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Mit dem E-Bike über mittelalterliche Fernstraßen nach Wallenfels (Lahn-Dill Kreis).

  • Weite Horizonte auf der Bottenhorner Hochebene/ Foto: Wolfgang Döhler
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Eine Portion Mut und Abenteuerlust gehörten schon dazu, sich bei diesen ungünstigen Wetterprognosen und dem regenbedeckten Himmel der E-Bike Radwandergruppe der Volkshochschule Marburg-Biedenkopf mit Kursleiter Wolfgang Döhler anzuschließen, um alten Verkehrswegen über die Bottenhorner Hochebene zu folgen. Hier, wo im Mittelalter Kaufmannszüge fuhren und Soldaten durchzogen, befindet sich eine der reizvollsten Naturlandschaften des Kreisgebietes. Auch Landstreicher, Wegelagerer und Räuberbanden waren hier wohl damals unterwegs. Nicht umsonst schützten die mächtigen Burgen Wallenfels, Eisemroth, Dernbach und Blankenstein einst dieses Gebiet. Auch Napoleon soll nach seiner Niederlage in Russland 1812, heimlich bei seinem Rückzug nach Frankreich, hier durchgekommen sein: Die alten Hauptverkehrswege auf den Höhen waren zu diesem Zeitpunkt aber schon aufgegeben und in die Tallagen verlegt.
Zunächst fuhr die Gruppe zur "Wommelshäuser Dicken Eiche", einem 600 Jahre alten Baumdenkmal. Es diente als Wegemarke der Weggabelung des Weges zur Zollbuche. Steil aufwärts ging es nun nach Dernbach, wo zwischen 1350 und 1570 eine kastellartige Burg mit vier Außentürmen trohnte. Erbauer und Eigner, die "Herren von und zu Dernbach", waren keine Raubritter, sondern treue Gefolgsleute der hessischen Landgrafen. Nach 1570 verfiel die Burg und wurde nach Verlagerung der Hauptverkehrswege in die Tallagen von Aar und Dill strategisch bedeutungslos. Außer einem Burghügel mit spärlichen Mauerresten erinnert heute nichts mehr an den einst reichen Machtstandort.
Über die ehemalige "Köln-Siegener" Fernstraße, vorbei an den beiden höchstgelegenen Ortsansiedlungen des Landkreises Bottenhorn (490m) und Hülshof (495m), fuhr die Gruppe weiter in Richtung Angelburg. Der 171m hohe Sendeturm ist inzwischen ohne Funktion und soll abgebaut werden. Nach dem Passieren der Kreisgrenze kam Wallenfels in Sicht. Die einstige Burg, von der es nur noch eine rekonstruktive Zeichnung gibt, wurde um 1300 von Otto von Nassau erbaut. Sie kam 1347 in hessischen Besitz. Ähnlich wie in Dernbach, hat die Geschichte von der ehemals mächtigen Burg, außer dem Burghügel mit wenigen Mauerresten und einem Gewölbekeller, nichts mehr übrig gelassen.
Über den ehemaligen, einst von der Angelburg nach Gießen führenden "Westfalenweg" fuhr die Gruppe weiter zum Schönscheid bei Günterrod. Trotz der vielen Wolken bot sich hier eine gewaltige Aussicht auf die Höhen des Taunus und des Westerwaldes. Den oft heftigen Anstiegen folgte nun eine lange, genüssliche Abfahrt über Bad Endbach. Entlang der Salzböde, war der Ausgangspunkt der Fahrt in Gladenbach-Weidenhausen, bald erreicht.

  • Weite Horizonte auf der Bottenhorner Hochebene/ Foto: Wolfgang Döhler
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  • Rast in Wallenfels/ Foto: Wolfgang Döhler
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  • 900 Jahre alte Steinkirche in Wommelshausen/ Foto: Wolfgang Döhler
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  • Diabas Steinbruch bei Dernbach/ Foto: Wolfgang Döhler
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  • Schwere Waldschäden auf der Hochebene/ Foto: Wolfgang Döhler
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  • HR Sendeturm auf der Angelburg (609m)/ Foto: Wolfgang Döhler
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  • Hessischer Landesgrenzstein von 1788- Kreisgrenze heute/ Foto: Wolfgang Döhler
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  • Alter Grenzstein zum Fürstentum Nassau/ Foto: Wolfgang Döhler
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  • Erzbergbau: Alter Stolleneingang bei Wallenfels/ Foto: Wolfgang Döhler
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  • Englische Telefonzelle in Wallenfels/ Foto: Wolfgang Döhler
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  • Geht denn noch telefonieren?/ Foto: Wolfgang Döhler
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  • Wallenfelser Fachwerkgebäude von 1788/ Foto: Wolfgang Döhler
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  • Pannencheck am alten "Westfalenweg"/ Foto: Wolfgang Döhler
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3 Kommentare

Gut gemacht und schöne Bilder, vor allem mit Text.

Toller Bericht.

Wallenfels, für Ortsunkundige das Dorf in der Sackgasse, ist einer meiner Lieblingsorte in dieser Gegend geworden.
Der Weg für die Heimreise nach Marburg führt mich immer über die kleine, meist nur Einheimischen bekannte, Straße quer durch den Wald über den Salzbödesattel, an der Quelle der Salzböde mit den Salzwiesen und der Bismarck Arena in Schlierbach vorbei über die L3050 zur B255.

Übrigens, der ehemalige Marburger Oberbürgermeister Egon Vaupel wurde in Schlierbach geboren.

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