Pestsäule erinnert an die Geißel des Mittelalters
Immer etwas Neues gibt es bei einem Spaziergang auf der Amöneburg zu entdecken.
Für den Besucher der Stiftskirche oder der Burgruine findet der herrliche barocke Bildstock aus der Mitte des 18. Jahrhunderts kaum Beachtung. Die Bezeichnung "Pestsäule" ist eher selten, da Bildstöcke und Wegekreuze in den katholischen Dörfern um Amöneburg biblische Darstellungen oder Kruzifixe zeigen; also ist die Säule eher ein Gedenkstein an die schreckliche Zeit der Pestepidemien. Auf der aus Sandsteinen gefertigten Säule mit einem filigranen kunstvollen Kapitell thront ein ampelähnlicher Aufsatz mit Bildern der Heiligen Nikolaus, Sebastian, Franziskus und Rochus.
Als schlimmste Krankheit gilt die Pest, die Europa Mitte des 14. Jahrhunderts heimsuchte. Der Schwarze Tod - wegen der schwarzen Haut der Sterbenden so genannt - kostete 25 Millionen Menschen das Leben. Im Mittelalter vermutete man als Ursache der Pest Insekten, die als Parasiten Wanderratten befallen hatten. Die Ansteckung erfolgte durch Tröpfchen-Infektion. Erst durch verschiedene Antibiotika ist die Pest beherrschbar geworden und weltweit nur noch selten zu finden.
Aber das Militär in manchen Staaten hält sich noch ein paar Pestereger für etweilige "Sondereinsätze"bereit.