myheimat.de setzt auf dieser Seite ggf. Cookies, um Ihren Besuch noch angenehmer zu gestalten. Mit der Nutzung der AMP-Seite stimmen Sie der Verwendung von notwendigen und funktionalen Cookies gemäß unserer Richtlinie zu. Sie befinden sich auf einer sogenannten AMP-Seite von myheimat.de, die für Mobilgeräte optimiert ist und möglicherweise nicht von unseren Servern, sondern direkt aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern, wie z.B. Google ausgeliefert wird. Bei Aufrufen aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern haben wir keinen Einfluss auf die Datenverarbeitung durch diese.

Weitere Informationen

"DIE FRAU VON CHECKPOINT CHARLIE" SCHÜLER DER GESAMTSCHULE EBSDORFERGRUND ERLEBEN EINEN SPANNENDEN VORMITTAG MIT EINER ZEITZEUGIN

  • Links: Frau Ines Veith, Mitte : Frau Jutta Fleck, rechts: Frau Reinhild Stein
  • hochgeladen von Friederike Haack

Für die Abschlussklassen der Gesamtschule Ebsdorfer Grund steht in diesen Tagen das Thema „20 Jahre Deutsche Einheit“ im Mittelpunkt des Gesellschaftslehre-Unterrichts. Um dieses Thema den Schülern anschaulicher zu machen, wurde Frau Jutta Fleck als Zeitzeugin eingeladen.
Die Veranstaltung wurde von Reinhild Stein, der Leiterin des Realschulzweigs, umsichtig vorbereitet und organisiert und von SAT1 Live aufgezeichnet.
Frau Stein begrüßte Frau Jutta Fleck und Frau Ines Veith sowie die anwesenden Lehrer und Lehrerinnen und die Schüler der Klassen G10, R10 und H 9 ganz herzlich, sie gab eine kurze Einführung in das Thema und informierte über den Verlauf der Veranstaltung.

Frau Fleck, die nach Frau Steins Einführung das Wort übernahm, ist Leiterin des Schwerpunktprojekts „Politisch-Historische Aufarbeitung der SED Diktatur“ bei der Hessischen Landeszentrale für Politische Bildung. Sie kam in Begleitung ihrer Buchautorin Ines Veith, die sich mit der Geschichte und den schrecklichen Erlebnissen von Frau Fleck in der DDR auseinandergesetzt und sie literarisch verarbeitet hat. Das daraus entstandene Buch unter dem Titel „Die Frau von Checkpoint Charlie“ wurde später mit Veronica Ferres in der Hauptrolle verfilmt.

Im Veranstaltungshinweis der Hessischen Landeszentrale für Politische Bildung heißt es dazu:

„Nach der gescheiterten Flucht aus der DDR muss Jutta Gallus (35) ins Gefängnis. Ihre Töchter Claudia (11) und Beate (9) kommen ins Heim. Verhöre, Drohungen und der Verlust der Familie quälen die Inhaftierte. Der Gefängnisalltag auf Burg Hoheneck ist die Hölle. Der einzige Trost: Briefe und Zeichnungen von den Kindern. Nach 26 Monaten wird Jutta Gallus vom Westen freigekauft. Doch ihre Kinder müssen im Osten bleiben. Die verzweifelte Mutter will unbedingt Claudia und Beate rüberholen. Sie kann an nichts anderes denken. Ihr Leben hat ohne die Kinder keinen Sinn.
Bei Wind und Wetter steht sie mit einem Plakat am Berliner Grenzübergang Checkpoint Charlie. Auge in Auge mit den Grenzsoldaten der DDR. „Gebt mir meine Kinder zurück!“ lautet ihr öffentlicher Protest. Doch nichts geschieht. Im Gegenteil: Ihr wird gedroht. Sie muss um ihr Leben fürchten.
Vier lange Jahre zwischen Angst, Bangen, Ohnmacht und Hoffnung vergehen. Schließlich fordert sie in einem letzten verzweifelten Appell im Berliner Reichstag anlässlich der Gedenkfeier zum 25. Jahrestag der Berliner Mauer vor der gesamten Weltpresse von den Politikern die Freilassung Ihrer Töchter: Keine großen Sprüche! Vier Jahre Trennung sind genug!
Endlich setzt man sich auf höchster politischer Ebene für ihr Schicksal ein. Seelisch und körperlich fast am Ende kommt für Jutta Gallus jedoch erst am 25.8.1988 das erlösende Signal aus Berlin....“

