Marburger Bier "Darauf sind wir stolz"
Da hätte ich ja zur Ausstellung der Marburger Brauerei auch noch etwas beizusteuern. In Cappel war es lange Jahre so eingefahren, daß es zur Kirmes immer nur das Bier der heiligen drei Könige gab, die heißen Ihring, Melchior und Lich. Das Marburger Bier war zwar nicht schlecht, hatte aber nicht so den besonderen Ruf ein Qualitätsbier zu sein. Ich kann mich erinnern an die Gaststätten Nau und Seibert wo es Licher Bier gab. Seiberts Uschi hatte das beste Licher im Kreis Marburg gezapft. Der Franz hatte die besten Rumpsteaks gebraten. Im Treffpunkt gabs Henninger, na man konnte es trinken. Marburger Bier gab es in der Gaststätte "Zur Birke" die auch im Volksmund "Zum letzten Gang" genannt wurde, weil hier die Leichenzüge zur Beerdigung immer vorbei mußten. Reinhardts Henner führte hier das Regiment. Sperrstunde gabs da keine. Soweit der Text zur Einleitung. Marburger Bier war also in Cappel nicht so gängig. Aber wurde unter Dr. Bayer immer besser und unter seinem Nachfolger Rau wurde es noch besser. Da gab es dann das Marburger Kräusen und das Pils in den Schnapverschlußflaschen. Die Cappler Burschen hatten eines Tages den oben erwähnten heiligen drei Königen die Gefolgschaft gekündigt und hatten zum guten Bier vom Pilgrimstein gewechselt. Bei der Kirmes wurden Zelte gefüllt die 1000, 2000, 3000 Besucher fassen konnten.
Um die Verbundenheit mit dem Marburger Bier zu verdeutlichen wurde beschlossen bei Veranstaltungen in einheitlicher Kleidung aufzutreten und somit zu verdeutlichen: Wir sind stolz in der Burschenschaft zu sein.
Dieses Empfinden inspirierte mich damals zu dem abgebildeten Logo.
Marburger Bier, darauf sind wir stolz. Burschenvereinigung Cappel, darauf sind wir stolz. Der Entwurf wurde noch auf dem PC geschrieben, ausgeschnitten und auf einen DIN A4 Bogen geklebt. Noch heute werden T-Shirts und Sweat-Shirts gerne getragen. Auch die Cappeler Burschenschaft trauert mit der Marburger "Marburger- Bier- Gemeinschaft" um den Niedergang dieser Traditionsbrauerei, die dem "Schampus" der Universität geopfert wurde.
Wenn ich meine Fotos vom Brauereifest in meinem Archiv finde stelle ich sie zur Erinnerung an alte Zeiten bei myheimat ein.
Toller Bericht es lebe die Vergangenheit.