Wanderabenteuer "Schönscheid"

Wandergruppe der Volkshochschule Marburg-Biedenkopf unterwegs auf den Spuren des Bergbaues

Das frühlingshafte, von sattem Grün und blühenden Wiesenblumen umgebene Gebiet von Günterod und Hartenrod hatte sich eine Wandergruppe der VHS für eine Wanderung auf des Spuren des ehemaligen Bergbaues im Gladenbacher Bergland ausgesucht.
Erstes Ziel war die historische Kirche von Günterod aus dem 12/13. Jahrhundert mit dem noch vorhandenen Originalgeläut von 1453. Kursleiter Wolfgang Döhler erläuterte deren Geschichte und die des Ortes Günterod, welcher etwa um 1000 n. Chr entstanden sein soll.
Am Schönscheid bei Günterod, an welchem schon 1775 Bergbau betrieben wurde, sind von dem damaligen Kupfer und Bleiabbau kaum noch Spuren anzutreffen. Die Stollen und Mundlöcher sind zugeschüttet und verfüllt. Kleinere Abraumhügel und Vertiefungen, die das Schürfen auf Erze bezeugen, kann man an bestimmten Stellen noch auffinden.
Auch der von Günterod über Eisemroth in den Schelderwald führende "Bergmannspfad" ist in bestimmten Bereichen noch nachvollziehbar. Hier gingen bis 1928 die Bergarbeiter aus Günterod zu Fuß der beschwerlichen zweistündigen Weg in die Erzgruben des Schelderwaldes, um ihre zehnstündige Schicht dort anzutreten.
Vom Gipfelpunkt des 498m hohen Schönscheides bot sich den Wanderern eine überwältigende Fernsicht bis zu den Höhenzügen des Westerwaldes und des Taunus, der Amöneburg und des Frauenberges bei Marburg sowie zum Dünsberg und nach Hohensolms.
Nächstes Ziel war auf der Rückseite des Schönscheides die ehemalige Bahntrasse der 2005 stillgelegten Aar-Salzböde Bahn mit dem Hartenröder Tunnel. Die schienen-und schwellenfreie Trasse ist mit Buschwerk und mit kleinen Bäumen schon stark verwachsen. Der Tunnel ist 700 m lang und verbindet die Landkreise Marburg Biedenkopf mit dem Lahn-Dill Kreis. Beim Tunneldurchgang verbreitete leichter Nebel im Tunnel eine gespenstische Atmosphäre. So war man froh, endlich auf der Hartenröder Seite wieder "Licht am Ende des Tunnels" zu sehen.