Hier erlernte der "alte Herr aus Rhöndorf" einst das Bocciaspiel
Während eines Spazierganges durch Cadenabbia, einem sehr beliebten Urlaubsort am mittleren Teil des Comer Sees, entdeckte ich ein schönes Denkmal des ersten Bundeskanzlers der Bundesrepublik Deutschland. Erinnerungen an diese Zeit, als Konrad Adenauer hier seinen Sommerurlaub mit Bocciaspielen verbrachte, kommen auf.
Keck trägt der Kanzler den Pepita-Hut auf dem Kopf, in der rechten Hand die Boccia-Kugel und den Blick voraussehend auf das Pallio - einer kleinen Kugel, der man beim Spiel möglichst nahe kommen musste - gerichtet.
Damals sonnte sich der kleine Ort im Glanz des Gastes. Sie huldigten ihm, wenn berühmte Präsidenten und Staatsmänner mit ihren Besuchen den kleinen Ort für einige Tage zum "Nabel der Welt" machten. Für die Sicherheitsbeamten stets ein Alptraum. Er unterhielt sich mit den Menschen beim Gang durch die schmalen Gassen, besuchte am Sonntag den Gottesdienst in der Pfarrkirche San Martino und spielte mit seinem Nachbarn Boccia, das für den Kanzler zu einer Leidenschaft wurde. In seiner Villa "Colllina" war Konrad Adenauer geschützt und genoss den Blick auf den Comer See und die Halbinsel Bellagio.
Nach fast sechs Jahrzehnten erfahre ich von älteren Dorfbewohnern viele Anekdoten rund um den prominenten Gast aus Deutschland.