre in der mehr als 100-jährigen Geschichte der dortigen Wetteraufzeichnungen heimgesucht worden,«

Dazu kommt, dass sich die natürlichen Wasserquellen für Syrien weitgehend in der Hand von "Feinden" befinden (Israel im Südwesten, Türkei im Norden).

> "Dazu kommt, dass sich die natürlichen Wasserquellen für Syrien weitgehend in der Hand von "Feinden" befinden (Israel im Südwesten, Türkei im Norden)."

Das auch.
Aber oft wird grad mit Wasser selbst rumgesaut von der lokalen Landwirtschaft.

Was den Klimawandel betrifft: Wenn es da natürliche, tatsächliche Veränderungen gibt, sollte man sich drauf einstellen und den Menschen vor Ort helfen.
(Mit der reinen Mensch-CO2-Klimawandel-Spekulation hat das aber ncihts zu tun)

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