Heute ist der internationale Tag der Pressefreiheit!
- hochgeladen von Karl-Heinz Töpfer
"Mit dem Internationalen Tag der Pressefreiheit wird seit 1994 jährlich am 3. Mai auf Verletzungen der Pressefreiheit sowie auf die grundlegende Bedeutung freier Berichterstattung für die Existenz von Demokratien aufmerksam gemacht...", so kann man es bei Wikipedia nachlesen.
Möchte wissen, wo dieser Tag gefeiert wird. Bei uns als Grundrecht hochgejubelt, in anderen Ländern gefürchtet und bekämpft. Doch wenn man ehrlich ist, muss man sich fragen, woran diese Freiheit überhaupt fest gemacht wird. Natürlich beruft man sich immer gern auf die Pressefreiheit, um Aussagen zu verteidigen, zu rechtfertigen, die anderen missfallen.
"Wes Brot ich ess, des Lied ich sing", daran ist bekanntlich viel Wahres. Solange viele Medien aus unterschiedlichen Richtungen gesteuert werden, ist es mit der Freiheit der Berichterstattung wirklich nicht weit her. Von Diktaturen ist man es ja gewohnt, aber in demokratischen Ländern?
Mal stehen Medien und deren Eigentümer politischen Parteien oder Strömungen nahe, mal müssen sie es den Werbekunden recht machen, mal sind es die Leser oder Zuschauer, die man sich als Zielgruppe auf die Fahne geschrieben hat. Und wer da nicht den "richtigen", genehmen Ton anschlägt, der hat schnell ein Problem.
Das Publikum mag sich aus unterschiedlichen Quellen seine eigene Meinung bilden. Welche richtig ist, bleibt somit meist reine Glaubenssache.
»Es ist doch ein Witz zu beklagen das die Presse von verschiedenen Einflussnehmern abhängig sei. Wäre ein Einflussnehmer, nämlich der Staat, denn lieber?«
Zunächst einmal sollte - eigentlich - in der bürgerlichen Demokratie "der Staat" nicht zum Buhmann erklärt werden. "Der Staat" ist nämlich nichts anderes geronnener "Volkswille". So sollte es zumindest sein.
Zur Pressefreiheit:
Die "Reporter ohne Grenzen" schreiben auf ihrer Homepage: "Wo nicht unabhängig berichtet werden darf und wo Menschen ihre Meinung nicht frei äußern können, werden auch andere Menschenrechte verletzt. Daher ist die Freiheit zu informieren und informiert zu werden stets auch ein zuverlässiger Gradmesser für die Achtung der universell gültigen Menschenrechte in einem Land".
Ich stelle mir die Frage: Wie unabhängig ist denn die Berichterstattung in der Bundesrepublik? Wie unabhängig ist eine Redaktion vom Verlag, der nur eines will: Geld verdienen? Wie unabhängig ist die Berichterstattung, wenn ein Großteil der Texte von PR-Agenturen geschrieben wird? Wie unabhängig ist die Berichterstattung, wenn die überregionale Berichterstattung von einer handvoll Redaktionen verfertigt wird?
Zu Zeiten des "Hessischen Landboten" oder der "Rheinischen Zeitung" war der Kampf gegen die Zensur der Obrigkeit das bestimmende Element im Kampf um die Pressefreiheit. Aber heute? Die Schere im Kopf und das "Netzwerk" ersetzten die Schere des Zensors viel effektiver.
Auf den NachDenkSeiten gibt es reichlich Rubriken, in denen meine Behauptung belegt wird.