AUSSTELLUNG ZUR EHEMALIGEN MARBURGER BRAUEREI
Teneriffa. Als ich noch ein Kind war, das am Pilgrimstein ganz in der Nähe der Marburger Brauerei aufwuchs, musste ich immer den aus der Brauerei heran ziehenden Gestank der Biermaische ertragen. Dies war wohl auch der Grund, warum ich nie zum Biertrinker wurde. Doch habe ich auch positive Erinnerungen an die schönen Pferde der Brauerei Bopp, die das Bier und die Eisstangen an Marburgs Kneipen lieferten. Es war ein herrliches Gespann mit vier oder sechs Pferden, deren Kummets und Geschirre von meinem Vater, dem Sattlermeister, hergestellt und gepflegt wurden.
Nun hatte ich während meines Aufenthaltes in Marburg zufällig dieGelegenheit, die Ausstellung zur abgerissenen Marburger Brauerei im Gemeinschaftshaus der Afföllergemeinde zu sehen. Dort hatte man mit viel Liebe Reliquien einer zukünftigen Kultstätte zusammen getragen und ausgestellt. Neben einer fotografischen Dokumentation des Abrisses sah ich viele Werbe- und Gebrauchsartikel der Marburger Brauerei, vom Bierdeckel bis zum motorisierten dreirädrigen Bier-Pick-up.
Am Sonntag Vormittag war die Ausstellung erschreckend schlecht besucht und ich hoffe, dass sich dies noch im Verlauf des Tages änderte, denn man hatte sich mit einem Blick in Marburgs industrielle Vergangenheit sehr viel Mühe gegeben.
Allerdings hätte man anstatt der weiß-blauen Papiertischdecken besser rot/weiß aufgelegt!
Siehe auch: http://www.myheimat.de/marburg/kultur/die-marburge...
Ich fand die Ausstellung auch sehr interessant, ich sammle selber viel bzw. alles über die Marburger Brauerei was ich kriegen kann obwohl (oder vielleicht gerade deswegen) ich zur Zeit der Schließung noch nicht einmal offiziell Bier trinken durfte.
Die Gründe für den Niedergang sind, denke ich, vielfältig: Das Grundstück in der Innenstadt wurde immer wertvoller, auf Festen wie z.B. dem Stadtfest gab es Licher oder Bitburger, der Inhaber war ein sehr guter Brauer aber kein ganz so guter Geschäftsmann, die Anlagen des Betriebs waren veraltet und der Bierkonsum in Deutschland ist seit Jahren rückläufig. Außerdem war die Brauerei für eine Rettungsaktion wie im Hinterland einfach dann doch zu groß.