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Bürger werden veräppelt!

"Und wenn alle anderen die von der Partei (Regierung) verbreitete Lüge glaubten - wenn alle Aufzeichnungen gleich lauteten -, dann ging die Lüge in die Geschichte ein und wurde Wahrheit". Die Lokalblätter titelten heute: „Jobwunder geht weiter“ oder „Zahl der Arbeitslosen unter drei Millionen“.

Selbst die Bundesagentur für Arbeit liefert in ihrem Monatsbericht 10/2010 „Der Arbeits- und Ausbilsungsmarkt“ ganz andere Zahlen. Von der verdeckten Arbeitslosigkeit ganz zu schweigen.

Die jetzige Bundesregierung wie die vorherige bleibt bei der Praxis, die Arbeitslosenzahlen schön zu rechnen. Arbeitslose, die krank sind, einen Ein-Euro-Job haben oder an Weiterbildungen teilnehmen, werden bereits seit längerem nicht als arbeitslos gezählt. Fast alle Arbeitslosen, die älter als 58 sind, erscheinen nicht in der offiziellen Statistik. Im Mai 2009 kam eine weitere Ausnahme hinzu:

Wenn private Arbeitsvermittler tätig werden, zählt der von ihnen betreute Arbeitslose nicht mehr als arbeitslos, obwohl er keine Arbeit hat. Wer die tatsächliche Arbeitslosigkeit erfassen will, muss ehrlich rechnen. Dazu sagte der damalige Arbeitsminister Olaf Scholz (SPD) am 4. Juni 2009 in der Fernsehsendung Panorama: „Alles, was an Effekten durch arbeitsmarktpolitische Maßnahmen entsteht, wird jedes Mal zusammen mit der Arbeitsmarktstatistik veröffentlicht. ... Ich glaube, dass man sich auf die Seriosität dieses Prozesses verlassen kann.“ Wer anders rechnen wolle, könne ja „seine Zahl veröffentlichen - und dazu ein Flugblatt drucken.“

Das tun ich gern. Hier ist die tatsächliche Zahl, die allein auf amtlichen Daten der Statistik der Bundesagentur für Arbeit beruht. Im Oktober 2010 sind 4,1 Millionen Menschen arbeitslos. Zeit zu handeln statt zu tricksen.

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3 Kommentare

Ja, ein alter Trick-Hut aber immer wieder eine Sauerei!

Btw, Position 5... Trainingsmaßnahmen... Bewerbungstraining... Anzahl 47... das erscheint mir viel zu gering, weil der Kram doch fast allen aufs Auge gedrückt wird...

Dass sie beim Verkünden "ihrer" Zahlen und beim parteiübergreifenden Schulterkopfen ernst bleiben können ohne dabei rot zu werden, zeugt von der Professionalität der Märchenerzähler. Ich habe mich jedenfalls köstlich amüsiert.

Ich fürchte, auch viele Politiker glauben an die Märchen ;)

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