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Auf den Spuren des Posträubers David Briel in Dexbach.

  • Erinnerungstafel an "Hans Haus", dem ehemaligen Wohnhaus von David Briel (Foto: W. Döhler)
  • hochgeladen von Wolfgang Döhler

Wandergruppe der Volkshochschule Marburg Biedenkopf erwanderte die Umgebung von Biedenkopf-Dexbach.
Das "Kirschendorf" Dexbach wurde in einer Urkunde des Klosters Haina erstmalig 1332 als "Deckenisbach" erwähnt. Es stand unter dem Einfluss der örtlichen Adelsfamilie derer von Dexbach, die im 14.Jahrh. hier das Sagen hatte. Auch der Bau der historisch sehr interessanten Dorfkirche (1260) mit romanischen und gotischen Elementen ist vermutlich den "Herren von Dexbach" zu verdanken. Altbürgermeister und Geschichtsexperte Karl Feige stellte den Wanderern die Kirche mit Erläuterungen vor.
Weiter ging es zu "Hans Haus", einem Fachwerkgebäude aus dem beginnenden 18. Jahrhundert. Hier wurde 1790 der Posträuber David Briel geboren und verbrachte hier seine Kinder-und Jugendzeit. Der Strumpfhändler war der Drahtzieher und Initiator des Postraubes von 1822 in der Subach bei Mornshausen. Mit seinem Plan, einen Geldtransportwagen der Post gemeinsam auszurauben, warb er mehrere Bauern und Tagelöhner aus Kombach und aus Wolfgruben an. Tatsächlich gelang der Überfall nach sechs Fehlversuchen endlich am 19. Mai 1822. Die neun Männer erbeuteten 10466 Taler, ein beträchtliches Vermögen in der damaligen Zeit. Schließlich verdiente ein Handwerkergeselle im Jahr nur 85 Taler Lohn.
David Briel ahnte jedoch, dass die Sache bald herauskommen würde. Er setzte sich noch 1822 erfolgreich mit einem Auslandshandelsschein und 1150 Talern im Gepäck nach Amerika ab. Er siedelte ca 140km nördlich von New York bei Germantown am Hudson River. In einem Brief von 1845 aus der Stadt Saugerties an seinen Bruder in Dexbach, seinem letzten Lebenszeichen, schreibt er vom Erwerb eines großen Gutes und von der Gründung einer Familie.
Alle weiteren Mittäter fielen bald durch großspurige Lebensweise auf, gerieten in Verdacht und wurden noch 1822 festgenommen. Alle gestanden schließlich ihre Beteiligung am Postraub und wurden zum Tode verurteilt. Zwei von ihnen nahmen sich während ihrer Haft im Gefängnis in Gießen selbst das Leben. Jost Wege aus Wolfgruben gelang jedoch der Ausbruch aus dem Gefängnis. Er floh und tauchte für immer unter. Sein Vater und vier andere Mittäter wurden am 07.10.1824 auf dem Marktplatz in Gießen öffentlich hingerichtet.
Bis 1949 wurde in Dexbach Bergbau betrieben. So führte die Wanderung nun zunächst zur ehemaligen Eisenerzgrube "Hassenroth". Zwei Bergstollen und ein verfallenes Betriebsgebäude sind noch vorhanden. Ein ca. 500m tiefer Bergstollen ist zu einer Trinkwassergewinnungsanlage umfunktioniert. Dieser wird von den Stadtwerken Biedenkopf genutzt und ist nicht mehr öffentlich zugänglich.
Nun ging es steil bergan zu 621m hohen Hassenroth, der dritthöchsten Erhebung im Landkreis. Auf dem Gipfel befinden sich mehrere historische Grenz-/ und Vermessungssteine. Besonders interessant und selten sind zwei Vermessungssteine aus der Preussischen Zeit (1868).
Die Aussicht vom Gipfelpunkt überwältigte mit sehr guter Fernsicht bis zum Feldberg im Taunus und zum Höllberg im Westerwald. Beim Abstieg bot sich an einem Aussichtspunkt eine wettertechnisch hervorragende Sicht bis zu den Höhen des Kellerwaldes und zur Amöneburg.

  • Erinnerungstafel an "Hans Haus", dem ehemaligen Wohnhaus von David Briel (Foto: W. Döhler)
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  • Ehemaliges Wohnhaus von David Briel (Foto: W. Döhler)
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  • Dorfkirche zu Dexbach von 1260 (Foto: W. Döhler)
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  • Karl Feige vor dem Taufstein aus dem 13. Jahrhundert (Foto: W. Döhler)
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  • In der Dexbacher Kirche (Foto: W. Döhler)
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  • Stolleneingang zur Erzgrube "Hassenroth" (Foto: W. Döhler)
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  • Altes Betriebsgebäude mit Stolleneingang (Foto: W. Döhler)
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  • Wandergruppe rastet am Gipfel des Hassenrothes (Foto: W. Döhler)
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  • Gruppe mit Wanderführer (Mitte) Foto: W. Döhler
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  • An welchem magischen Ort sind wir denn hier gelandet? (Foto: W. Döhler)
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  • Vererztes Gestein am Hassenroth (Foto: W. Döhler)
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  • Preussischer Vermessungsstein 1. Klasse von 1868 (Foto: W. Döhler)
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  • Preussischer Vermessungsstein 2. Klasse von 1868, leider stark beschädigt (Foto: W. Döhler)
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  • Neuerer Vermessungsstein auf dem Hassenroth (Foto: W. Döhler)
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  • Rast beim Abstieg (Foto: W. Döhler)
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