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C O O L

Langenscheidts Wörterbuch: „COOL“: kühl (a.Gefühl), frisch; fig. kaltblütig, gelassen; b.s. unverfroren. Synonyme: beherrscht, gekonnt, gelassen, lässig, ruhig, positiv, souverän, hervorragend, abgefahren, amtlich, faszinierend, geil, genial, gut, ideal, klasse, interessant, lässig, schick, super, toll.

Seit vielen Jahrzehnten wird dieses kleine Wort mit dem langen „U“ besonders gern von der Jugend oder auch („Möchte-Gern-Jugendlichen“) Erwachsenen benutzt. Doch wieso konnte dieses englische Wort eine solche Karriere in der Welt machen?

Der Zweite Weltkrieg brachte die Bevölkerung in England, Frankreich und Deutschland in engen Kontakt mit Amerikanern und amerikanischer Kultur. Die entspannte Art der amerikanischen Soldaten mit ihren Lucky Strikes, Swing und Jazz beeindruckte die westeuropäische Jugend unerhört. Diese Menschen bewegten sich völlig anders als die von den zwei Weltkriegen gebeutelten Europäer.

In den 40er Jahren des letzten Jahrhunderts entstand in den USA und in den Kellern von Paris eine neue Richtung des Jazz, der schon bald als „Cool-Jazz“ bezeichnet wurde, weil seine Protagonisten mit ihren Interpretationen und Körpern eine distanzierte Haltung einnahmen. Zu dieser Zeit wurden Lester Young und Miles Davis zu echten Stars in der Jazzszene und somit der Subkultur der „Beatniks“ (Bohemiens). Davis distanzierte Haltung – er drehte dem Publikum bei Auftritten des Öfteren den Rücken zu und verließ bei den Soli seiner Kollegen die Bühne – war der Inbegriff dessen, was zu der Zeit als „hip“ oder „cool“ bezeichnet wurde. Sein selbstbewusstes Auftreten in der Öffentlichkeit war vielen Schwarzen damals ein Vorbild.

In den 50er Jahren übernahmen die Jugendlichen der Rock and Roll Revolution international das Wort „cool“ und bezeichneten sich gegenseitig als „Cool Cats“ (männlich) oder „Cool Chicks“ (weiblich). Später in den 60ern wurde in den USA das Wörtchen „cool“ oft durch „groovy“ ersetzt, während sich in England die „Mods“ (moderne, gebildete Jugendliche der oberen Mittelklasse, oft mit aristokratischem Hintergrund) mit ihrer „Coolness“ von den proletarischen Rockern (Teddy Boys) bewusst absetzten. Heute wird das Wort „cool“ bedenkenlos für viele Synonyme (siehe oben) benutzt, ohne dass man sich dessen langen Werdegangs bewusst ist.

Der Siegeszug des kleinen Wörtchens ist beeindruckend, wenn man bedenkt, dass schon Mona Lisa ihre Nachwelt „cool“ belächelte, und William Shakespeare den guten alten Hamlet mahnen ließ: "O gentle son, upon the heat and flame of thy distemper, sprinkle cool patience,"

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23 Kommentare

Ich weiß Franz, sie würden es absolut uncool finden und mich mit ihren Blechbrötchen steinigen. Daher mache ich vorher freiwillig die Flatter.

In einem oberbayrischen Wirtshaus würde es ähnlich zugehen, wenn ich am Stammtisch Platz nehmen und die Stammesbrüder bayrisch anlabern würde.

@Karl-Heinz und Horst:

Die Art der Kommunikation der jungen Generation zu kopieren wäre natürlich opportun und würde schon im Ansatz fehlschlagen. Nichts ''muss'', Horst. Die Koexistenz beider Dinge und die gegenseitige Akzeptanz kann hüben und drüben mit einem gewissen Spaß an der Sache ganz ''Cool'' über die Bühne gehen.

Karl-Heinz, ich wage nicht daran zu denken, wieviel ich verstehen würde, wenn ich an einem Hamburger Stammtisch säße und die mich so richtig ''Platt'' machen :)))

Franz, genau so ist es.

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