Zunächst lasen Frau Fleck und Frau Veith abwechselnd aus dem oben genannten Buch vor. Nach einer kurzen Pause wurde eine sehr beeindruckende Film-Dokumentation gezeigt, in der sich auch die Töchter von Frau Fleck und andere beteiligte Personen zu den Geschehnissen äußerten.
Mit großer Spannung und Aufmerksamkeit verfolgten die ca. 110 Schüler die 3stündige Veranstaltung, die durch ein abschließendes Gespräch abgerundet wurde.
Ein Mädchen (16 Jahre alt) sagte zu mir: „Ich bin erschüttert, das alles zu erfahren, ich habe es nicht gewusst, dass es so was Schlimmes in unserem Lande gegeben hat.“

  • Links: Frau Ines Veith, Mitte : Frau Jutta Fleck, rechts: Frau Reinhild Stein
  • hochgeladen von Friederike Haack
  • Bild 1 / 16
  • Frau Stein überreicht kleine Geschenke
  • hochgeladen von Friederike Haack
  • Bild 3 / 16
  • Frau Fleck berichtete teilweise voller Emotionen
  • hochgeladen von Friederike Haack
  • Bild 6 / 16
  • Frau Fleck und Frau Stein beim Einstellen des DVD`s
  • hochgeladen von Friederike Haack
  • Bild 9 / 16
  • SAT1 Kameramann Henry Furchert und Tonassistentin Aljona Guttowski
  • hochgeladen von Friederike Haack
  • Bild 10 / 16
  • Direktor Lothar Potthoff unterhält sich mit Frau Veith
  • hochgeladen von Friederike Haack
  • Bild 12 / 16
  • Frau Stein wird von dem SAT1 Redakteur Michael Otto interwiewt
  • hochgeladen von Friederike Haack
  • Bild 13 / 16
  • die Töchter von Frau Fleck: Claudia und Beate Gallus in dem Alter, in dem sie von der Mutter getrennt wurden
  • hochgeladen von Friederike Haack
  • Bild 14 / 16
  • Frau Fleck hat endlich ihre Töchter wieder
  • hochgeladen von Friederike Haack
  • Bild 15 / 16

Weitere Beiträge zu den Themen

PolitikGeschichteFriederike HaackAusreise gescheitertDeutsche EinheitSED-Diktatur

4 Kommentare

  • Gelöschter Nutzer am 29.09.2010 um 14:40
Gelöschter Kommentar

@Friederike, vielen Dank für Deinen schönen Bericht. Ich finde es gut, wenn Geschichte den Jugendlichen durch Zeitzeugen näher gebracht wird.
Im Bayrischen Fernsehen wurde am Montag in der Sendung "Lebenslinien" über den Komponisten Michael Proksch berichtet, der mit seiner Schwester, deren Mann und einem Bekannten versuchte aus der DDR zu fliehen. Jahre später haben seine Mutter, seine Schwester und auch er ihre Erlebnisse und Gedanken zu Papier gebracht und daraus ist das Buch "Und plötzlich waren wir Verbrecher" entstanden (Deutscher Taschenbuchverlag).

@Hans-Christoph zur Zeit laufen in allen Sendern irgendwelche Dokumentationen über Fluchtversuche die gescheiter sind und auch andere grausame Ereignisse, der SED Diktatur. Am schlimmsten fand ich bisher den Bericht gestern Abend im ZDF "Sonderauftrag Mord".Da wurde geschildert, mit welcher, oft tödlicher, Energie
das Ministerium für Staatssicherheit "Feinde" des Regiems verfolgten .

Beteiligen Sie sich!

Hier können Sie nur eine begrenzte Anzahl an Kommentaren sehen. Auf unserer Webseite sehen Sie alle Kommentare und Ihnen stehen alle Funktionen zur Verfügung.

Zur Webseite

Themen der Woche

RP GießenFriedhofsamt MarburgZerstörungKriegsgräberfeld

Meistgelesene Beiträge