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Alte Marburger Geschichten - Teil 8: Bubi Käs hält eine kurze Vorlesung über die Alkohol-Moral

Jeder Marburger, der in der Universitätsstadt seine Wurzeln hat, kannte Bubi Käs. Ihn als dumm zu bezeichnend, wäre völlig verfehlt gewesen. Aber er sah manchmal aus wie ein Stadtstreicher. Er war so bekannt wie Jahrzehnte vorher der Marburger Dienstmann Christian.

Bubi Käs war dem Alkohol verfallen und kam davon nicht mehr los. Eines Tages - dieser Vorfall liegt mehr als eine Menschengeneration zurück - muss ihn der Teufel geritten haben. Er musste offenbar unbedingt der Moral einen Dienst tun.

So begab er sich zum Physiologischen Institut und suchte den Hörsaal auf. Dort hielt Dr. Fruhsdorfer, Professor der Physiologie, für seine Studenten eine Vorlesung ab. Mit einer Flasche Bier in der Hand - eine Flasche Bier hatte er eigentlich immer dabei - betrat Bubi Käs den Hörsaal. Er ging ohne Eile, aber zielbewusst nach vorne. Der Professor war wohl sehr überrascht, machte jedoch gegenüber dem Eindringling keine Vorhaltungen.

Bubi Käs begann auch sofort mit einer kurzen Rede. Zum Professor gewandt: „Darf ich hier auch mal was sagen?"

Und ohne eine Antwort abzuwarten, drehte er sich den Studentinnen und Studenten zu: "Meine Damen und Herren, ich bin ein Beispiel dafür, was aus einem Menschen wird, wenn er dem Alkohol verfallen ist.“

Sprachs und ging danach mit seiner Flasche Bier den gleichen Weg wieder zurück, den er gekommen war, und verließ ohne weitere Worte den Hörsaal.

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4 Kommentare

Die Familie Käs war früher ein Nachbar von uns. Sie bewohnten das erste Haus mit Hof in der Gebrüder Grimmstraße (gegenüber der Bäckerei Renz). Bubi kannte ich von Kindes Beinen an. Während seiner Alkohol-Aera ging man ihm oft aus dem Weg (Bürgersteig wechseln). Aber er hat die Alkoholabhängigkeit besiegt.

Also gibt es in Marburg lauter asketische Studenten.

--- wunderbare Geschichte,,,

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