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Ärztlicher Notdienst: Patienten und Qualität der Versorgung leiden

  • Die Fraktion DIE LINKE im Kreistag Marburg-Biedenkopf v.l.: Adnan Yildirim, Dr. Ingeborg Çernaj, Anna Hofmann, Bernd Hannemann
  • hochgeladen von Hajo Zeller

Marburg, 21. Januar 2015

Ärztlichen Bereitschaftsdienst in sprechstundenfreien Zeiten erhalten

Überall in Hessen "reformiert" die Kassenärztliche Vereinigung Hessen (KVH) die ärztliche Versorgung in den sprechstundenfreien Zeiten am Abend und am Wochenende. Die KVH spricht davon, "Strukturen zu vereinfachen". Auch der Landkreis Marburg-Biedenkopf blieb nicht davon verschont.

Stück für Stück wurde und wird die Versorgung zurückgefahren. Häppchenweise wird der Bevölkerung das wahre Ausmaß der Ausdünnung präsentiert. Erst vier, dann drei, dann eine und ab April zu bestimmten Zeiten gar keine Notdienstzentrale mehr im Landkreis.

Fraktion DIE LINKE im Kreistag kritisiert KVH

Es ist an der Zeit, die Funktionäre der Kassenärztlichen Vereinigung mit allen legalen Mitteln an ihren gesetzlichen Auftrag zu erinnern, die „angemessene und zeitnahe Zurverfügungstellung der fachärztlichen Versorgung und die vertragsärztliche Versorgung zu den sprechstundenfreien Zeiten (Notdienst) zu gewährleisten“ (§ 75 Abs1 SGB V). Die Fraktion DIE LINKE im Kreistag will diese permanente Verschlechterung der Gesundheitsversorgung im heimischen Raum nicht länger widerspruchslos hinnehmen.

Die Fraktion hat den Antrag „Vertragsärztliche Versorgung zu den sprechstundenfreien Zeiten (Notdienst) im Landkreis aufrecht erhalten und verbessern“ zur nächsten Sitzung des Kreistages am 13. Februar 2015 eingebracht. In diesem Antrag wird der Kreisausschuss aufgefordert „mit allen legalen Mitteln die KVH zu veranlassen, im gesamten Landkreis eine bedarfsgerechte ärztliche Versorgung der Bevölkerung in den sprechstundenfreien Zeiten (Notdienst) zu gewährleisten“.

Die Fraktion beruft sich auf einen einstimmig im Kreistag gefassten Beschlussvom Mai 2013, in dem der Kreistag das Ansinnen an die KVH herantrug, die Verschlechterung der Gesundheitsversorgung zu unterlassen. Der Beschluss des Kreistages lief ins Leere, weil die KVH sich einen Deut um die berechtigten Anliegen der Bevölkerung scherte. Im Gegenteil: Ab April wird die letzte im Landkreis verbliebene Bereitschaftsdienstzentrale in Marburg-Wehrda teilweise geschlossen.

Was die Kassenärztliche Vereinigung abzieht, ist dreist. Die Verschlechterung der Versorgung wird auch noch als Verbesserung verkauft. Die Menschen aus dem Hinterland oder dem Ostkreis wissen es besser. Es ist an der Zeit, der Kassenärztlichen Vereinigung zu verdeutlichen, dass sie einen gesetzlichen Auftrag hat, die Versorgung bedarfsgerecht sicherzustellen. Tut sie dies nicht, sollten alle legalen Möglichkeiten eingesetzt werden, sie von ihrem hohen Ross herunterzuholen.

Dabei sollte auch über unkonventionelle Mittel - wie zum Beispiel Sit-Ins von Bürgermeister_innen und Landrät_innen - bei Funktionären der Standesvertretung nachgedacht werden. In Sonntagsreden das ärztliche Ethos und den Hippokratischen Eid bemühen und an Werktagen den Profit optmieren - in unserer Gesellschaftsordnung - leider - kein Widerspruch. Traurig.

Ein Bericht aus Osthessen: Hier
Ein Bericht aus dem Hinterland: Hier
Ein Bericht aus Marburg: Hier

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3 Kommentare

Der Zugang zu den Ärzten wird erschwert und es lohnt sich nicht, bei den Bereitschaftsdiensten anzurufen (bei uns im Kreis Waldeck-Frankenberg die 116 117). Da bleibt nur die direkte Fahrt in das nächstgelegene Krankenhaus zum ärztlichen Bereitschaftsdienst oder bei schwereren Fällen die 112. Die Zahl der Notfälle steigt auf jeden Fall, schon allein wegen der Patienten, die weniger beweglich sind.

Unterm Strich wird es teurer wie vorher. Grundrentner, Hartz4ler, Geringverdiener etc. haben meist kein Fahrzeug oder Bekannte die schnell mal fahren und auch kein Geld um ein Taxi oder Mietwagen zu bezahlen.

Die Arztverteilungsnummer anrufen ist als ob man Dr. Sommer bei der Bravo anruft.

Es ist also nachvollziehbar, dass die Anruf bei 112 sowie die dadurch entstehenden hohen Kosten ebenfalls deutlich zunehmen werden.

Aber, da immer alles aus verschiedenen Töpfen bezahlt wird, kann man dem mündigen Bürger auch diese Masche als eine enorme Kostenersparnis verkaufen.

...Politische Entscheide verlaufen immer öfter nicht zum Wohl des Bürgers. --- Mit dem neuen GroKo-KV-Gesetz sind mehr als 10 Milliarden = 10.000 Millionen EUR weniger im Gesundheitsfond. --- Patienten-in-Not --- Weiteres in meinem Beitrag vom 15.01.2015 ...Number-4- *GroKo-Deal* führt Krankenkassen-Vorstände vor.
Beste Gesundheit für das Jahr 2015 wünscht Gitte Garbrecht

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