Hinter verschlossenen Portalen verstecken sich viele Schätze
Eine Tür, Pforte oder gar ein Portal ist stets etwas Besonderes und erfüllt nicht nur den Besitzer, sondern auch denjenigen, der das Haus betritt, mit Stolz und Freude. Offene Türen laden ein, um einzutreten und die Gastfreundschaft des Hauseigentümers zu erfahren.
Im Innenhof des Rauischholzhäuser Schlosses treffen wir auf ein mächtiges Portal, dessen Türeinfassung mit zwei ionischen Säulen an die Renaissance erinnern. Den oberen Rundbogen schmückt ein Löwenkopf mit einem durch das Maul geführten Ring. Ein beeindruckendes Gesamtbild. Leider ist der Zugang verwehrt und wir vermuten hinter dem verschlossenen Portal etwas Geheimnisvolles, Märchenhaftes.
Nicht wie z. B im Märchen "Alibaba", wo sich die Tür mit einem "Sesam öffne dich" auftut, sondern einfach durch eine kleine Pforte betreten wir das Schloss. Überrascht werden wir im Vorraum von zwei prunkvollen Türen mit zahlreichen in Kirschholz geschnitzten Figuren. Auch sie sind verschlossen und ohne Türgriffe. Sie scheinen eine Kulisse oder ein Symbol für die Macht aus vergangenen Tagen zu sein.
Durch eine eher schmucklose enge Tür, die einen extremen Kontrast zu den ausladenden Prunk-Portalen darstellt, gelangen wir in einen mit barocken Ornamenten geschmückten Kaminsaal. Hier also verstecken sich die vermuteten Schätze der wohlhabenden Gesellschaft: hell leuchtende Kronleuchter, große, glänzende Spiegel, Jagdmotive an den Wänden und weiß-golden verschnörgelte Türen.
In diesen schönen Räumen gab es früher (Siebziger Jahre) tolle Feste von der Uni, Giessen, wenn ich mich recht erinnere.