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Mein Märchen des Monats Mai: Gevatter Tod

Der arme kinderreiche Mann will für seinen Sohn als Taufpaten nicht Gott und auch nicht den Teufel, er wählt den Tod, der "alle Menschen gleich macht". Der schenkt dem Kind etwas sehr Kostbares: Das Wissen, wann einer gesund wird und wann er sterben muss. Diese wertvolle Gabe missbraucht der zu Reichtum gekommene junge Arzt eines Tages und denkt, er kann den Tod betrügen und seine Macht ausser Kraft setzen, trotz ernster Warnung.
So sieht er zum Schluss sein eigenes kleines Lebens-Licht verlöschen, kann es nicht aufhalten, da hilft kein Bitten - und er dachte doch, er hätte noch so viel Zeit zum Geniessen. Ohne Vorwarnung und ohne Vorbereitung, ganz plötzlich ist sein Leben vorbei.
Wenn die Märchen uns vom Leben berichten, dann auch vom Sterben, sonst wären sie nicht wahr. Als Erzählerin ist es mir wichtig, auch diese Geschichte zu erzählen und sie nicht beiseite zu schieben.
In der Erstausgabe von 1812 droht der Tod nur, doch Grimms lassen den jungen Mann in der bekannten Ausgabe von 1857 am Schluss konsequent sterben. Das ist nicht grausam und hart, sondern einfach klar: Sein Lebenslicht war aufgebraucht.
Wir kennen "sterben" nur noch aus dem Fernsehen oder wenn jemand in der Familie oder bei den Freunden davon betroffen ist. Zur Zeit der Märchen, als sie noch erzählt wurden, war es ein Teil des Alltags, den Tod zu sehen und zu erleben. Die Menschen wurden nicht sehr alt und waren oft machtlos gegenüber Krankheiten und Verletzungen. Man respektierte den Tod und lebte mit ihm. Jede Generation lernt es aufs Neue, dass er dazu gehört.

Im Gedenken an meinen früh verstorbenen Schwiegervater und an meinen nach langer Krankheit verstorbenen Vater.

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