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Verlust für die Jazz - Szene

Vollblutmusiker Günter "Mack" Mackowiak ist tot

Jazzmusiker Günter "Mack" Mackowiak spielte Posaune und Klavier, meist mit hessischen Formationen, er war bei Gastspielen in Europa, Japan und Amerika . Bei vielen Kreuzfahrten war er als Jazzer an Bord.
Ich lernte ihn auf einer mehrwöchigen Spanien Tournee besser kennen. Als Mensch war er immer freundlich und ausgeglichen, sein Lieblingsplatz war die Bühne. Er spielte nach Gehör, alles an der Musik fiel ihm leicht. Zu einem Nachwuchsbläser, der sich seine Stimme im Satz notierte, sagte er einmal: "Du musst das nicht aufschreiben, du musst jazzen, jazzen, jazzen!"
Er konnte auch bei keiner privaten Fete ruhig sitzen. Er brauchte Publikum, liebte es, und das Publikum dankte es ihm.
Seine Jazz Anfänge hatte er in Marburg, wo er aufgewachsen ist. Er war
lange Jahre Schriftsetzer, abends spielte er Traditional Jazz, auch Tanzmusik. Er machte sich selbstständig, um den Spagat zwischen einem bürgerlichen Beruf, der seine Familie ernährte, und der Musik besser bewältigen zu können. Sein Wirkungskreis weitete sich geographisch immer mehr aus, sein musikalisches Einfühlungsvermögen führte dazu, dass er von sehr vielen Bands als Gastmusiker geholt wurde, wenn ein Pianist oder Posaunist ausfiel. Er erzählte mir, dass er so viele Auftritte hatte, dass er nicht mehr übte.
Er konnte blitzschnell erfassen, was die Band gerade brauchte, er war harmoniesicher, er konnte geniale Jazz -Soli spielen. Er hatte ein ungeheuer großes Repertoire an Jazz - Titeln auswendig im Kopf, auch Passagen aus populärer Musik fielen ihm zu, und sehr häufig verblüffte er Publikum und Mitspieler mit musikalischen Zitaten, die er elegant in ein anderes Stück einfließen lies.
In mehreren Jazz Formationen spielte er regelmäßig, er gehörte zu den Gründungsmitgliedern der "Kreisjazzwerkerschaft".
Von Marburg zog er nach Wald - Michelbach, von seinem Haus am Berg aus bereicherte er die Jazz - Szene des Ballungsgebietes Rhein - Main, und er amüsierte sich über seinen Spitznamen "Rhein Main Neckar Mack".
Als seine Kinder erwachsen waren, fing er an, sich für die Allgemeinheit einzusetzen, engagierte sich in der Gemeindepolitik und veranstaltete, auch mit Hilfe seiner Frau Romy, in Wald - Michelbach ein Jazzfestival. Dank seiner guten Beziehungen zu der Jazz - Szene, hat er renommierte Künstler in den Odenwald geholt.
Auf vielen Tonträgern hat er mitgespielt, u.a. auf der LP "There'll be some changes made" der Band "The Washhouse Stompers" und auf zwei LPs der "Kreisjazzwerkerschaft". Mehrere CDs entstanden mit seiner Mitwirkung. So z.B. "Bei Dir war es immer so schön" mit den "Bavarian Jazz Cats" und einer live CD mit den "Blues Station Ramblers".

Zuletzt habe ich ihn im Frühjahr gesehen, wo er bei einem Jazzertreffen Bilder, Info - Material und Anekdoten mitbrachte für die Sammlung "Der Jazz in Marburg", die der Jazz - Trompeter Heinz Teitge zusammenstellt. Mack trank ein Bierchen, lachte über die Jazz Anekdoten, besonders die, die man nicht ins Internet einstellen kann, und erzählte, wie stolz er auf seine Kinder ist.
An einem Samstag im August 2011 ist er mit 73 Jahren im Kreise seiner Familie gestorben.

Rose Nabinger

http://www.rosenabinger.de

  • Mack Mackowiak mit seinen Jazzkollegen Wieland Jüterbock und Heinz H. Teitge
  • hochgeladen von Rose Nabinger
  • Bild 2 / 2

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3 Kommentare

Für Macks auswärtige Freunde und Bekannte

Die Familie hat in der
Presse veröffentlicht,
dass die Trauerfeier mit anschließender Urnenbeisetzung am Dienstag,
dem 23. August 2011 um 15.00 Uhr auf dem Friedhof in Wald - Michelbach stattfindet.
Ena Wölfelschneider

  • Gelöschter Nutzer am 29.07.2012 um 17:32
Gelöschter Kommentar

Mack hat auch nach seinem Umzug
immer eine enge Beziehung zu Marburg gehalten.

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