Ein fast dämonisch wirkender Affe
Wer von der Aulgasse den Marburger Marktplatz betritt, wird unweigerlich mit einem am Fuße des Skulptur-Denkmals der Sophie von Brabant in Bronze gegossenen sitzenden Affen konfrontiert.
Mit weit aufgerissenem Mund, den scharfkantigen Zähnen, den grausig nach hinten gekämmten Kopfhaaren, den großen spitzen Ohren und den schmalen langen Fingern, die krampfhaft auf einem Gesamtbild von Marburg ruhen, wirkt er auf den Betrachter fast erschreckend. Unter dem Bild ragen zudem noch die kralligen Füße hervor. Seitlich betrachtet hat der Affe mit seinem langen körpergroßen aufrechtstehenden Schwanz auf einem gespaltenen Schildkrötenpanzer Platz genommen.
Welchen Bezug hat dieser Affe eigentlich zur zweiten Tochter der heiligen Elisabeth, die dem Volke ihren Sohn als Nachfolger auf die Landgrafschaft präsentiert? Wird der Affe als grässliches Gesicht dem Bösen gleichgestellt?
Ebenso fragestellend bleiben viele Touristen vor der Skulptur stehen und finden keine Antwort auf die merkwürdige Darstellung. Hätte nicht eher das Wappentier Hessens, der hessische Löwe, als Bildhalter von dem Künstler eingesetzt werden können? Fragen, die eigentlich nur der Künstler der Bronzeskulptur beantworten kann!
Karl-Heinz und Peter,
danke für die Erklärungen!
Alle die genannten Symbole von Eitelkeit, Bosheit bis Vergänglichkeit gingen auch mir durch den Kopf. Die Erklärung mit dem zerbrochenen Schildkrötenpanzer und das hohe Alter der Schildkröte und auch ihrer Vergänglichkeit erscheint der Bedeutung nahe zu kommen.
Gruß
Peter