Ludwig Güttler und Friedrich Kircheis Elisabethkirche Marburg
Das Konzertjahr fängt sehr gut an. Musik für Trompete und Orgel, hieß es am Mittwoch den 12.Januar in der ausverkauften Elisabethkirche. Ludwig Güttler gilt als einer der besten Solisten auf der Trompete und ist Meister der modernen Corno da Caccia, einem ursprünglichen Jagdhorn das Güttler mit dem Leipziger Instrumentenbaumeister Friedbert Syhre weiter entwickelte. Güttler ist nicht nur begnadeter Musiker, er gibt ständig Benefizkonzerte und wurde durch sein riesiges Engagement beim Wiederaufbau der Frauenkirche in Dresden bekannt. An der Orgel Güttlers langjähriger Begleiter Friedrich Kircheis. Das Konzert begann mit dem Präludium und Fuge für Orgel von Vincent Lübeck, an das sich die Suite für Trompete und Orgel von Händel anschloss. Die barocken Klänge erfüllten die gotische Kirche. Die Brillanz und Klarheit der Trompete ist unglaublich und führt immer wieder zur Gänsehautatmosphäre. Güttler brilliert in dem weniger bekannten Stück Sonata g-moll für Trompete und Orgel von Pavel Josef Vejvankovsky. In zwei Choralvorspielen von J.Ludwig Krebs ist dann erstmals die Corno da Caccia zur hören, die wunderbar mit der Orgel harmoniert. Das Glanzstück des Organisten war sicherlich die Sonata I f-moll von Felix Mendelssohn-Bartholdy. Dank der verglasten Orgelempore der Elisabethkirche konnte man Kircheis förmlich auf dem Basspedal tanzen sehen während des Allegro. Moderner und sicherlich nicht nach jedermanns Hörgewohnheiten, waren die 3 Choräle aus "Sept Chorals" von Jean Langlais. Hier konnten die Musiker ihre Virtualität unter Beweis stellen. Noch nie habe ich "Lobe den Herren, den mächtigen König" in dieser Geschwindigkeit gehört, es war schon fast Ska. Lange Ovationen des begeisterten Publikums führten zu mehreren Zugaben. Es ist zu hoffen öfters solche tollen Konzerte in der Elisabethkirche erleben zu dürfen.