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Demo gegen Rechts
Aktionstag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung – gegen Rechts Demonstration in Marburg am 27. April

Das Aktionsbündnis 5. Mai ruft zur Teilnahme an einer Demonstration am 27. April in Marburg auf, im Rahmen des europäischen Protesttags zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung und damit gegen Rechts. Leitgedanke der Veranstaltung: geschichtliche Erinnerung – Mahnung – Forderung.

Während der Nazi-Diktatur wurden Menschen mit Behinderung Opfer von unmenschlichen Verbrechen. Aufgrund des „Gesetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“ wurden von 1934 – 1937 ca. 300 Menschen in der Marburger Landesheilanstalt (heute Vitos-Klinik) zwangssterilisiert. Als Erbkrankheiten aufgefasst wurden Schizophrenien, manisch-depressives Irresein, angeborener Schwachsinn, Epilepsien sowie körperliche Behinderungen. Im Rahmen der Aktion T 4 wurden zwischen 1940 und 1941 aus Marburg weit über 200 Patienten verlegt und in der Tötungsanstalt Hadamar ermordet. Sie wurden von sogenannten "grauen Bussen" abgeholt. „Diese unmenschlichen Ereignisse dürfen sich nie wiederholen“, so das Aktionsbündnis.

Das Grundgesetz legt im Artikel 3 das Prinzip der Gleichbehandlung fest und muss über allem stehen. Nur so kann eine Gesellschaft entstehen, in der alle Menschen gleichberechtigt sind und ihre Rechte respektiert werden. „Nicht ohne Grund wurde 1994 der Artikel erweitert“, erläutert Bernd Gökeler, „niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden – dies ist aktuell keine Selbstverständlichkeit“.

In Deutschland ist die UN - Behindertenrechtskonvention seit 2009 in Kraft. Die UN - BRK schafft keine Sonderrechte, sondern konkretisiert und spezifiziert die universellen Menschenrechte aus der Perspektive der Menschen mit Behinderungen vor dem Hintergrund ihrer Lebenslagen, die im Menschenrechtsschutz Beachtung finden müssen. In der Umsetzung hat sich schon einiges positiv verändert, aber es gibt immer noch viel zu viele Hürden für Menschen mit Behinderung im ganz alltäglichen Leben.
Mit großer Besorgnis blicken Menschen mit Behinderung auf Aussagen aus dem rechten politischen Spektrum, die verschiedenste Gruppen aus der Gesellschaft gnadenlos ausgrenzen.

Das Aktionsbündnis fordert daher eine unbehinderte Demokratie für alle und deshalb die Beseitigung von Barrieren.
Im Einzelnen lauten die weiteren Forderungen und Aussagen: Sichtbar sein - für Menschenrechte und Demokratie; Manchmal ist Behinderung unsichtbar, Menschen dürfen es nicht sein & bleiben; Behinderung geht alle an und kann jeden treffen; uneingeschränkt Mensch sein dürfen und können; Ohne Teilhabe keine Freiheit und keine Demokratie; Inklusion ist keine Last, sondern ein Menschenrecht; Anders sein ist richtig; Alle, das schließt Menschen mit Behinderung mit ein; Nie wieder Verfolgung & Vernichtung von Menschen mit Behinderung; Nie wieder Biologismus und Selektion; Eine Welt ohne Menschen mit Behinderung ist keine Alternative.

Der Start der Demonstration ist um 11 Uhr an der Vitos Klinik, auch von hier wurden Menschen mit Behinderung mit grauen Bussen abgeholt, symbolisch wird in der Demonstration ein grauer Bus mitgeführt. Die Abschlusskundgebung, gegen 12 Uhr am Landratsamt, wirft einen Blick auf die aktuelle Ausgrenzung von Menschen mit Behinderung: Wie kann das grundgesetzlich garantierte Diskriminierungsverbot im Alltag durchgesetzt werden?

Alle Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen, sich dem Aktionsbündnis anzuschließen und ein Zeichen für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung zu setzen.

Kontakt:
Aktionsbündnis 5. Mai
c/o Der Paritätische Hessen, Claudia Klee (Regionalgeschäftsführerin)
E-Mail: giessen@paritaet-hessen.org
Telefon: 0163 6141627

Wir freuen uns über Ihre Teilnahme und Unterstützung!

Dem Aktionsbündnis gehören an:
KIZE (Kinderzentrum Weißer Stein Marburg-Wehrda e.V.)
Lebenshilfewerk Marburg-Biedenkopf e.V.
NTB e.V. (Netzwerk für Teilhabe und Beratung e.V.
BC Marburg Handicapteam (Basketballclub Marburg e. V.)
BSF (Bürgerinitiative für Soziale Fragen e. V.)
Ex-In Hessen e.V.
fib e.V. Marburg (Verein zur Förderung der Inklusion behinderter Menschen e.V.)
Der Paritätische Hessen
Epilepsie Selbsthilfegruppe Marburg
MS SHG Marburg-Biedenkopf (Multiple Sklerose Selbsthilfegruppe Marburg-Biedenkopf)
Arbeit & Bildung e.V.
HKfB (Hessisches Koordinationsbüro für Frauen mit Behinderung)

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2 Kommentare

Kommentar wurde am 20. April 2024 um 14:27 editiert

Nennen wir doch Ross und Reiter:

„Zuvor hatten mehrere Behindertenrechtsorganisationen Entsetzen geäußert. Unter anderem die Lebenshilfe Deutschland führte auf „X“ aus, angesichts dieser menschenfeindlichen Haltung könne man ahnen, wie der Thüringer AfD-Chef Höcke mit Menschen mit Behinderung umgehen wolle.“

Für einen großen Teil der Thrüringerinnen und Thüringer scheint eine erstrebenswerte Politik zu sein - gut 30 Jahre nach dem Mauerfall fragt man sich, was dort nicht stimmt.

https://www.deutschlandfunk.de/afd-haltung-zu-menschen-mit-behinderungen-in-schulen-loest-weitere-besorgnis-aus-100.html

  • Bea S. am 22.04.2024 um 13:55

"Nie wieder Verfolgung & Vernichtung von Menschen mit Behinderung; Nie wieder Biologismus und Selektion; Eine Welt ohne Menschen mit Behinderung ist keine Alternative."

Wer sich, vielleicht aus Ressentiments oder Hass auf Migrant*innen, bei der AfD am besten aufgehoben glaubt, sollte sich darüber schlau machen, wie das Gesamtpaket der teils faschistischen Partei aussieht, die er/sie wählt.
Dass die AfD die schrecklichen Selektionsgedanken der Nazis wieder aufleben lässt, ist dabei wohl das mit Abstand abscheulichste Vorhaben in deren Agenda.

https://afdnee.de/faktencheck/

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