30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich
Prominente fordern 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich
(Marburg 11.02.2013) In einem offenen Brief an die Vorstände der Gewerkschaften, Parteien, Sozial- und Umweltverbände sowie Kirchenleitungen in Deutschland fordern über einhundert Prominente vor allem aus der Wissenschaft eine deutliche Verkürzung der Arbeitszeit bei vollem Lohnausgleich. Die Unterzeichner_innen – unter anderem der Sozialphilosoph Oskar Negt, der Wirtschaftswissenschaftler Rudolf Hickel, der Jesuit und Sozialethiker Friedhelm Hengsbach, Katja Kipping (Vorsitzende DIE LINKE), Sahra Wagenknecht (stellv. Vorsitzende DIE LINKE) und Peter Conradi (ehemals MdB SPD) – kritisieren die hohe Arbeitslosigkeit in Europa. Vor allem die Jugendarbeitslosigkeit sei erschreckend, da sie in einigen Ländern mehr als die Hälfte der Jugendlichen betreffe. Zudem könnten Immer weniger Menschen von ihrem Gehalt angemessen leben.
Die Arbeitszeitverkürzung auf 30 Stunden pro Woche bei vollem Lohnausgleich sei ein Mittel, die Massenarbeitslosigkeit in Deutschland und Europa zu bekämpfen, da ein Überangebot auf dem Arbeitsmarkt zu Lohnverfall führe. Die Verkürzung der Arbeitszeit soll nach den Vorstellungen der Unterzeichner_innen gestreckt über mehrere Jahre erfolgen. Hein-Josef Bontrup, Professor für Wirtschaftsrecht an der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen und Mitinitiator des Briefs, sieht nach Angaben der "taz" vor allem die Gewerkschaften in der Verantwortung und schlägt eine DGB-Kampagne vor.
Die Bewältigung der Arbeitsmarktkrise erfordere die aktive Beteiligung aller demokratischen Kräfte im Land. Wirtschaftliche Macht und neoliberale Politik müssten daran gehindert werden, weiterhin die Krisenlasten der lohnabhängigen Bevölkerungsmehrheit, den Arbeitslosen und den armen Menschen in dieser Gesellschaft aufzubürden. Notwendig sei daher eine faire Verteilung der Arbeit durch eine kollektive Arbeitszeitverkürzung.
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Dass auch im alten Europa diejenigen, die sich Humanisten nannten, munter den Wettbewerb sowohl zwischen den Einzelnen als auch den 'Brigaden' predigten und schürten, haben wir ja in der 40-jährigen "real existierenden Republik" erlebt, die in einem Teil Deutschlands auf das 12-jährige Reich folgte. Insofern ist Wettbewerb/Konkurrenz also nicht nur ein Merkmal "des Kapitalismus".
Auch in der (und ich erweitere das bewusst) anglo-amerikanischen Kultur wird Kooperation als wichtig angesehen sonst wären dort beispielsweise die Begriff des Teamgeistes und der 'corporate identity' nicht erfunden worden. Über die rein sportlichen bzw. wirtschaftlichen Bereiche hinaus, an die wir in erster Linie denken, wenn wir diese Begriffe hören, ist der Gedanke der Kooperation in der Bevölkerung der USA sehr lebendig.