DIE SILBERHÄNDCHEN RUHEN FÜR IMMER: MANITAS DE PLATA
Es geht Schlag auf Schlag. Die Reihen unserer Idole (der Nachkriegsgeneration) lichten sich zusehends. Dazu gehören auch die drei größten Flamenco Gitarristen aller Zeiten: Carlos Montoya (gest. 3.3.1993), Paco de Lucia (gest.25.2.2014) und jetzt Manitas de Plata (gest. 6.11.2014).
Manitas de Plata wurde am 7. August 1921 als Ricardo Baliardo, aus einer französischen Roma Familie stammend, in einem Wohnwagen in der südfranzösischen Hafenstadt Sète geboren. Seine Fingerfertigkeit machte ihn zum einflussreichsten Gitarristen seiner Zeit und brachte ihm den Spitznamen „Silberhändchen“ ein.
Den traditionellen Flamenco der spanischen Gitanos transformierte er in die zeitgenössische Form der „Rumba Catalán“, einem packenden Tanzrhythmus, der später von den Gipsy-Kings aufgegriffen wurde. Zu Manita de Platas Freunden und Förderern zählten die Maler Pablo Picasso, Salvador Dalí sowie der Fotograf und Filmemacher Lucien Clerque. Der "König des Flamencos", wie die Franzosen ihn immer noch nennen, nahm mehr als 80 Langspielplatten auf, deren Verkaufszahlen in die Millionen gehen.
Mit den Mitgliedern seiner Familie (Los Baliardos) spielte er seine Flamenco Gitarre bis ins hohe Alter von 93 Jahren. Er starb vor wenigen Tagen in einem Krankenhaus in Montpellier und hinterlässt uns die mitreißenden Rhythmen seiner „Rumba Catalán“.
„Der Körper der Gitarre hat eine Wunde in der Brust.
Hier blutet ihr Herz sechsstimmig
In einem Klang wie Eisen verbunden mit Kristall,
Der uns vom Glück, Unglück, Leidenschaft, Trauer,
den Täuschungen des Lebens und vom Tod erzählt.“
Richtig, Willi, und solche Nullen haben auch noch Erfolg beim naiven Publikum.