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Rückschau auf das Jahr 1850 - Die neue Eisenbahnzeit begann 1850 mit vier Bahnhöfen der Main-Weser-Bahn im Kreis Marburg

Marburg fand 1850 Anschluss an die weite Welt mit dem Bau der Main-Weser-Bahn. Nun konnte die Stadt sich entfalten. Aber es sollte noch bis 1866 dauern, bis die Stadtentwicklung vorankam. Denn es brauchte noch die Gelder aus Berlin. Kurhessen war ein Armenland und Preußen hatte finanzielle Mittel, die auch Marburg zugute kamen.

Die Anbindung an das Eisenbahnnetz Richtung Norden (mit Kassel und weiter nach Hannover, später Berlin) und nach Süden (mit Frankfurt und weiter nach Karlsruhe) war anfangs wohl ausschließlich gedacht an die bürgerlichen Kreise, welche sich die Fahrten leisten konnten. Dass die ländliche Bevölkerung rund um Marburg etwa ab sofort den Dampfzug nehmen würde statt wie seit jeher mit einem Fußmarsch in die Kreisstadt zu kommen, stand nicht in Aussicht. Deshalb gab es damals nur vier Haltepunkte im heutigen Landkreis für die ersten Züge von Kassel nach Frankfurt und umgekehrt.

1850: Bahnhöfe in Marburg, Neustadt, Kirchhain und Fronhausen. Marburg, genau in der Mitte von Kassel und Frankfurt gelegen, war wichtiger Haltepunkt zum Wechsel der Lokomotiven oder Auffüllen von Kohle und Wasser.

1868: Cölbe wurde Haltestelle. Anträge aus der Bevölkerung, vor allem aus Richtung Wetter, führten zu einer Haltestelle in Cölbe, um von dort aus dem Wetschaftstal Anschluss an die Main-Weser-Bahn zu bekommen. 1883 kam es zur Eröffnung der Nebenstrecke Marburg – Laasphe und 1890 zur Eröffnung der Nebenstrecke bis Frankenberg. Sarnau war anfangs Endstation für die Züge von Frankenberg. Der aufwändig mit Unterführungen gestaltete (heutige) Haltepunkt Sarnau zeugt noch von dieser Rolle. Fahrgäste von Frankenberg mussten in Sarnau n den Zug von Laasphe umsteigen

1894: Niederwalgern. Mit Fertigstellung der Nebenbahn nach Weidenhausen und Weiterführung nach Herborn wurde Niederwalgern wichtiger Haltepunkt. Die meisten Züge aus Richtung Gladenbach hatten in Niederwalgern Endstation, jeweils mit Anschluss an Züge aus Gießen oder Marburg.

1897 oder bereits früher: Niederweimar, Anzefahr, Allendorf

1897: Marburg-Süd (ab 1905 war Marburg-Süd auch Endstation der Kreisbahn mit Umsteigemöglichkeiten)

Bis 1914 hatte auch Bürgeln einen Haltepunkt erhalten.

Die Main-Weser-Bahn mit Streckenführung und Haltestellen im Landkreis Marburg

Fronhausen – 1850
3,5 km
Niederwalgern – 1894
3,2 km
Niederweimar – 1897
4,5 km
Marburg-Süd – 1897
3,4 km
Marburg(Lahn) – 1850
3,9 km
Cölbe – 1868
3,0 km
Bürgeln – unbekannt (vor 1914)
3,0 km
Anzefahr – 1897 oder früher
5,1 km
Kirchhain – 1850
7,1 km
Allendorf – 1897 oder früher
11,7 km
Neustadt – 1850

(Zahlen und Daten entnommen aus Ulrich Klein (Red.): Die Stadt und ihr Bahnhof, Marburger Stadtschriften, Band 103, Marburg 2015)

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6 Kommentare

Alle Achtung!

Guten Tag an die Leser von Myheimat und an Dich lieber Karl-Heinz! Schönen Dank für Deine Fleißarbeit zur Main - Weser Bahn. Nach Auskunft von Karl Weitzel, dem Chronisten von Allendorf/Stadtallendorf wurde der Bahnhof Allendorf in den Jahren 1907/1908 erbaut.
Übrigens: Bei der Entscheidungsfindung zum Bau der beiden Munitionswerke in Allendorf (DAG und Wasag) soll die Existenz der zweigleisig gebauten Main-Weser Bahn eine wichtige Rolle gespielt haben. Dies natürlich neben den anderen Standortfaktoren.

Dank dir Herbert für deinen Beitrag zu Allendorf-Stadtallendorf. Du bist wie immer sehr informiert.

Zu Allendorf kann ich nachtragen:

Im Kursbuch der Preußischen Staatsbahn vom 1. Mai 1897 ist der Haltepunkt "Allendorf (M,W.B.)" zwischen "Neustadt (M.W.B.)"und "Kirchhain" aufgeführt.

In Allendorf hielten pro Tag sechs Personenzüge von Kassel nach Frankfurt.

Ob es die erste Nennung für Allendorf ist, kann ich nicht nachprüfen. Von den heute bestehenden Bahnhaltestellen fehlte im Kursbuch für den Kreis Marburg einzig noch Bürgeln.

Aber es wird korrekt sein, dass Allendorf erst 1907/08 ein Bahnhofsgebäude bekam. Der Haltepunkt wurde deutlich früher eingeführt.

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