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Trachtentasche - "Aich hu der och woas nengedoah"

Trägerinnen der farbenprächtigen katholischen Marburger Tracht sind schon fast gänzlich aus dem Dorfleben im Amöneburger Becken verschwunden. Noch bis in die 60er-Jahre gehörte die Tracht, ob bei Stall- und Feldarbeit, Festen, Beerdigungen oder dem sonntägliche Kirchgang, zum Alltagsbild.
Zu den kostbaren Trachtenteilen gehörten auch die wunderschönen gestickten Trachtentaschen, in denen die persönlichen Gegenstände, Taschentücher und beim Kirchgang auch der Rosenkranz seinen Platz fanden, praktisch und schmuckvoll zugleich!
Mit vielfarbigem gestickten Blumenmuster eingefasst, kunstvoll mit Bändern, Perlen, Knöpfen und manchmal mit dem Namen der Besitzerin versehen, war die Tasche stets ein "Hingucker"; ein schönes Accessoire, um das nötige Kleingeld für die Kirmes aufzubewahren. Die Freude war übergroß, wenn die Patentante und die Eltern dann mit der Bemerkung "Aich hu der woas ens Gelddäschje nengedoah" zum Gelingen der Kirmes beigetragen hatten.
Obwohl schön anzusehen, wurde die Tasche oft unter der wertvollen Atlasschürze getragen, um sie dann aber beim Bezahlen an der "Zuckerbude" stolz den anderen Trachtenträgerinnen zu präsentieren.

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3 Kommentare

-- Peter, interessante Geschichte....

Haure mist oach noch e besje Platz fer e Smart-Phone drin sei.
Gruß Karl-Heinz

... zu den persönlichen Gegenständen zählt heute natürlich ein Smart-Phone!

Sonnige Grüße an den Rhein

Peter

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